Ramon Ruíz
Katelyn war neben mir auf dem Sitz eingeschlafen, was mich wirklich beruhigte und auch einigermaßen freute, da sie mir zu vertrauen schien.
Würde sie immer noch glauben, dass ich ihr etwas antun könnte, würde sie nämlich niemals so seelenruhig gerade neben mir sitzen und vor sich hinschlummern. Wobei mir auffiel, dass diese Position wirklich ungemütlich sein musste...
Ich versuchte es zu ignorieren, da ich, wenn ich jetzt rechts ranfahren würde, nur um sie in eine angenehmere Liegeposition zu bringen, ich nicht mehr ihre kleinen Hände um meine geschlungen hätte, die so langsam anfingen an Druck zu verlieren.
Sie war wirklich traurig gewesen. Keine Ahnung was dieser Hurensohn von Javier zu ihr gesagt hat, aber ich hoffe für ihn, er weiß wo er begraben werden will, denn aus der Bestrafung kommt er nicht mehr lebendig raus. Die Anderen und ich haben das Geschrei zwar gehört, aber nicht verstanden, um was es ging. Als ich dann schauen wollte, weshalb die beiden so laut waren und mir die völlig aufgelöste Kate entgegen gerannt kam, wäre ich am liebsten direkt zu dieser kleinen Missgeburt gegangen, dessen erster Fehler es schon war, der Erste in der Eizelle seiner Mutter zu sein.
Unbemerkt presste ich mich fester an das Lenkrad an meiner rechten Hand, ebenso wie ich meine Hand zwischen denen von Kate zu einer Faust ballte.
Ein leises wimmern drang von ihrer Seite aus, was mich gleich zu ihr schauen und meine Hände wieder locker lassen ließ.
Mit gerunzelter Stirn saß sie da und drückte langsam stärker auf meine Hand. Sie begann schwerer zu atmen und ihre Lippen fingen an, leicht zu beben, als würde sie etwas sagen wollen.
Selbst stirnrunzelnd bog ich bei der nächsten Raststätte ab und parkte. Vielleicht war es ja nur kurz oder überhaupt kein Alptraum, aber falls es doch so war wollte ich am Besten nicht gerade auf dem Highway fahren und mich dann um die weinende Kate kümmern, die sich- so wie ich sie kannte- nicht so leicht beruhigen ließ, bei gewissen Sachen.
Manche Dinge nehmen sie stärker mit, als Andere. Auch wenn sie meistens Stark rüber kommt und an sich auch eine strake Frau ist, ist sie sensibel.
Etwas angespannt schaute ich zu ihr rüber und beobachtete jede kleine Reaktion von ihr, nur um auf Nummer sicher zu gehen.
Ungefähr fünf Minuten vergingen, in denen ich schon anfangen wollte, wieder weiter zu fahren, als sie plötzlich meine Hand fest umschloss und ihr Bein zuckte. Es wirkte, als würde sie es von irgendetwas wegziehen wollen. Ihre Stirn zog sich weiter in Falten, als sie fest ihre Zähne zusammen biss und Tränen aus ihren Augen liefen.
"Papa", kam es leicht flüsternd aus ihrem Mund. Es war so leise, dass ich mich schon vorstrecken musste, um es zu hören.
Schon gleich danach schüttelte sie ihren Kopf leicht, als sie auch noch anfing im Schlaf zu schluchzen und plötzlich die Luft anhielt.
Verwirrt und ehrlichgesagt ziemlich überfordert schaute ich sie einfach nur weiter an und wartete auf das nächste, das folgte.
ein paar Sekunden vergingen, die sich wirklich in die Länge zogen, als Kate wie auf Knopfdruck stark begann zu atmen und schon fast so wirkte, als würde sie ersticken.
Das reicht!
Ich entzog meine Hand ihren und fing an, leicht an ihren Schultern zu rütteln.
"Kate!", sagte ich etwas lauter, aber dennoch in einem halbwegs normalen Tonfall.
Die Tränen liefen stärker, ebenso wie sie jetzt auch versuchte, sich aus meinem Griff zu lösen.
"KATE!", schrie ich nun einmal laut, da ich das nicht weiter mitmachen konnte.
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You saved me
RomanceEin einfaches Mädchen wird eines Tages von Anhängern der Mafia entführt und sollte eigentlich für Geld wieder zurück gehen. Aber was ist, wenn die falsche Person entführt wurde? Textausschnitt: „Pack deine Sachen!", befahl er ruhig aber trotzdem so...