Kapitel 35

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Diese Nacht hatte ich kein Auge zubekommen. Meine Gedanken rasten und hielten keine Sekunde die Klappe.

Ich hatte vollkommen die Beherrschung verloren und hatte meinen Erzfeind geküsst. Vermutlich war das mehr als simples Küssen gewesen. Es war aus dem Ruder gelaufen und ich konnte mein eigenes Verhalten kaum verstehen. 

Dieses Mateband war ein wahrer Fluch. Mir schien, dass es mit jeden Tag, den ich ihn kannte, stärker wurde. Es gab offensichtlich Handlungsbedarf, bevor ich mich selbst ganz verlor.

Dann wäre ich verdammt an einen Werwolf und das bis einer von uns starb. Exakt das was niemals passieren durfte. Ich konnte mich nicht einem Werwolf unterwerfen und seine Hausfrau spielen. Wobei ich in diesem Fall eine Königin sein sollte. 

Eine Königin.

Davina Rosewood und dieses Wort in einem Satz hörte sich derart falsch an. Eine Anführerin auf jeden Fall und das lag mir im Blut, aber sicher keine verdammte Königin. Dann noch bei einer Bestie und vermutlich sollte ich ihm nachfahren produzieren. 

Ernsthaft?

Das sollte mein Leben sein? 

Nein, nicht mit mir. Ich war immer noch die Tochter meines Vater. Nein, dieser Satz hörte sich selten dämlich an. Allerdings wurde er gerne verwendet, weshalb es mir den Test wert gewesen war. 

Mit einem Seufzen quälte ich mich aus dem Bett, denn es war absolut sinnlos. Ich hatte stundenlang dort gelegen und meine Augen waren kein einziges Mal zugefallen. Außer dem üblichen Blinzeln hatten sie nichts gemacht. 

Ich ging zum Kleiderschrank hinüber und war ziemlich gerädert. Unfassbar wie sehr einen eine Person beschäftigen konnte. Ich hatte die ganze Nacht über dieses männliche Wesen nachgedacht. 

Die Tür riss ich lieblos auf und betrat den Raum. Diese unzähligen Klamotten waren zu viel für eine Person. Damit könnte man den ganzen Hof einkleiden. Na gut, das war übertrieben, aber es fühlte sich danach an. 

Ich ging ein paar Schritte weiter und sah die Runde. Bei dieser Auswahl war ich meist überfordert für was ich mich entscheiden sollte. 

Eigentlich war es dumm darüber nachzudenken, denn mein Aussehen war vollkommen egal. Es gab tausend andere Sachen die in meinem Kopf schwirrten und zu tun waren.

Aktuell musste ich einen Plan ausarbeiten wie ich diesen Mann los wurde. Dieser musste perfekt sein und wasserdicht. Mir durfte kein Fehler bei einer Ablehnung passieren. 

Das Hauptproblem war, dass die Ablehnung bald stattfinden musste, bevor alles schlimmer wurde. Umso lieber ich ihn hatte, desto schwerer würde das werden. 

Hm, ich sollte Gwen löchern. Sie konnte mir einiges über das Mateband erzählen. Nur durfte ich unter keinen Umständen die Ablehnung ansprechen, ansonsten ahnte sie etwas. Danach teilte sie das Amun mit und ich würde das nie schaffen.  

Ich riss eine Jogginghose aus einem Regal und anschließend schnappte ich mir ein Top. Das war etwas Einfaches und vor allem unauffällig. Darauf konnte man sich nichts einbilden, obwohl das Arschloch vermutlich behaupten würde, dass ich immer hübsch aussah.

Und die dumme Davina wäre hin und weg davon, weil ich naiv war. Nein, eigentlich war dieser Mist mit den Mates Schuld daran. Ich veränderte mich und das in die sehr schlechte Richtung. 

Gerade als ich mich angezogen hatte hörte ich ein Klopfen an der Zimmertür. Exakt deshalb hatte ich die Tür vom Schrank offen gelassen, so konnte mich niemand überraschen, da ich jeden hörte. 

Ich hoffte das Gwen mich besuchte, denn mit Amun konnte ich momentan kein bisschen umgehen. Das wäre mein Untergang. 

Dieser Kuss gestern war selten dämlich gewesen. Ich schlug mir eine Hand vors Gesicht und verließ den Raum. Dem Besucher musste ich mich stellen, egal ob ich das wollte oder nicht. Dieser grausame Tag musste durchgestanden werden. 

The Werewolf King & The Huntress | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt