Thoras Sicht
Ich streifte gedankenverloren durch die Gänge von Imladris. Gestern erst war ich angekommen und mein Onkel benahm sich heute schon wieder wie der größte Elb Mittelerdes. Er behandelte mich schon wieder wie den letzten Dreck. Natürlich, klar, er hasste mich. Aber er brauchte mir das nicht ständig zu zeigen. So oft schon hatte ich mich bei ihm entschuldigt, aber es half nichts. Der Tot meiner Mutter ließ ihn nicht mehr los und die Tatsache, dass er mich dafür beschuldigte, ließ mich nicht mehr los.
"Thoraa!" brüllte Onkel Elrond auch schon von unten. "Geh in die Küche und mach das Essen! Aber zackig!!"
Knurrend darüber, dass er mich so rumkommandierte und wütend auf mich, dass ich das auch noch mit mir machen ließ, stapfte ich die Treppen runter. Ich stieß die Tür zur Küche auf, schlang die Schürze um meine Hüfte und machte mich daran, den beiden verwöhnten Elben ihr Essen zu kochen. Personal hatten sie zwar, aber wofür brauchten sie das, wenn sie doch mich hatten.
Eine halbe Stunde später saß ich Vater und Tochter gegenüber und stocherte in meinem Essen rum.
"Was ist?! Hast du das Essen vergiftet, oder warum rührst du nichts davon an?!" keifte sofort Arwen, meine Cousine, los.
"Sicher nicht" fauchte ich zurück. "Aber in deiner Gegenwart ist mir der Appetit eben vergangen!".
Noch bevor Arwen zu einer biestigen Antwort ansetzen konnte, unterbrach Elrond unsere kleine Auseinandersetzung.
"Aufhören! Was soll das denn, benehmt euch nicht wie kleine Elbenmädchen! Morgen kommen die Gäste und ich möchte nicht, dass ihr euch vor deren Augen streitet!" Er fixierte mich, als wäre ich der Urheber aller Bösen Dinge.
Wütend räumte ich das Geschirr weg und machte mich auf den Weg in meine Räume. Als ich an den Zimmern vorbeilief, konnte ich es mir nicht nehmen, die Namensschilder zu lesen, die wohl im Laufe des heutigen Tages dort angebracht wurden. Auf meiner Ebene befanden sich Haldir, Celeborn und Theoden. Ich zuckte mit den Schultern. Keiner den ich nicht schon kannte. Da erblickte ich plötzlich eine weitere Tür, direkt neben meiner. Sie trug die Aufschrift :
Thranduil
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My Elvenking Thranduil
Fanfictionein Mädchen, soviel jünger als der Elbenkönig, verdreht dem emotionslosem, kalten Elben den Kopf. Natürlich ist Thranduil es nicht gewohnt, wenn man ihm Parole bot, und so kam es auch zu einigen Auseinandersetzungen. Ob die beiden wohl je Zusammen...