41. Erinnerungen

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So, zum Jahresabschluss gibt es noch ein extra langes Kapitel.
Ich hol jetzt den Fondue-Topf aus dem Keller.  Hoffe, dass eure Stimmung nicht dort ist.
Ich wünsche euch einen guten Rutsch! 2022 geht es hier weiter. Und ich kann euch versprechen, dass die Geschichte zumindest emotional noch Fahrt aufnehmen wird...


Erinnerungen

Zurück in der Wohnung fühlte auch Marie sich endlich etwas gelassener. Sie half Felix, die mageren Einkäufe zu verstauen. „Ich würde jetzt doch ganz gerne auf das Angebot zurückkommen und Wäsche waschen", sagte sie. „Du hattest doch gesagt..."

„Ja, klar." Er drehte sich zu ihr um. „Kann ich dir gleich zeigen."

„Na ja, ich weiß schon, wie man ne Waschmaschine bedient", sagte sie mit einem kleinen Lächeln.

„Klar, bist ja ne Frau. Aber ich zeig dir trotzdem mal, wo du alles findest." Marie folgte ihm in den kleinen Raum am Ende des Flures. „Waschmaschine. Wäschekorb. Waschmittel", sagte er und deutete auf die entsprechenden Gegenstände.

„Wäre ich nie drauf gekommen."

„Sonst noch Fragen?"

„Wäscheständer?"

„Da." Er zeigte hinter sie. „Kann ich dir gleich auf die Dachterrasse stellen, wenn du willst."

„Mhm." Marie durchforstete das Regal, auf dem die Waschmittel standen. „Hast du auch was für Handwäsche oder Feinwäsche?"

„Äh... brauchst du auch noch so'n komisches Waschbrett oder wie?"

„Ne, nur Handwaschmittel und ein Waschbecken." Marie hatte nicht vor, Felix in die Geheimnisse der Säuberung von Damenunterwäsche einzuweihen. Sie hatte sich umgedreht und sich vor das Regal gehockt. „Das sieht doch nach was Brauchbarem aus." Sie nahm die Flasche und stand wieder auf. Etwas zu schwungvoll, wie sich herausstellte, denn sie ergriff ein Schwindel und sie schwankte.

„Woah!" Felix fasste ihren Arm und hielt sie fest.

Marie blinzelte und brauchte einen Moment, bis sie ihn wieder scharf sehen konnte. „Sorry."

„Ist dir nicht gut?", fragte er besorgt.

„Ne, bin nur zu schnell aufgestanden. Kreislauf im Keller. Und ich habe in den letzten Tagen sicher zu wenig frische Luft bekommen."

„Hm", machte er skeptisch.

„Alles in Ordnung", versicherte sie ihm. Sie schaute auf ihren Oberarm, den Felix noch immer fest im Griff hatte. Nicht so fest, dass es wehtat, aber fest genug, um sie zu halten. Er war ihr nah, aber das war okay.

„Sicher?"

„Mhm." So wie er sie ansah, sammelten sich schon wieder irgendwelche Viecher in ihrer Bauchgegend. Bitte nicht gegen die Rippen flattern, danke. „Geht schon wieder."

Er ließ sie los und musterte sie aufmerksam. „Was bringt deinen Kreislauf denn wieder in Schwung?"

Sie verdrehte die Augen. „Es ist schon wieder vorbei, wirklich. Vielleicht trink ich gleich mal nen Kaffee."

„Gut. Mach ich uns. Hoff mal, ich schmeck davon auch was. Kannst ja in der Zwischenzeit Wäsche waschen. Aber bitte nicht umkippen."


Marie stellte die Waschmaschine an und schaute auf die Uhr. Bis zur Therapiesitzung blieb noch jede Menge Zeit. Als sie in den Flur trat, kam Felix gerade mit zwei Tassen aus der Küche. „Setzen wa uns raus?", fragte er und deutete nach draußen. „Brauchst doch frische Luft."

Strange attraction (Felix Lobrecht FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt