Dieselbe Stimme fragte: „Wer genau ist sie?" Die schlechte Laune tropfte praktisch von seinen Worten. So gut der Tag begonnen hat, genauso schlecht endete er.
Taran war es, der ihm antwortete: „Davina, die Tochter einer der Clan Oberhäupter. Die Nachfolgerin des mächtigsten auf diesem Kontinent und ein echtes Biest. Natürlich auch eine Elementträgerin, nicht nur eine Jägerin."
Die Schritte hörte man weiterhin und die Frage: "Was für eins?" Wie schön, dass sie sich über mich unterhielten als wäre ich nicht anwesend, wobei sie noch am Gang waren. Dennoch sollte ihnen klar sein, dass ich sie sehr wohl hören konnte.
Die Decke, welche ich währenddessen anschmachtete, war unfassbar faszinierend. Sie war aus Stein und mein aktuelles Blickfeld. Ich mag furchtlos sein, aber vor dem Anblick von Amun hatte ich minimal Angst. Hoffentlich stimmten die Gerüchte nicht.
Aus Tarans Stimme hörte ich ein Lächeln als er antwortete: "Feuer." Genervt und verärgert sagte Amun: "Wie ich diese Feuerteufel hasse. Sie sind die nervigsten von allen." Ja, das war nichts Neues. Mir war selbst bewusst, dass sie uns ihre größte Abneigung schenkten.
Es wurde wirklich immer besser. Mittlerweile war ich mir ziemlich sicher, dass ich gefoltert werden würde.
Ich hörte das Knarzen, dass die Kerkertür geöffnet wurde. Mein Richter war nun hier und bald würde mein Urteil gefällt werden.
Gelangweilt sagte ich: „Jetzt musste ich aber ganz schön lange warten." Das war sehr frech, jedoch musste das sein. Ich würde nie klein beigeben, das war nicht meine Art. Ein Sturkopf durch und durch bis zum bitteren Ende, das schneller kam als ich erwartet hätte.
Eiskalt antwortete er: "Feuerteufel, deine große Klappe solltest du zügeln. Wir haben dich an der Leine." Trotz all der Schmerzen lachte ich abfällig. "Leine, eigentlich seid ihr Hunde daran befestigt."
Die Decke war wirklich wunderschön. Davon konnte ich einfach nicht meinen Blick lösen. Wobei dieser Kerker allgemein eine Reinigung nötig hatte.
"Wer genau bist du? Das du die Nachfolgerin bist, ist mir bereits bekannt." Ich biss mir auf die Unterlippe, denn ich würde schweigen.
Taran seufzte schließlich und antwortete: "Davina Rosewood. Der Rosewood Clan ist der größte und aktuell ist ihr Onkel der Anführer. Sie wäre die nächste gewesen."
Ja, weil diese Bestien meine gesamte Familie getötet hatten. Zwangsläufig war Gerald an die Macht gelangt.
Eins musste man Taran lassen. Er hatte gute Recherche angestellt. Klar, am Tattoo konnte man viel ablesen, aber das mit meinem Onkel musste er anders herausgefunden haben. Außer sie hatten diese Info längst. Wer weiß das schon.
Das Lächeln hörte man aus seiner Stimme als der König sagte: "Wie gut, dass wir sie geschnappt haben. Ein Feuerteufel als Anführer wäre die reinste Plage." Ich wagte es etwas zu sagen: "Ja, ihr seid nicht sonderbar Feuerresistent."
Amun donnerte: "Sei still!" Uh, diese Stimme konnte einem die Gänsehaut aufstellen. Allerdings war sie genauso attraktiv. Wenn man sie hörte, erwartete man bereits ein männliches Exemplar. Ein weiterer Grund weiterhin nach oben zu sehen. Der Typ sah sicher gruselig aus und meinen Mut wollte ich mir noch etwas beibehalten.
Ich hörte Schritte, welche mir näher kamen, was mich nervös machte. Die Angst stieg an und ich wünschte mir sehr, dass es schnell vorbei war.
Taran fragte: "Was machen wir mit ihr?" Amun schien darüber nachzudenken, denn es herrschte Ruhe. Da half ich ihm gerne auf die Sprünge in dem ich vorschlug: "Wie wäre es mit einem Genickbruch und fertig? Mit Abschaum sollte man sich nicht lange unterhalten. Wir sind wie lästige Fliegen, die sollte man schnell beseitigen."
Amun antwortete in derselben kalten Stimme: "Wenn ich gewusst hätte, dass du Ungeziefer bist, dann hätte ich die Fliegenklatsche mitgenommen." Gut, das mit der Fliege hatte ich ihm in den Mund gelegt. Wenn es eine andere Lage wäre, würde ich sicherlich lachen.
Er fuhr fort: "Ich habe mir bereits etwas Tolles für dich überlegt. Möchtest du es hören?" Eigentlich nicht, aber das wäre feige. Übertrieben freundlich antwortete ich: "Sehr gerne."
Er machte einen weiteren Schritt, somit stand er direkt vor mir. Amun packte mich grob am Kinn und zog meinen Kopf nach vorne, damit ich ihn ansehen musste. Bei der Berührung spürte ich sofort Funken und ein Prickeln. Im ersten Moment kannte ich mich nicht aus, so etwas hatte ich noch nie gefühlt.
Meine Augen fanden die seinen, sie waren golden und wunderschön.
Bling.
Irgendetwas machte bling in mir.
Ich konnte es kaum erklären, aber da war etwas. Etwas das mich an ihn zog, das mich mit ihm verband.
Seine Stimme klang wesentlich weniger kalt als er sagte: "Endlich habe ich dich gefunden, Mate."
DU LIEST GERADE
The Werewolf King & The Huntress | ✔️
WerewolfEine Welt in Aufruhr und Zerstörung. Die Werwölfe hatten Verdammnis über unseren Planeten gebracht. Sie waren blutrünstige und gnadenlose Monster. Aber dafür gab es uns, die Jäger. Wir waren das Gleichgewicht der Natur gegen die Werwölfe. Das Haup...