Kapitel 1

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Eine Welt in Aufruhr und Zerstörung. 

Die Werwölfe hatten Verdammnis über unseren Planeten gebracht. Sie waren blutrünstige und gnadenlose Monster. Aber dafür gab es uns, die Jäger. Wir waren das Gleichgewicht der Natur gegen die Werwölfe. 

Wenn ich an dieses Pack dachte, stellte es mir die Haare auf. Mein Hass auf sie war tief und es war meine Lebensaufgabe diese Rasse auszurotten. Das war meine Rache für all das was sie mir bereits angetan hatten.

"Davina!" 

Mein Blick schnellte zu meinem Onkel und das fragend. Offensichtlich hatte ich ihm nicht zugehört und das hasste er. Aber was redete er auch immer ewig um den heißen Brei herum und kam viel zu spät zum Punkt.

Unschuldig fragte ich: "Ja, bitte?" 

Er saß hinter seinem Schreibtisch und rieb sich seinen Nasenrücken, was unterstrich wie genervt er war. Wenn dieser Mann nur wüsste, wie es mir ging. Wir hassten uns zwar nicht, aber beste Freunde waren wir nie gewesen.

Gerald sollte mir endlich das geben, was mir zustand, aber nein. Er zickte rum und suchte ständig nach Ausreden oder wie er es nannte tolle Argumente, die der Wahrheit entsprachen. Mit dem Mann unter einem Dach zu leben konnte eine Folter sein.

Nach dem er einmal tief Luft geholt hatte, um sich zu beruhigen, sagte er: "Wir müssen heute noch zu Timothy. Er hat uns um Hilfe gebeten und selbstverständlich kommen wir dem nach." Ich hob eine Augenbraue und sah ihn fragend an.

Da musste der Hut brennen, ansonsten würde er uns niemals rufen. Wir Jäger lebten in Clans und der von Timothy war der zweitgrößte von allen. Wenn er den größten Clan um Hilfe bat, dann musste etwas gewaltig schief laufen.

Irritiert fragte ich: "Was ist passiert?" Mein Onkel zuckte mit den Schultern und erklärte: "Timothy meinte, dass er es uns persönlich sagen möchte. Scheinbar ist es kein Gespräch, welches man übers Telefon führen sollte."

Die Neugier brannte in mir, aber ich musste mich gedulden. Ich nickte und fragte: "Wann fahren wir?"

Eine Notfalltasche hatte ich stets gepackt, also konnte es sofort losgehen. Ich war allzeit bereit, auch für den Kampf. 

"Heute Abend erst, da ich ein paar Dinge zu klären habe." Dann konnte es so dringend auch wieder nicht sein.

Was ging bitte vor sich? 

Ich stand von meinem Stuhl auf und sagte: "Schön, dann ist das für den Moment geklärt." Ich wollte gehen, aber Gerald sagte: "Davina?" Ein weiteres Mal wandte ich mich genervt an ihn und verkniff mir ein Augenverdrehen. "Jaden wollte in den Wald gehen zur Patrouille. Könntest du ihn begleiten?" 

Der Tag wurde stets schlimmer mit jeder Minute die verging. Dann durfte ich den Babysitter seines vertrottelten Sohnes spielen. 

"Was? Kommt er nicht alleine klar? Hat er Angst im Wald alleine unterwegs zu sein?" Ich tat das ständig und lebte weiterhin. Jaden war eine Prinzessin, die Angst hatte, dass ihr ein Fingernagel abbrach.

Mit einem bedrohlichen Unterton sagte er: "Davina, mach was ich dir sage. Ich bin dein Anführer." Ich nickte und antwortete übertrieben freundlich: "Aber natürlich."

Bald würde ich mir das Amt holen, was mir zustand. Ewig konnte er mich nicht herumkommandieren. Mein Vater hätte ihm längst den Schädel abgerissen für sein Verhalten. Aber nein, ich musste mich all dem Wahnsinn alleine stellen.

Bei dem Gedanken an meine Familie bekam ich einen Stich in meinem Herzen, was ich gekonnt überspielte. In all den Jahren war ich ein Profi darin geworden.

Ich ging zur Tür und Gerald war klug genug nichts darauf zu sagen. Es war auch jedem mein Temperament bekannt, wenn man mir gegenüber respektlos war, ansonsten war ich ein zahmes Kätzchen.

Mit schnellen Schritten hatte ich den Raum verlassen und schloss hinter mir die Tür. 

Wer weiß, was für eine langweilige Rede mein Onkel gehalten hatte, bis er zum Punkt gekommen war. Meine vorherige Abwesenheit war gerechtfertigt gewesen. 

Während ich den Gang entlang in Richtung Haustür ging, rief ich: "Jaden! Beweg deinen Arsch!" Ich würde keine Minute auf ihn warten. Da ich keine Prinzessin war, würde ich genauso alleine in den Wald gehen. Der Mann wollte ernsthaft einen Bodyguard an seiner Seite haben. 

"Komme!"

Mein Cousin war teilweise wie ein Hund. Allerdings war er unfassbar falsch und spielte nur den Freundlichen. Ich konnte es kaum erwarten, wenn ich die beiden los war.

The Werewolf King & The Huntress | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt