Langsam bezweifelte ich wirklich, dass Sekretärin meine Arbeit hier war. Ich befand mich schließlich auch kaum bis nie in meinem Büro sondern war nur noch am rennen. Es wirkte bestimmt schon auf Andere so, als wäre ich die Postbotin, die nur deshalb mit Stapeln voll Briefen oder anderen Unterlagen durch die Gegend lief. Und das wohlbemerkt mit hochhackigen Schuhen, die wohl die meiste Schuld an meinen unglaublichen Fußschmerzen trugen.
Das war ja kaum noch zu ertragen...!
Mittlerweile musste es um die acht Uhr abends sein. Das Büro war schon leer, als ich mich in mein Büro setzte und nur für fünf Minuten meinen Füßen ein wenig Entspannung gönnen und die Aussicht genießen. Um diese Uhrzeit in einem so großen Gebäude zu sitzen war wirklich mehr als nur schön.
Es war noch nicht richtig dunkel und die Sonne war auch nicht so weit, jetzt gleich ihren Abgang zu machen. Allerdings reichte die leichte orange Färbung am Himmel aus, um Mexiko City einfach in einem angenehmen Licht zu beleuchten.
Ich hatte meinen Stuhl nah an die Scheibe geschoben, während meine Beine an der Seite auf einem Hocker abgelegt waren. Mein Blick schweifte zu den vielen Menschen auf der Straße, die alle einem bestimmten Ziel hinterherliefen. Die Fahrzeuge fuhren auf den Straßen und ließen dabei ab und zu ein Hupen los, wenn zum Beispiel ein Passant sich auf der Straße verirrt hatte.
"Was schaust du dir so konzentriert an?", raunte mir eine tiefe Stimme in mein Ohr und strich dabei mit seinen Lippen an meinem Ohrläppchen was mir augenblicklich eine angenehme Gänsehaut auf den Körper legte.
Mit einem ziehen das schon wie auf Knopfdruck erschien schloss ich meine Augen und musste erst einmal meine Gedanken wieder in die Reihe bringen, damit ich auch das sagte, was ich vor hatte.
"Die Stadt.", gab ich knapp von mir, da ich meiner Stimme wirklich nicht weiter vertraute. "Und was machst du hier?"
Ein spitzbübisches Grinsen drang auf seine Lippen, wobei er kurz seinen Kopf senkte. Er hob wieder seinen Kopf und hatte ein neutralen Gesichtsausdruck aufgesetzt.
"Pause.", war ebenso seine Antwort kurz.
Ich nickte geschwind und musste auch schon im nächsten Moment meinen Blick von ihm abwenden, da ich bereits diesen Ausdruck in seinen Augen erkannte. Ebenso wie den Gedanken, den er bei diesem Blick hatte.
Wir konnten es nicht hier machen... Nicht hier im Büro wo uns jeder sehen und hören könnte. Das ging nicht!
Ich vernahm wie er aufstand und merkte auch schon, wie er näher auf mich zugelaufen kam, was mich meine Augen fest zusammen kneifen ließ.
Ehe ich richtig einordnen konnte, wo er sich in meiner Nähe befand, wurde auch schon mein Stuhl zurück geschoben und weg von der Scheibe gedreht.
Tief musste ich einatmen, als ich schon gleich einen heißen Atem an meiner Halsbeuge spürte und genau an dieser Stelle kleine Küsse verteilte.
Ich musste Aufstöhnen und klammerte meine Hände schon in die Armlehne, wo sich der Griff schon verstärkte als ich seine warme Hand spürte, die langsam zwischen meine Beine unter mein Rock fuhr.
Ich schluckte hart und konnte nicht fassen, dass DAS gerade wirklich geschah. Halberherzig versuchte ich Ramons Hand zwischen meinen Beinen zu entfernen.
"N-Nein.", stotterte ich und konnte mich auch schon gleich selber dafür schlagen.
"Nein?", flüsterte Ramon belustigt in mein Ohr, zog seine Hand weg und stützte sich schon mit beiden Händen an den Lehnen an, um mir ins Gesicht zuschauen.
"Willst du das denn auch wirklich?", wollte er mit hochgezogener Augenbraue provokant wissen, wobei man genau den rauen und lüsterne Unterton in seiner Stimme heraushören konnte.

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You saved me
RomanceEin einfaches Mädchen wird eines Tages von Anhängern der Mafia entführt und sollte eigentlich für Geld wieder zurück gehen. Aber was ist, wenn die falsche Person entführt wurde? Textausschnitt: „Pack deine Sachen!", befahl er ruhig aber trotzdem so...