Mittlerweile war ich auf dem Weg zu meinem alten Zimmer und meine Nervosität stieg, wenn ich an Gwen dachte.
Von Amun hatte ich mich bereits verabschiedet, denn die Arbeit rief nach ihm, weshalb er in sein Büro gegangen war.
Ich freute mich jetzt schon auf den Abend, wenn wir uns wiedersehen würden. Das konnte ich kaum erwarten, aber musste geduldig sein.
Auf halber Strecke kam mir Taran entgegen, der mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Amun wollte. Taran war auch seine rechte Hand, da arbeitete man meist zusammen.
Kurz bevor wir beieinander ankamen, sagte er: "Kräuterhexe, guten Morgen."
"Zweitplatzierter, wie geht es dir?"
Ein bisschen ärgern konnte nie schaden, aber ich wollte über etwas anderes genauso reden. Sofern Gwen ihm erzählt hatte, dass ich Bescheid wusste, dürfte ihn mein geplantes Gespräch nicht überraschen. Eigentlich hatte ich mir vorab einen Text überlegen wollen, aber das war mir nun unmöglich, denn wenn ich ihn schon vor mir stehen hatte, dann wollte ich das geklärt haben.
Taran sah mich genervt an, weshalb ich lächeln musste. Er meinte: "Es heißt Beta, Feuerteufel."
Ich nickte verständnisvoll, aber kam besser zum Punkt, damit ich wusste, was er darüber dachte.
Nach einem Räuspern fing ich an: "Mir kam zu Ohren, wessen Mate du bist. Das ist der Grund, warum ich einen Neuanfang vorschlagen wollte." Ich sah ihn abwartend an, aber er wirkte kurz überrascht.
Hielt er mich wirklich für ein derartiges Arschloch?
Ich sollte das wohl erklären, damit er mich besser verstand, weshalb ich sagte: "Gwen ist meine beste Freundin und es wäre für sie angenehmer, wenn wir zwei einander nicht den Schädel abreißen wollen. Mit einem Neuanfang könnten wir versuchen das hinzubekommen."
Mir fiel kein besseres Argument ein, aber es entsprach der Wahrheit und er konnte das hoffentlich nachvollziehen und wäre dabei.
Seltsamerweise unterdrückte Taran ein Lachen und fragte: "Warum? Unser erstes Kennenlernen war richtig charmant. Ich habe dir unter einem Werwolf hervorgeholfen. Theoretisch war der erste Moment tatsächlich ein netter."
Moment.
Genau, das war eigenartig gewesen. Immerhin hätte er wütend auf mich sein sollen, da ich mit einem Rudelmitglied gekämpft hatte, welches offensichtlich verloren hatte. Dennoch hatte Taran mir anschließend geholfen. Das war irgendwie unpassendes Verhalten gewesen.
Eigentlich waren wir bei ganz einem anderen Thema, aber diese Frage brannte nun in mir und verlangte eine Antwort. "Warum hast du das getan? Hättest du nicht viel eher sauer sein sollen?"
Taran seufzte und antwortete: "Das ist eine lange Geschichte, für die ich aktuell keine Zeit habe, aber sagen wir so, dass wir unsere Differenzen hatten, weshalb meine Trauer sich in Grenzen hielt. Zum Punkt, dass ich dir geholfen habe, das kann ich dir nicht ganz erklären. Es war wohl einfach eine göttliche Fügung, in Anbetracht der Tatsache, dass du die Königin bist."
Wie schön, also konnte er das im Grunde selbst kaum beantworten. Das mit der göttlichen Fügung sollte ich akzeptieren, denn eigentlich war das Warum egal. Trotzdem interessierte mich die Differenz mit dem anderen Rudelmitglied. Leider hatte er dafür keine Zeit.
Ich nickte, hielt ihm meine Hand hin und fragte: "Neuanfang?"
Falls er nein sagte, dann konnte ich Gwen wenigstens erzählen, dass ich es versucht hatte.
Taran musste nicht überlegen und nahm meine Hand an, weshalb wir diese schüttelten. "Gerne. Trotzdem werde ich es nicht lassen dich zu ärgern, denn das macht zu viel Spaß."
"Das möchte ich zurück geben."
Danach lächelten wir uns an, was echt war, zumindest von meiner Seite. Allerdings ließ sich bei seinem nichts falsches finden.
Ich war erleichtert, dass wir diesen Versuch wagten und wollte optimistisch bleiben, dass wir das hinbekamen. Beide handelten wir in Gwens Interesse, also würden wir einander schon irgendwie ertragen, falls wir dennoch unsere Probleme hatten.
Wir ließen von einander ab und ich sagte: "Gut, dann haben wir das geklärt. Man sieht sich." Er nickte mir zu und danach setzte jeder seinen Weg fort.
Also das war wirklich gut verlaufen und wesentlich einfacher als erwartet. Taran war sofort dabei, dass wir es versuchten. Wobei ich mir das hätte denken können, immerhin war Gwen seine Mate und die wollte er glücklich machen. Für ihn war so ein neuer Start vermutlich ideal.
Hach, man hätte mir das gerne früher sagen können, dann hätten wir das längst hinter uns. Aber nein, man hatte mich ja im Dunkeln lassen müssen, weshalb dieser Mist nun losging.
"Danke, Davina."
Beinahe hätte ich aufgeschrien und kam erst jetzt richtig aus meinen Gedanken. Ich war derart abgelenkt gewesen, dass ich kein bisschen auf meine Umgebung geachtet hatte. Deshalb war mir Gwens Anwesenheit vollkommen entgangen, obwohl sie sich nicht versteckte. Da merkte man wie sehr mich dieses Thema abgelenkt hatte.
Ich blieb etwa einen Meter von ihr entfernt stehen und fragte verwirrt: "Für was danke?" Ich zog meine Augenbrauen zusammen und musterte sie.
Gwen lachte leicht und deutete hinter mich: "Das du Taran angesprochen hast und ihr beide euch vertragen wollt."
Oh stimmt.
Also hatte sie das mitbekommen, was durchaus Sinn machte, vermutlich waren sie gemeinsam hier angekommen. Wenn man zusammenwohnte und dasselbe Ziel hatte war es logisch, wenn man gemeinsam herkam.
Ich tat es mit einer Handbewegung ab und antwortete: "Nein, das war längst überfällig. Immerhin bin ich auch Amuns Mate, da sollten wir versuchen einander zu mögen. Ansonsten wird das alles viel zu kompliziert und ist unnötiger Stress."
"Trotzdem danke, das bedeutet mir wirklich viel."
Da wir neben meiner Zimmertür waren, wandte ich mich dieser zu und drückte die Klinke nach unten. "Perfekt, dann haben wir das geklärt und hoffen das Beste. Aber jetzt haben wir eine andere große Aufgabe, sofern du Lust hast mir zu helfen."
Ich betrat den Raum und Gwen folgte mir, während sie antwortete: "Klar, ich helfe immer. Eins möchte ich vorab geklärt haben. Woher kommst du bitte? Es ist noch morgens und du warst bereits unterwegs."
Oh, das war ganz ein Frauenthema, darüber konnten wir während dem Siedeln sprechen, was sie hoffentlich freute.
"Ich habe bei Amun übernachtet und heute packen wir mein Zeug, um es in sein Zimmer zu bringen. Nein, in unser Zimmer." Das ließ mich lächeln und ich drehte mich um, damit ich Gwens Gesichtsausdruck sehen konnte.
Sie grinste breit und das derart, dass es schon weh tun musste. Sie hob und senkte ihre Augenbrauen bei ihrer Antwort: "Her mit den Details und ja, ich helfe dir sehr gerne."
Und damit konnte dieser Wahnsinn starten.
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The Werewolf King & The Huntress | ✔️
Hombres LoboEine Welt in Aufruhr und Zerstörung. Die Werwölfe hatten Verdammnis über unseren Planeten gebracht. Sie waren blutrünstige und gnadenlose Monster. Aber dafür gab es uns, die Jäger. Wir waren das Gleichgewicht der Natur gegen die Werwölfe. Das Haup...