120. Rot

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Rot

Marie stellte die Beine auf, als Felix von ihr heruntergerollt war. Sie zitterte noch immer, das konnte sie selbst sehen. Sie atmete aus. Eigentlich sollte sie jetzt aufstehen und ins Bad gehen. Aber sie wusste, dass ihre Beine sie noch nicht tragen würden. Schwach wie Pudding. Sie musste lächeln. Felix wandte sich ihr zu, legte eine Hand auf ihren Bauch, streichelte sie. Nicht verlangend, sondern eher so, als hätte er das Bedürfnis sie so zu beruhigen. „Keine Angst", sagte sie leise.

„Was meinst du?", fragte er.

Sie schaute ihn kurz an. Er hatte die Stirn gerunzelt. „Na, ich weiß, das sieht jetzt komisch aus. Und eben auch. Aber das ist so bei mir."

„Du meinst dieses Zucken und Rotwerden und das Zittern jetzt noch?" Er führte seine Hand auf ihren Oberschenkel.

„Ja." Marie wandte den Blick ab. „Ist'n bisschen too much, ich weiß. Hab eigentlich gelernt mich zu kontrollieren."

„Ey!" Er stützte sich auf einem Ellenbogen ab und wartete offenbar darauf, dass Marie ihn wieder ansah. „Darum geht es doch: Kontrollverlust. Das is doch das Geilste, oder?"

Sie kniff die Lippen zusammen und lächelte ihn an. „Mhm. Ja, stimmt eigentlich." Denk jetzt nicht an deinen Ex, Marie. Lass es einfach. Rosa Elefanten.

„Musst dich echt nicht zurückhalten." Er lachte.

„Gut." Sie legte nun selbst eine Hand auf ihren Bauch.

„Hat es deswegen nie geklappt? Hast du dich nich getraut?"

„Mich dir so zu zeigen? Ja...nein... also... zeig mich nicht jedem so, ja. Und... das braucht einfach eben auch ein bisschen bei mir. So, ähm...bis ich mich fallen lassen kann?" Sie sah ihn an. „Ich bin dann irgendwie so... entblößt auf andere Weise. So...ja..."

„Ey, es gibt da nichts, wofür du dich schämen musst", erklärte er. „Ich find das total... na ja, geil eben und... schön. Dich so zu sehen, meine ich."

„Oh." Marie merkte, wie sie rot wurde. Wobei ihr nicht ganz klar war, ob ihre Wangen nicht ohnehin noch immer gerötet gewesen waren.

„Und... eigentlich perfekt, oder? Also... alles Gute zum Geburtstag! Hab dich endlich zum Orgasmus gefickt. You're welcome." Er kicherte albern.

Marie knuffte ihn in die Seite. „Hey! Als ob! So was kann man nicht planen."

„Oh doch. Ick hatte nen Masterplan. Und jetzt... ey, echt jetzt, ja? Is ja noch vor zwölf Uhr Mittag, also könnte man sagen, du hast noch Geburtstag."

„Ja, alles klar." Marie schnaubte. „Aber... also dann... vielen herzlichen Dank, ja? Bester fucking Geburtstag ever."

„Man tut, was man kann." Er lachte.

„Du hast echt eine Begabung", bescheinigte sie ihm mit einem Grinsen.

Er atmete aus. „Hab schon gedacht, ich mach irgendwas falsch oder so. Na ja, hast mich ja auch eher davon abgehalten, wenn ich mal was ausprobieren wollte. Is ja auch okay, aber... ja..."

„Sorry. Wollte einfach nicht... na ja, dass du dich so verausgabst." Sie grinste ihn an. „Hätte ja nichts gebracht, bevor ich es so zulassen konnte. Und... hab dir ja schon mal gesagt: Ich fand's auch so schön. Also, ohne dass ich komme. Und im Übrigen bist du ja auch nicht immer gekommen."

„Na ja", schränkte er ein. „Aber meistens schon."

„Müssen ja keine Strichliste führen."

„Wäre eigentlich gut." Er legte seine Hand nun knapp über ihre Hand, direkt unter ihre Brüste. „Fand das schon beeindruckend. Wie oft bist du eben gekommen?"

Strange attraction (Felix Lobrecht FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt