Ich wich Ramon aus. War auch nicht besonders schwer, wenn der einzige Weg den man den ganzen Tag machte, von seinem Zimmer auf die Toilette und dann wieder zurück. Und ja, ich habe nichts gegessen lediglich aus dem Wasserhahn sehr viel getrunken, dass mir schlecht wurde. Ich habe versucht Edith abzufangen, als sie von dem Frühstück für die Angestellten zurück gekommen war und wollte sie fragen, ob ich ihr helfen sollte oder sie mir eine Aufgabe geben könnte, da es wirklich langweilig war, den ganzen Tag in seinem Zimmer zu verbringen und keine einzige Beschäftigung zu haben, als die Wände vor einem anzusehen oder sein Bett zum drei-tausensten-mal Faltenfrei zu machen.
Doch sie war beschäftigt. Und das mit Ivar...
Kein Witz! Als ich die Türe aufgemacht hatte, da ich von draußen ihre Stimme gehört hatte, erblickte ich Edith die mit geschlossenen Augen auf Zehnspitzen stand und ihre angespitzten Lippen auf die eines Mannes zu legen. Ivar habe ich zwar nicht von vorne gesehen, aber diese unverwechselbaren Locken die diese Person hatte, stachen mir natürlich sofort in die Augen. Rückwärts lief Edith in ihr Zimmer dicht gefolgt von Ivar, der seine Lippen überhaupt nicht mehr von ihren nehmen wollte.
Zugegeben: Der Anblick von den beiden Widerte mich an...
...und ließen sogar Eifersucht in mir auflodern.
Jetzt mal im Ernst! Die können sich so aufführen, aber ich werde als ewige Jungfrau sterben, weil ich genauso lange bei Ramon festsitzen werde.
Nämlich EWIG!
Ich werde ein freudenloses Leben ohne Kinder und ohne Spaß haben. Ein eintöniges Leben, das nur aus Arbeit und schlafen bestehen wird. Eins ohne Glück...
Frustriert schmiss ich meinen Kopf in den Nacken und versuchte die Geräusche aus dem Nebenzimmer so gut wie möglich zu ignorieren, wobei beide wohl vergasen, dass sie nicht alleine in diesem Anwesen lebten.
Mit aller Kraft drückte ich meine Handflächen auf die Ohren und summte sogar schon verzweifelt irgendwas vor mich her, doch es brachte schlichtweg nichts. Ganz im Gegenteil. Es war als würden sich die Geräusche nur noch verschlimmern.
Ich habe mir geschworen, mich nicht mehr aus dem Zimmer zu bewegen, außer ich musste auf die Toilette, aber jetzt ging es nicht anders. Das Kopfkino, wie die beiden da drüben Spaß hatten ließ mir keinen anderen Ausweg.
Ich stand auf, riss die Türe auf und lief aus dem Flur, um so schnell wie möglich diesem Gestöhne und poltern zu entkommen.
"Katy! Huhu! Hier bin ich!", rief eine viel zu hohe Stimme, die sich so anhörte, als würde man sie verstellen, um sie so hoch zu bekommen. Verwirrt ließ ich meinen Kopf durch den Flur streifen, als ich auch schon die Ursache sah. Renée, der wie eine Ente auf mich zu watschelte, während er seine Hand auf seinen Rücken legte, den er ein Stück weit nach vorne beugte. Ein leichtes Lachen entflog mir.
"Ach Katy! Das wir uns nach so vielen Jahren wieder zu Gesicht bekommen. Du warst ja wie vom Erdboden verschluckt.", sprach er nun, wie eine Oma, als er vor mir stehen blieb und sich wieder normal vor mich hinstellte. "Nein, aber jetzt im Ernst: Wo warst du? Raquel hat gestern den ganzen Abend uns alle wuschig gemacht, weil sie unbedingt wollte, dass du das Kleid anziehst, was, so am Rand, so aussieht, als hättest du es einer Nonne geklaut. Wir haben uns sorgen um dich gemacht.", merkte er zickig an, was mich die Augen verdrehen ließ.
"Ja, ja. Das weiße Kleid hat ja jetzt deine Begleitung, also ist doch alles gut.", quittierte ich das Thema, während mir bei dem anderen noch etwas einfiel. "Warum habt ihr euch Sorgen um mich gemacht?", fragte ich verdutzt nach und hatte schon angst, dass Ramon etwas gesagt hätte. Verstehen würde ich es, aber Verübeln genau so.
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You saved me
RomanceEin einfaches Mädchen wird eines Tages von Anhängern der Mafia entführt und sollte eigentlich für Geld wieder zurück gehen. Aber was ist, wenn die falsche Person entführt wurde? Textausschnitt: „Pack deine Sachen!", befahl er ruhig aber trotzdem so...