Kapitel 14

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Die nächsten 24 Stunden waren die reinste Qual. Meine Symptome wurden stetig schlimmer.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich es geschafft, Gwen immer abzuwimmeln. Mit der Bitte, dass ich mich ausruhen wollte. Sie hatte mich stets verstanden und gedacht, dass ich sehr verausgabt war.

Amun hatte mir dank meiner letzten Frage, keinen Heiler geschickt. Dem würde sicher auffallen, dass ich bald sterben würde und damit wäre mein aktueller Plan hinfällig. So hatte ich Glück und würde bald mein Ende finden.

Ich konnte nur hoffen, dass Gwen mir den gewünschten Frieden gab. Mein Zustand verschlechterte sich rapide. Bei ihrem nächsten Besuch würde ihr auffallen, dass etwas absolut nicht stimmte.

Das Fieber plagte mich und ich hatte alle möglichen Zustände. Der Schmerz fraß mich auf, alles in mir brannte und tat höllisch weh. Dieser Schmerz war mittlerweile fast schon unerträglich und wurde immer schlimmer.

Als mich die nächste Schmerzwelle erreichte, wurde ich ganz benommen. Das Fieber stieg und ich war nicht mehr ganz bei Verstand. Der Wahnsinn hatte mich sicher schon erreicht.

Schüttelfrost setzte ein und mein Kopf hämmerte. Es war als würde darin jemand den Hammer schwingen.

Keine Ahnung wann, aber ich war wieder eingeschlafen, vermutlich eher bewusstlos geworden durch all die Symptome.

Ich wurde von jemanden wachgerüttelt, was mein Leiden verstärkte. Es fiel mir schwer, aber ich öffnete meine Augen einen Spalt, um zu wissen wer der Störenfried war.

Das Licht blendete und es dauerte einen Moment, bis ich überhaupt etwas erkennen konnte.

„Davina?"

Es war Amun und seine Stimme hatte ganz gedämpft geklungen, wie in Watte gepackt. Es war anstrengend, aber ich musterte ihn. Er sah vollkommen verzweifelt aus, was bei mir einen Moment brauchte, bis ich die Situation verstanden hatte. Mein Hirn arbeitete nur langsam.

Nein.

Er würde nun verstehen, was mit mir los war. Auch wenn nicht, dann würde er einen Heiler holen. Über kurz oder lang käme man darauf, dass mich bald der Tod holen wollte.

Seine Lippen bewegten sich, also sagte er etwas, aber ich hörte ihn kaum. Mein Kopf war zu benommen und meine Umgebung drehte sich leicht. Zu dem wurde meine Sicht verschwommen, weshalb ich meine Augen schloss.

Eine neue Welle durchfuhr mich und dieses Stöhnen konnte ich nicht unterdrücken. Die Schmerzen waren zu groß, aber bald hätte ich es geschafft, nicht mehr lange.

Jemand drückte bei meinem Oberarm zu, da öffnete ich von alleine meine Augen. Nach dem ich ein paar Mal geblinzelt hatte, erlangte ich eine normale Sicht.

Der König kam als erstes in mein Sichtfeld. Hinter Amun nahm ich eine hektische Gwen wahr. Sie hatte ihn bestimmt gerufen als sie mich in diesem Zustand vorgefunden hatte.

Amun rüttelte leicht an mir und meine Augen schnellten zu ihm. Wieder bewegten seine Lippen sich, aber ich hörte seine Worte nicht. Ich zog meine Augenbrauen langsam zusammen, was ich gerade noch schaffte. Das fühlte sich an als wäre es ein unfassbar anstrengende Bewegung. Ich war viel zu geschwächt. Das Fieber machte mich schwach und mein Körper konnte nichts dagegen tun.

Ich schloss meine Augen, bald würde ich bewusstlos werden und hoffentlich nie wieder aufwachen.

Erneut rüttelte er mich leicht, weshalb ich ein Grummeln von mir gab. Ich wollte schlafen und meine Ruhe haben. Aber Amun wollte offensichtlich, dass ich wach blieb.

Langsam öffnete ich meine Augen und seine goldenen hatte ich gleich gefunden. Amun sagte etwas, aber ich schaffte nur ein Blinzeln.

Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die dank dem Fieberwahn auf meiner Stirn geklebt hatte. Danach legte er seine Hand auf meine Wange und irgendwie war das angenehm. Ich mochte seine Berührung.

Meine Augen drohten zuzufallen, aber Amun streichelte mir mit seinem Daumen über die Wange, weshalb ich sie offen hielt.

Gwen reichte ihm etwas, was ich als ein Tuch identifizieren konnte. Das Teil legte er mir sanft an die Stirn und es war kalt. Im ersten Moment war die Kälte ein kleiner Schock, aber danach fühlte es sich gut an.

Plötzlich kam die nächste Schmerzwelle und die erinnerte mich an mein eigentliches Ziel. Es sollte mir unter keinen Umständen besser gehen. Ich wollte sterben. Die Bestien sollte mich in Frieden gehen lassen.

Mein Leiden hatte man mir bestimmt angesehen, denn ich konnte nichts mehr überspielen oder verbergen.

Noch weniger als die nächste Schmerzwelle kam, aber ich war dankbar dafür, denn die zog mich in die Dunkelheit.

The Werewolf King & The Huntress | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt