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Mittlerweile war es kurz vor vier Uhr Abends. Ich war in der Firma. Alleine. Oder besser gesagt: Ramon ist immer noch nicht aufgetaucht, was mich sehr unruhig machte.
Ich hab was Falsch gemacht, ja. Das habe ich eingesehen, weshalb ich mich entschuldigen will. Er hat schon viel für mich getan. Zwar hat er mich auch geschlagen und in ein Zimmer eingesperrt, doch das ändert nichts daran, dass ich sauer auf mich selbst bin, weil ich ihn so angefahren hab.
Immerhin hat er sich ja auch für mich eingesetzt. Auch, wenn das sein Wille war. Ach, egal. Ich fühl mich einfach schlecht dafür und will mich so schnell wie möglich bei ihm für mein Verhalten Entschuldigen.
Seit dem ich wieder in der Firma bin hab, habe ich Ramon seine Termine ordentlich geplant und in einem Terminkalender auf seinen Schreibtisch gelegt und habe schon einen Stapel Unterlagen Digitalisiert und Kopien gemacht. Als ich gerade wieder in meinem Büro, um einen anderen Haufen zu holen und diese Aufgabe zu erledigen, traf ich auf Ramon mit dem Rücken zu mir an meinem Tisch stand und wohl etwas ansah.
"Oh, Ramon!", stieß ich unsicher hervor und stellte auch schon die Papiere von meinem Arm auf den Tisch. Leicht schaute er zu mir rüber, achtete allerdings auch gleich wieder auf das Blatt vor seiner Nase.
"Sind das meine Termine?", wollte er entspannt wissen, wobei es mich etwas beruhigte, da er nicht mehr so sauer wirkte, wie bei unserem letzten Treffen.
"Äh... Ja. Ich habe dir den gleichen in dein Büro gelegt. Also Ramon... Ich wollte m-", wollte ich anfangen mich zu entschuldigen und kratzte bereits nervös an meinem Zeigefinger, als mich Ramon kühl unterbrach.
"Hast du die Unterlagen digitalisiert und kopiert?", fragte er monoton, ohne mich anzusehen.
"Äh... ja. Aber Ra-" "Mach den anderen Stapel auch fertig und sei in einer halben Stunde unten, damit wir fahren können.", unterbrach er mich kühl und lief auch schon in sein Büro.
Perplex stand ich da und fühlte mich jetzt nur noch schlechter, da er mich so behandelte. Ja klar, er hat mich auch schon schlechter behandelt, aber in den letzten Tagen eben so gar nicht.
Wir haben uns recht gut verstanden für unsere Verhältnisse und diese kühle Seite, die er mir jetzt zeigte, konnte ich so überhaupt nicht ab.
Doch ich konnte ja jetzt schlecht da rein stürmen und ihn zusammen schreien, weil er sich so gegenüber mir verhielt. Ich war ja schließlich auch selbst schuld daran. Hätte ich einfach meine Klappe gehalten, würde ich jetzt nicht so niedergeschlagen hier stehen.
Das einzige was ich machen konnte, damit mir Ramon so halbwegs wieder verzeihen konnte, war ihm zu zeigen, dass es mir wirklich leid tat. Und das schaffte ich am besten, wenn ich jede seiner Aufgaben ohne Widerspruch zu machen. Angefangen mit den Unterlagen die ich in einer halben Stunde fertig haben soll. Ich wollte nicht zu spät sein, also musste ich mich beeilen.
Hoch motiviert nahm ich den schweren Stapel auf meinen Arm und marschierte wieder in den Kopierraum, wo zum Glück niemand stand.
Sofort begann ich die Blätter abzuscannen und im nächsten Schritt sie zu kopieren. Ein Blatt drunter, abscannen und kopieren. Blatt tauschen, neues drunter, abscannen und kopieren...
So ging das eine Weile, in der ich fast dauerhaft auf die Uhr geschaut hatte, die über der Zimmertüre hing.
Ich stand schon zehn Minuten hier drin, als plötzlich die Türe aufging. Ich hatte mich gerade umgedreht, um auf die Uhr zu schauen, als er kam.
"Hey, Adrian.", begrüßte ich ihn lächelnd und konzentrierte mich wieder auf den Drucker, als sich plötzlich zwei Hände um mich legten.
Erschrocken quiekte ich auf. "Hallo, Bebé", raunte er anzüglich in mein Ohr, als er auch schon damit begann meinen Hals langsam abzuküssen.
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You saved me
RomanceEin einfaches Mädchen wird eines Tages von Anhängern der Mafia entführt und sollte eigentlich für Geld wieder zurück gehen. Aber was ist, wenn die falsche Person entführt wurde? Textausschnitt: „Pack deine Sachen!", befahl er ruhig aber trotzdem so...