Kapitel 48

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Schließlich löste ich mich von ihm mit einem Räuspern und irgendwie war die Stimmung seltsam. Vielleicht bildete ich mir diese ein oder dachte allgemein zu viel darüber nach. Es war schwer das genau einzuordnen, trotzdem fühlte sich etwas komisch an.

Ich wagte es nicht Blickkontakt herzustellen und wandte mich ab. Ich widmete mich dem vor uns und ging weiter, was wir eigentlich hatten machen wollen.

In mir war eine gewisse Unruhe, wobei mir seine Nähe eigentlich gut tat und ich diese mochte. Nur war etwas in mir und das sträubte sich gegen all das. Mir selbst war klar, dass wir theoretisch Feinde waren. Mittlerweile fühlte sich das dennoch anders an, als wären wir nie Feinde gewesen.

Tausend Gefühle waren in mir und die widersprachen sich viel zu gerne, was alles schlimmer und komplizierter machte.

"Davina?"

Amun klang sauer und genervt zugleich. Ich konnte ihn verstehen und mir war klar, was er dachte. Zumindest konnte ich nachvollziehen, wie es ihm gehen musste bei diesem hin und her, welches nie zu enden schien.

Ich blieb stehen und sah weiterhin gerade aus. Zwangläufig musste ich mich nicht zu ihm umdrehen oder diesen Mann anschmachten.

Ich hörte Schritte hinter mir und kurz darauf war Amun neben mir. Ich hatte eigentlich erwartet, dass er sich vor mich stellte und dazu zwang ihn anzusehen. Allerdings blieb der König neben mir.

"Davina, jedes Mal, wenn ich denke, dass wir Fortschritte machen, dann kommt ein Rückschritt. Kannst du mir das rational erklären?"

Ob ich das rational erklären konnte?

Die Frage war dämlich und er sollte sie sich selbst beantworten können. Natürlich konnte man das schlecht in Worte fassen und das logisch verpackt, denn das Gegenteil war der Fall. Es war vollkommen hirnrissig und unlogisch.

Eine normale Person würde sich über Gefühle freuen oder über die ewige Liebe von Mates. Dann war da ich, die sich wehrte und fragte was in dieser Welt falsch lief. Es war viel zu kompliziert, dass ausgerechnet ich seine Mate war. Mit diesem Gedanken kam ich kein bisschen klar. Es sollte jemand anderes sein, wobei ich das tief in mir keine Sekunde ertragen könnte, wenn eine andere Frau an seiner Seite wäre.

Nach einem weiteren Räuspern, drehte ich meinen Kopf zu ihm, aber er blieb nach vorne gewandt. Dieses Verhalten irritierte mich, da normalerweise er derjenige war, der wollte, dass ich ihn ansah. Vermutlich, weil er ganz genau wusste, was für einen Effekt das hatte.

"König der Flauschhaufen, wir wollten in den Wald gehen, damit du deinen Auslauf auf vier Pfoten bekommst. Also sollten wir weitergehen und keine Zeit verschwenden." Mit diesen Worten setzte ich einen Fuß vor den anderen und hoffte, dass dieses Thema für den Moment geklärt war.

Amun schloss mit mir auf und seufzte. Es war eines, welches einen erkennen ließ, wie ermüdend er all das fand.

Konnte man es ihm verübeln?

Nein, niemals.

Um mich abzulenken betrachtete ich das Tor, welchem wir immer näher kamen. Es war ein netter Gedanke, dass ich endlich von diesem Grundstück sein würde. Man hatte mich lange genug eingesperrt und es wurde Zeit, dass man mich hinausließ.

Klar, ich würde später wieder zurückkommen und in meinem Zimmer eingesperrt sein, aber diese Pause würde ich genießen. Zumindest konnte ich das versuchen, ob das gelang war eine andere Geschichte.

Das Tor war aus Metall und in grau, oben waren Zacken dran, was potenzielle Feinde fernhalten sollte. Dabei war ich mir sehr sicher, dass kaum jemand den König in seinem Anwesen angriff, das wäre der pure Wahnsinn. Noch mehr, da er nun einen Feuerteufel im Haus hatte, der gerne Dinge flambierte.

The Werewolf King & The Huntress | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt