Ich wurde mit voller Wucht gegen die nächste Hauswand gedrückt und Amun hielt mir den Mund zu.
Das hatte er sehr schnell unterbunden und etwas grob, aber als Jägerin hielt ich viel aus, damit verursachte er keinen Schaden. Dennoch war es ein kleiner Schock, welcher meinen Herzsschlag einen Zahn zulegen ließ.
Wenn ich in dieses Gesicht blickte, durfte ich eins feststellen, Amun war sehr, sehr wütend. Wobei das noch eine Untertreibung war, denn seine Augen waren vollkommen von dieser Emotion eingenommen. Da war kein Funken mehr von Freundlichkeit, Liebe oder sonst einem positiven Gefühl.
Gut, das waren die schlimmsten Worte, die ein Werwolf hören konnte. Die grausamste und schmerzhafteste Aussage für diese Biester.
Er sagte bedrohlich und mit befehlender Stimme: "Das sagst du nie wieder, Davina."
Es war logisch, dass ihm das missfallen würde. Eigentlich war die Idee bescheuert, immerhin war klar, dass er mich abhalten würde. Mit dieser Reaktion hätte ich rechnen sollen und nun dürfte mich großer Ärger erwarten.
Manchmal brachte ich mich in ausgesprochen dumme Lagen, dann war es auch noch meine eigene Schuld.
Danke für nichts.
Amun hielt weiterhin seine Hand vor meinen Mund und irgendwie war das ein schönes Gefühl. Ich mochte seine Berührung einfach, egal wie simpel sie war. Aber, wenn man sich dieses Gesicht genauer ansah, vor Wut trat eine Ader auf seiner Stirn hervor. Wenn ich nicht seine Mate wäre, müsste ich sein Verhalten bedenklich finden.
Amun mag zwar stets behaupten, dass er mir nie weh tun konnte, aber keine Ahnung, ob ich ihm den Mist glauben sollte.
Warum zur Hölle fand ich ihn derart attraktiv?
Ich gestehe, ich hätte ja Angst, aber sein Befehlston war unfassbar männlich.
Weshalb ich die Augen verdrehte, so ein Thema und der Mann machte mich an.
Er nahm langsam seine Hand von meinem Mund. Aktuell könnte ich die Worte sowieso nie aussprechen, denn ich wollte ihn viel zu sehr. Trotzdem versuchte ich ihn wegzudrücken, denn Abstand täte uns beiden gut. Allerdings ließ er das natürlich nicht zu.
"Du sagst das nie wieder und wenn ich nie wieder sage, dann meine ich das. Falls diese Worte erneut über deine Lippen finden, wirst du das dein Leben lang bereuen."
Meine Lippen, die unfassbar perfekt auf die seinen passten.
"Hast du mich verstanden, Davina?" Amun klang derart bedrohlich und dieser Befehlston erst.
Bevor ich mich selbst stoppen konnte, sagte ich: „Mit mir stimmt eindeutig etwas nicht, wenn deine Worte mich so wuschig machen."
Ups, das hatte ich nie sagen wollen.
Niemals hätte es meinen Mund verlassen sollen.
Niemals!
Vielleicht lag es an den ständigen Schmerzen, weshalb ich unklar dachte und anschließend kam dieser Salat raus.
Die Wut war aus seinem Gesicht gewischt und die neue Emotion war für mich persönlich schlecht. Das hatte ich ja wieder toll hinbekommen. Am liebsten hätte ich mich selbst geohrfeigt.
Schon beugte er sich zu mir und kurz darauf trafen seine Lippen auf meine. Er küsste mich und das sehr leidenschaftlich, was kein Problem für mich war. Das erwiderte ich automatisch.
Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, um ihm entgegen zu kommen. Der Mann war verdammt groß und das machte ihn noch männlicher. Ich legte meine Arme um seinen Hals und zog ihn an mich.
Amun hob mich im nächsten Moment hoch und wir vertieften unseren Kuss.
Eigentlich hatte ich ihn gerade ablehnen wollen und ein paar Minuten später, schmusten wir rum.
So viel zum Thema: Selbstbeherrschung
Amun knurrte leise und mir kam ein Stöhnen über die Lippen. Ich wollte ihn, mehr als alles andere.
Als Amun seine Lippen von den meinen Lösen wollte, ließ ich es keine Sekunde zu. Nein, ich war noch nicht fertig. Ich wollte auf keinen Fall, dass es aufhörte. Obwohl ich langsam keine Luft mehr bekam, aber es war viel zu berauschend.
Der Mann würde mich ins Grab bringen und das bald.
Meine Finger fanden in seine Haare und die restliche Welt durfte sonst was machen. Wir waren in unserem eigenen Universum.
Exakt so lange, bis meine Lunge dringend um Luft bat, also lösten wir uns voneinander. Die Aktion hatte uns beide außer Atem gebracht, das erging nicht nur mir so.
Ich lehnte meinen Kopf gegen die Wand und sah nach oben. Wie wunderschön der blaue Himmel doch sein konnte. Ein paar einzelne Wolken waren zu finden, welche wie Watte aussahen. Ja, das war ein schöner Anblick und darauf sollte ich mich konzentrieren.
Amun räusperte sich, das veranlasste mich trotzdem nicht, ihn anzusehen. In diese wunderschönen goldenen Augen.
Amun klang belustigt als er sagte: "Und ich dachte schon du wolltest mich ablehnen, dass muss ich wohl missverstanden haben."
Ich murmelte: "Arschloch."
"Es freut mich, dass wir das klären konnten und vor allem richtig stellen."
In seiner Fantasiewelt auf jeden Fall. In der meinen musste ein neuer Plan her, wie ich all das abwenden konnte.
Während ich weiterhin nach oben starrte, fragte ich: "Könntest du mich bitte abstellen?"
Ich musste sehr dringend von hier verschwinden und mich irgendwo einsperren.
Tatsächlich ließ er mich auf den Boden und kaum standen meine Füße, schubste ich ihn leicht weg. Ich brauchte nämlich extrem dringend sehr viel Abstand.
Ohne ein weiteres Wort, ging ich zur Tür hinüber, ohne ihn eines Blickes zu würdigen.
"Davina, ich habe es ernst gemeint, dass du das nie wieder sagen sollst." Nun klang seine Stimme sehr viel ernster. Das unterstrich wie wichtig ihm das war und das ich nächstes Mal mit hoher Wahrscheinlichkeit mit schweren Konsequenzen rechnen musste.
Aktuell war mir das egal, weshalb ich keinen Ton von mir gab.
Ich kam bei der Tür an und öffnete diese. Zum Glück ließ er mich diesmal gehen.
Ich rannte die Treppen hinunter als würde mich der Teufel jagen. Ich sah kein einziges Mal nach hinten, ob Amun mir eventuell folgte, sondern nur auf die Stufen, um bloß nicht hinzufallen.
Ich war schneller auf meinem Zimmer als ich gedacht hätte. Hinter mir knallte ich die Tür zu, lehnte mich dagegen und holte tief Luft.
Ich war bei ihm in meiner persönlichen Hölle gefangen.
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The Werewolf King & The Huntress | ✔️
Hombres LoboEine Welt in Aufruhr und Zerstörung. Die Werwölfe hatten Verdammnis über unseren Planeten gebracht. Sie waren blutrünstige und gnadenlose Monster. Aber dafür gab es uns, die Jäger. Wir waren das Gleichgewicht der Natur gegen die Werwölfe. Das Haup...