Kapitel 80

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Darren rief außer sich vor Wut: "Werwolfsschlampe! Ich zerstöre dich!" Das waren mutige, eventuell auch dumme Worte für jemanden, der im Nachteil war. Momentan hatte ich die Oberhand, was er erst abwenden müsste. Seine Beleidigung nahm ich nicht weiter ernst und ignorierte diese. 

Mit jeder Sekunde stieg mein innerer Schmerz, weil es mich einiges an Kraft kostete. Ich konnte nur hoffen, dass ich nicht bewusstlos wurde, denn das könnte passieren, wenn man sich zu sehr verausgabte. 

Aber nein, ich würde mich niemals unterkriegen lassen.

Mit einem letzten Schub Energie schaffte ich es endlich den Kampf mit Darren für mich zu entscheiden. Mein Feuerstrahl traf ihn und das mit starker Wucht, bei dem sogar mir ein Schrei über die Lippen kam. 

Dennoch dürfte ihn das nur bewusstlos gemacht haben und nicht tot. Er hatte noch am Boden gelegen von meinem vorherigen Angriff, nur bewegte er sich jetzt kein Stück mehr. Die Ohnmacht hatte vollkommen Besitz von meinem Gegner ergriffen. 

Ich ließ meine Arme sinken und war außer Atem. Das hatte viel von mir gefordert, beinahe zu viel. Meine Hände zitterten sogar leicht nach dieser Aktion.

Was machte ich nun mit ihm?

Der Zwiespalt in mir hielt an und der schien kein Ende zu nehmen. Ich war maßlos überfordert mit dieser Situation, dabei hatte ich absolut keine Zeit nachzudenken. Um mich herum gab es genug Feinde und diese Schlacht ging ununterbrochen weiter, da musste ich schnell handeln.

Als ersten Schritt sollte ich mein Schwert wieder in die Hand nehmen. Diese Waffe liegen zu lassen wäre Verschwendung und könnte ein Fehler sein.  

Die Entscheidung bezüglich Darren wurde mir von Amun abgenommen, der mit einem bedrohlichen Knurren auf ihn zulief. Also hatte er mich dennoch gesucht und offensichtlich gefunden. Mein Mate ließ mich nur ungern im Stich oder alleine, vor allem bei Verletzungen.

Dieses Szenario genauer zu betrachten war keine Möglichkeit, denn Zoran rief: "Davina!" Die Tonlage gab bekannt, dass er Hilfe gebrauchen könnte, weshalb ich mich sofort zu ihm drehte. Außerdem hatte ein König sicherlich kein Problem mit einem bereits angeschlagenen Feind umzugehen. 

Mein bester Freund hatte es mit einem Werwolf zu tun, der ihn attackierte. Mit seinem Schwert wollte Zoran ihn bekämpfen und fragte nebenbei: "Kannst du dieses Vieh irgendwie zurückpfeifen? Er ist etwas aggressiv." 

Ich hatte keinen Tau wer das war, immerhin war er in seiner Wolfsform. Gut, wem machte ich was vor, nicht mal in menschlicher Form wüsste ich das. Dieses Rudel war mir zum Großteil unbekannt, damit sollte ich mich demnächst befassen. 

Naja, zwangsläufig musste ich den Mindlink nicht verwenden. Manchmal dachte man im ersten Moment zu kompliziert, vor allem in stressigen Lagen. Es gab allgemein viel zu viele mögliche Ablenkungen. 

Ich schrie also laut: "Lass ihn in Ruhe! Er ist auf unserer Seite!"

Tatsächlich hielt der Werwolf inne und seine gefletschten Zähne zog er zurück. Wenigstens mich erkannte er als seine Königin. Meinem Befehl gehorchte er und im Mindlink hörte ich eine männliche Stimme sagen: "Wie du wünschst, Königin. Tut mir leid." Danach wandte er sich schon ab und widmete sich dem nächsten Gegner. 

Zoran meinte: "Scheiße, das war krass. Der hört echt auf dich."

Ich schlug ihm auf den Oberarm, denn dafür war keine Zeit. Vor allem hatte Zoran den Nachteil, dass im Grunde jeder gegen ihn war. Die Jäger wären es, sobald sie kapierten, dass er mir half. Die Werwölfe hatten keinen Tau, dass er nun genauso zu uns gehörte. Das machte es ausgesprochen kompliziert. Auf jeden Fall musste er in meiner Nähe bleiben, damit ich ihn beschützen konnte.  

The Werewolf King & The Huntress | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt