Kapitel 50

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Amun war bereits verschwunden und ich war frech genug mich an seinen Sachen zu bedienen. Zum Schlafen wäre etwas anderes angenehm und eines seiner Shirts schien dafür perfekt zu sein. Außerdem mochte ich seinen Geruch.

Seinen Kleiderschrank hatte ich schnell gefunden, welcher ein begehbarer war. Es war auffallend, dass eine Seite vollkommen leer war. Scheinbar war jemand auf den Einzug seiner Königin vorbereitet oder hoffte darauf, dass ich demnächst selbst auf diese Idee kam in sein Zimmer zu siedeln.

Mit einem Seufzen ging ich auf ein Regal zu, in welchem die Oberteile gelagert waren. Da ich seine Mate war, hatte er hoffentlich nichts dagegen, dass ich mich bediente.

Aber was sollte ihn daran überhaupt stören?

Dort lagen einige Shirts, da wäre es gut möglich, dass es ihm nicht mal auffiel. Außer natürlich, weil er es an mir entdeckte.

Ich nahm das Erste, welches zu greifen war, was ein einfaches in grau war. Im Grunde war die Wahl vollkommen egal.

Ich zog mich schnell um und war glücklich damit. Ich atmete tief ein und ja, dieser Duft war herrlich.

Wie konnte man so gut riechen?

Meine Klamotten hob ich noch vom Boden auf, legte sie zusammen und ging damit zurück ins Schlafzimmer, welches ich erst jetzt richtig betrachtete.

Das große Bett fiel einem als erstes auf. Es stand auf einem Podest, weshalb man mit einer Stufe einmal hinauf gehen musste. Dieses Möbelstück war riesig, darin hatte man leicht zu zweit Platz.

Eine Kommode empfand ich als den idealen Platz meine Klamotten abzulegen. Die dürften dort niemanden stören und morgen konnte ich sie wieder mitnehmen.

Ich ging hinüber und nebenbei fragte ich mich, was ich mir eigentlich dachte. Im Grunde hatte ich ihm ziemlich schnell nachgegeben und blieb freiwillig in seinem Reich.

Wobei immer noch nicht geklärt war, was wir überhaupt waren. Was für eine Bezeichnung man dem geben sollte.

Als ich sie abgelegt hatte, spielte ich kurz mit dem Gedanken neugierig zu sein, aber schaffte es das zu unterdrücken. Es wäre unfassbar unhöflich durch die Sachen eines anderen zu schnüffeln. Das sollte ich respektieren, außerdem wäre es äußerst unangenehm, wenn man dabei erwischen würde.

Trotzdem konnte man ja oberflächlich die Runde sehen.

In einer Ecke war ein kleines Bücherregal mit einem Sessel daneben. Irgendwie war es schwer sich vorzustellen, dass Amun dort saß und ein Buch las. Er dürfte auch wenig Zeit dafür haben, vermutlich war das mehr Deko als dass es in Verwendung kam.

Ein Schrank stand noch an einer Wand und das warf die Frage auf was darin war. Offensichtlich keine Kleidungsstücke, immerhin hatte er den begehbaren Kleiderschrank. Es wäre überflüssig ein weiteres Möbelstück dafür zu haben.

Als nächstes befasste ich mich mit den bodenlangen Vorhängen, welche sich rechts wie links neben dem Bett befanden. Den Ausblick zu überprüfen wäre nie ein Fehler. Man dürfte nur den Garten sehen, aber man konnte ja hinausspähen und sich vergewissern.

Ich ging darauf zu und ließ dabei nochmal meinen Blick durch den Raum schweifen. Es war alles in einem hellen Holz oder weiß und hellgrau gehalten. Das ließ den Raum freundlich wirken und hinter den Vorhängen vermutete ich eine Fensterfront, die würde den Raum noch heller wirken lassen, sofern Tag war.

Aber da bekam man den automatischen  Gedanken, wie anstrengend es sein musste die zu putzen, falls dahinter wirklich große Fenster zu entdecken waren.

Ich kam gerade an und zog einen beiseite, wie erwartet waren es Fenster, die bis zum Boden reichten. Bei diesem großen Anwesen hatte er sicherlich Putzpersonal und die taten mir leid. Es musste eine unglaubliche Anstrengung sein, all das sauber zu halten, dann zusätzlich diese großen Fenster. Ich wollte für ihn hoffen, dass er sie gut bezahlte.

The Werewolf King & The Huntress | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt