Kapitel 25

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Falls es ein richtiger Garten war, der würde mir gut tun. Und ich ging davon aus, dass diese Wesen normale Grundstücke hatten. Auch wenn ich Amuns Gesellschaft ertragen musste. Dennoch war ein bisschen Natur eine Wohltat.

Mit jedem Schritt stieg meine Spannung. Wenigstens hatten wir geklärt, dass es keine Spielwiese für Hunde war.

Schließlich kamen wir bei einer Tür an und Amun hielt mir diese auf. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir den Weg schweigend zurück gelegt und das war mir recht. 

Ich verließ den Palast und meine Augen brauchten einen Moment bis sie sich an das helle Licht der Sonne gewöhnt hatten. Aber nach ein paar Mal blinzeln, bekam ich eine gute Sicht.

Kurz blieb mir der Atem weg bei diesem Anblick. Es war ein sehr großer wunderschöner Garten. Man sah nicht mal bis zum Ende. Das war ein Traum.

So viel grün, welches saftig aussah. Blumen, Büsche und Bäume waren in voller Blüte und schienen gut gepflegt zu werden.

Wir gingen ein paar Stufen hinunter und dort führte ein Weg weiter. Beinahe warf es einen um bei dieser Schönheit.

Amun durchbrach unsere Stille in dem er fragte: "Was sagst du dazu? Gefällt dir der Garten?" Dass er das auch noch fragte. Es musste einem praktisch gefallen. Keine Ahnung wer das als Qual für die Augen betrachtete.

Leise antwortete ich: "Das ist unglaublich." Ich konnte es beinahe nicht glauben, dass dieses Plätzchen existierte. "Das freut mich zu hören."

Der Weg, welchen wir entlang gingen, war gesäumt mit Büschen und Blumen, welche in einer perfekten Anordnung waren.

Wir gingen noch ein paar Meter, bis wir einen großen Brunnen erreichten. In der Mitte befand sich ein Wolf als Skulptur, was weniger meinen Geschmack traf. Vermutlich lag das an meiner Abneigung gegenüber dieser Wesen.

Aber ich war bei einem Werwolf zu Hause, da war es nachvollziehbar, dass dort solche Skulpturen waren.

Ich sah dem Wasser zu, wie es hinunter lief. Es war ein beruhigender Anblick, welcher dem Gemüt gut tat. Es waren mehrere Fontänen, mit denen es wie ein Spiel des Wassers aussah.

Um es genauer betrachten zu können, blieb ich direkt davor stehen. Amun gesellte sich neben mich und meinte: "Nach einem langen Tag komme ich gerne hierher. Bei dieser Umgebung kann man sich entspannen." Ja das konnte ich mir gut vorstellen.

Da kam mir erst wieder mein neues Element in den Sinn. Eigentlich hatte ich das testen wollen. Deshalb löste ich mich davon und ging weiter.

Ich sollte mich irgendeiner Pflanze nähern und versuchen irgendwie Kontakt mit ihr aufzunehmen. Allerdings durfte der König nichts davon mitbekommen.

Wie genau wollte ich diese Idee überhaupt umsetzen?

Den Weg ging ich entlang und Amun hatte bereits mit mir aufgeschlossen. Bevor ich einen Plan ausarbeiten konnte, fragte er: "Wie war dein Leben bei dir zu Hause?"

Eigentlich war das eine schwierige Frage. Mein Cousin und Onkel hatten es mir gerne schwer gemacht. Nur wollte ich ihm diese Info ungern geben. Alleine da ihn meine Familie absolut nichts anging.

Als ich weiterhin schwieg sagte er: "Ich frage nach keinen Geheimnissen, sondern wollte einfach etwas über dich erfahren."

Hm.

Im Grunde hatte ich nichts zu verlieren und mein bester Freund wäre ein gutes Thema. An ihn zu denken brachte mir gute Laune ein.

Ich gab mir einen Ruck und erzählte: "Die meiste Zeit habe ich mit meinem besten Freund verbracht. Er wäre mein Vertreter geworden, weshalb man allgemein mehr Zeit miteinander verbringt. Man muss auch ein perfektes Team sein. Aber wir sind seit dem Kindergarten befreundet, was uns die gemeinsame Arbeit erleichterte."

Kurz war es still, was mich wunderte. Immerhin hatte er danach gefragt und wollte etwas hören.

Ich fixierte mich auf den Garten und sah mich um. Wenn ich mich wenigstens mit dem Element Erde besser auskennen würde, wüsste ich was zu tun wäre. Aber so war ich ziemlich planlos.

Amun sagte schließlich: „Einen besten Freund also." Ich hörte so etwas wie Eifersucht aus seiner Stimme. Das veranlasste mich dazu, ihm einen Blick zu zuwerfen.

Amun war auf das vor uns fokussiert. Dieser Gesichtsausdruck sprach von keinem Glück.

„Ja."

Da war ich gespannt, wie sich diese Unterhaltung weiterhin entwickelte. Offensichtlich war das für ihn kein gutes Thema, was für mich durchaus witzig war.

Leicht gereizt fragte er: „Hattest du einen festen Freund zu Hause?"

Oh ja, da war eindeutig Eifersucht im Spiel. Deshalb wollte ich ihn auf die Folter spannen. Den König zu ärgern stand weit oben auf meiner Liste.

„Du meinst, ob ich einen habe. Immerhin wurde ich verschleppt, da hätte ich nie die Möglichkeit gehabt, Schluss zu machen."

Amun blieb stehen, da hatte ich ihn getroffen. Sehr gut. Sollte er auch mal etwas leiden. Mich veranlasste es nicht stehen zu bleiben, ich setzte meinen Weg unbeirrt fort.

Kalt sagte er: „Da gibt es also einen Mann." Bei dieser Tonlage zog es mir die Gänsehaut auf. Er wusste wie man jemanden beängstigen könnte.

Ich blieb stehen und drehte mich zu ihm um. Dem Biest sah ich bei der nächsten Frage am besten in die Augen. So konnte ich seine Reaktion einschätzen. Ich legte den Kopf schräg und fragte: „Inwiefern ist das relevant?"

Blitzschnell stand er direkt vor mir und nun wirkte der König unfassbar wütend. Das entlockte mir ein Lächeln, denn ich hatte mein Ziel erreicht.

„Da ist doch tatsächlich jemand eifersüchtig. Interessant, interessant."

Dem Augenkontakt hielt ich stand und mittlerweile war das gold dunkler geworden. Aber ich wollte unter keinen Umständen Schwäche zeigen oder einknicken.

„Du gehörst mir und niemandem sonst." Amun klang bedrohlich, aber das schüchterte mich kein bisschen ein. Mir war klar, dass Eifersucht hinter seinem Verhalten lag. In derselben Tonlage fuhr er fort: „Dieser Mann ist tot."

„Dann ist es ja gut, dass ich keinen Freund habe." Ich drehte mich um und ging weiter, denn das dürfte die beste Lösung sein.

Schon wieder stand er plötzlich vor mir. Es nervte, dass auch die Werwölfe überdurchschnittlich schnell waren.

Amun musterte mich und ich erwiderte seinen Blick. Mir war klar was er dachte, weshalb ich sagte: „Ich lüge nicht, ich habe keinen Freund. Ich habe viel zu viel Zeit in meine Arbeit und mein Training gesteckt. Ansonsten hatte ich für wenig Dinge Zeit." Amun erkannte wohl das ich die Wahrheit von mir gab, denn seine Züge lockerten sich. Scheinbar war das Monster besänftigt.

Ich neckte ihn in dem ich anmerkte: „Du bist süß, wenn du eifersüchtig bist. Und das obwohl ich nicht mal dir gehöre."

Ich wollte losgehen, aber er hielt mich am Handgelenk fest. Bestimmend antwortete er: „Du gehörst sehr wohl mir." Ich lächelte ihn gefälscht an und meinte: „Oh, da ist aber jemand besitzergreifend."

Es wäre gelogen zu behaupten, dass es mich nicht anmachte. Es gefiel mir nämlich sehr. Gut zu wissen, dass die dominante Sorte Mann mein Typ war. Ok, eher lag das an Amun selbst, alles an ihm gefiel mir. Diese Mate Geschichte machte mich demnächst wahnsinnig.

Er sah mich eindringlich an und sagte: „Du gehörst mir."

Wow, es klang fast schon wie ein Befehl. Es war mir unvorstellbar, dass mir jemals ein anderer Mann als der Werwolf vor mir gefallen könnte. Aber das würde ich ihm sicher nie mitteilen. Nur über meine Leiche.

Ich spürte das Band, genauso wie er es tat. Nur versuchte ich diese Tatsache zu unterdrücken, was er offensichtlich nicht tat.

Er ließ mein Handgelenk los und schon waren die Funken fort. Unwillkürlich vermisste ich diese und wollte, dass er mich berührte.

Ob es ihm wohl auch so ging? Vielleicht war ich auch die einzige Verrückte hier und verfiel einem Wahn.

The Werewolf King & The Huntress | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt