Amun saß, wie gestern auf demselben Platz und ich wollte einfach nur sterben. Nach dem letzten Abend wäre ich ihm am liebsten aus dem Weg gegangen und das bis ans Ende meiner Tage.
Unsere Blicke trafen sich und Amun hatte ein freches Grinsen im Gesicht. „Guten Morgen Davina." Sein Gesichtsausdruck machte mich wütend und meine Miene war ernst.
Ich hasste mich selbst für die gestrige Aktion. Aber ich würde sicher nicht nachgeben. Ich würde bei meinem Hass gegen Werwölfe bleiben, obwohl der Kuss wie ein Feuerwerk gewesen war. Am liebsten hätte ich ihn sofort wieder geküsst, um dieses Gefühl zu spüren. Diese Lippen, die so weich und perfekt auf den meinen waren.
Und ich zog eine gedankliche Notbremse.
Ich kam auf meinem Platz an und setzte mich mit einem einfachen: „Morgen." Komplett unhöflich wollte ich auch wieder nicht sein, deshalb hatte er diese kurze Begrüßung erhalten. Ich wollte ihn ansehen, aber unterdrückte es vehement.
Meine Aufmerksamkeit galt dem Tisch und dort stand sehr viel Essen. Meiner Ansicht nach viel zu viel.
Das sollten zwei Personen essen?
Das war irrational und ich hatte keine Ahnung für was davon ich mich entscheiden sollte. Schon mal davon abgesehen, dass ich bei dem meisten davon nachfragen müsste, was das überhaupt war.
Amun riss mich aus meinen Gedanken in dem er fragte: „Ich hoffe du hast gut geschlafen?" Diese Stimme, ich liebte seine Stimme. Noch besser war es, wenn er meinen Namen aussprach oder...
Stop, schon wieder waren das vollkommen falsche Gedanken.
Ich hatte sehr schlecht geschlafen, aber das würde ich ihm verschweigen. Ansonsten dachte er noch das mich dieser Kuss irgendwie beeinflusst hatte.
Am besten wechselte ich das Thema, um einem näheren Gespräch auszuweichen. „Ich kann das meiste Essen nicht mal benennen. Und ich muss anmerken, was für eine Essensverschwendung das ist."
„Das ist es nicht. Ich habe viele Angestellte und die frühstücken meist nach uns." Mein Blick schnellte automatisch zu ihm. Ich hätte nicht erwartet, dass er seine Angestellten hier essen lassen würde oder von seinem Essen. Irgendwie stellte man sich einen König anders vor.
Kurz überdachte ich, ob er wirklich so ein Monster war. Aber dann fiel es mir auf, das musste Taktik sein. Amun wollte, dass ich ihn für einen von der guten Sorte hielt. Deshalb auch diese Aussage.
Seine Augen hatten mich sofort gefangen. Sie waren wunderschön golden. Auch wenn so eine Farbe ungewöhnlich war, bei Amun war diese perfekt. Es war nicht komisch, denn gold war die ideale Augenfarbe für ihn. Dazu noch seine schwarzen Haare, die das Gold richtig zur Geltung brachten. Wenn ich nur an seine Lippen dachte. Die Lippen, die mich gestern geküsst hatten.
Nein! Ich musste dringend damit aufhören.
Sofort riss ich meinen Blick von ihm und sah zum Essen. Amun klang leicht verärgert als er fragte: „Es erstaunt dich nicht ernsthaft, dass meine Mitarbeiter genauso hier essen?"
Ich schnappte mir ein Brot, das war mir nämlich bekannt. Die Aufstriche allerdings kamen mir alle unbekannt vor. Die möglichen Beläge auch nicht.
Was war das alles?
Ich sollte bei Gelegenheit Gwen bitten mir all das zu erklären oder beschreiben. Sofern ich noch länger bei dieser Bestie hauste, musste ich mich an diese Lebensmittel gewöhnen.
Ihm war wohl klar, dass er keine Antwort bekam, denn er sagte: "Das alles ist auch für dich essbar. Für mich ist alles giftig, was auch für dich giftig ist." Aja, dann hatte er meinen Blick richtig gedeutet. Wobei ich das bereits mit Gwen geklärt hatte.
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The Werewolf King & The Huntress | ✔️
Manusia SerigalaEine Welt in Aufruhr und Zerstörung. Die Werwölfe hatten Verdammnis über unseren Planeten gebracht. Sie waren blutrünstige und gnadenlose Monster. Aber dafür gab es uns, die Jäger. Wir waren das Gleichgewicht der Natur gegen die Werwölfe. Das Haup...