Kapitel 71

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Wie vereinbart brachen wir kurz darauf auf und die Männer hielten es für eine gute Idee, das in Wolfsform zu machen, weshalb wir soeben am Waldrand ankamen. Natürlich war ich als Jägerin davon ausgeschlossen, da ich weiterhin stolz auf zwei Beinen bleiben musste. Aber bei dem Gedanken daran, wie einem beinahe jeglicher Knochen brach, um eine Wolfsform anzunehmen, war ich sehr dankbar kein Fellfreund zu sein.

Taran ging bereits ein paar Schritte in den Wald hinein und Amun wandte sich an mich, als er sagte: "Sobald ich mich verwandelt habe, kannst du auf meinen Rücken klettern. Dann ist die Reise für dich angenehmer."

Ich stemmte meine Hände in die Hüften und fragte empört: "Kann ich etwa nicht selbst laufen? Als Jägerin bin ich sehr schnell. Du solltest nicht automatisch davon ausgehen, dass ich langsamer wäre."

Manchmal war er zu sehr von sich selbst eingenommen. Zumindest kam das gerade so rüber.

"Das ist mir klar. Nur kenne ich diesen Wald in und auswendig. Den Wettlauf wer tatsächlich schneller ist, sollten wir auf ein andermal verschieben." Es blitzte etwas Freches in seinen Augen auf, also meinte er das mit dem Wettlauf ernst.

Ein König lieferte sich ein Rennen mit seiner Mate. Etwas witzig klang das schon und für den Moment würde ich seiner Reiseempfehlung nachgeben, denn wenn er es für besser hielt, dann bitte. Und er hatte Recht, denn es war einfacher, wenn man ganz genau wusste, was für ein Weg der beste und leichteste war.

Deshalb nickte ich und antwortete: "In Ordnung, dann machen wir das so. Und jetzt gönne ich dir deine Privatsphäre beim Verwandeln."

Ich drehte mich um und sah zurück zum Garten, eher zum Tor durch welches wir nach draußen gegangen waren. Es war aus Metall und ein halbes Kunstwerk mit den gebogenen dunkelgrauen Stangen. Zu allem Überfluss gab es goldene Aspekte, die das Bild abzurunden versuchten. Es war etwas zu viel des Guten, aber irgendjemanden in seiner Familie schien es gefallen zu haben.

Meinen Mate hörte ich leise lachen, da wären wir wieder bei dem Thema, dass Werwölfe eher weniger Hemmungen besaßen. Vermutlich war sogar Taran Bedacht auf mich, als er weiter in den Wald hinein gegangen war, um sich zu verwandeln.

Ein Kopfschütteln musste an der Stelle sein und meine Wangen nahmen eine leicht rote Färbung an.

Theoretisch war mein Verhalten tatsächlich hirnrissig. Immerhin hatte ich meinen Mate bereits nackt gesehen. Dennoch fühlte es sich besser an, wenn man sich aus Respekt umdrehte.

Ich hörte Amun ein paar Schritte machen, also entfernte er sich genauso. Wie schön, dass man Rücksicht auf mich nahm.

Mein gutes Gehör ließ mich das Knacken der Knochen vernehmen, weshalb ich froh war mich auf das Tor zu konzentrieren. Es war einfach abartig wie das ablief. Die Werwölfe musste man definitiv kein bisschen beneiden.

Zu meiner Linken kam ein Werwolf in mein Sichtfeld, welchen ich als Taran identifizierte. Zumindest war mir bewusst, dass Amun anders aussah.

Ich musterte den Beta und er war definitiv ein Ungetüm, dennoch machte der König mehr her. Amun machte seinem Titel aller Ehre.

Um Taran aufzuziehen sagte ich: "Was für ein zuckersüßes Ding du doch bist. Nächstes Mal nehme ich eine pinke Schleife mit und setze sie dir auf den Kopf, dann ist es perfekt." Ich verkniff mir ein Lachen und gab mein Bestes, um ihn ernst anzusehen.

Selbstverständlich bekam ich ein Knurren als Antwort, welches von einem noch lauteren unterbrochen wurde. Meine Augen schnellte zum Verursacher dieses Geräusches und natürlich war das Amun, welcher aus dem Wald trat.

Ich deutete auf Taran und erklärte: "Er lehnt eine pinke Schleife auf seinem Kopf ab, da ist dein Grummeln definitiv berechtigt." So ernst die Lage war, aber man musste kurze Momente zulassen, in welchen man etwas lockerer war. Ansonsten wäre es nur ein bitteres Leben, wenn man an den ständigen Krieg dachte.

The Werewolf King & The Huntress | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt