Düsterwald

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Thranduils Sicht

Vor 10 Minuten erst war ich erwacht, und schon wurde meine Ruhe von nervenden Stimmen durchbrochen.

"Mein Herr Thranduil. Ein Brief von Herr Elrond!" hatte man mir mitgeteilt.

Was wollte der denn schon wieder? Wenn er nur wieder etwas von meinem teuren Wein haben wollte, dann konnte er es vergessen. Ich hatte im Moment genug andere Probleme. Mein Sohn, Legolas, Prinz von Düsterwald, hing seinen vermaledeiten Träumereien hinterher, mein geliebter Wald wurde von Spinnen und hässlichen anderen Kreaturen heimgesucht, und ich saß hier, und beäugte skeptisch den cremefarbenen Umschlag, der den Brief Elronds enthielt.

"Adar? Hör mal, hast du vielleicht Tauriel gesehen?" fragte mein Sohn mit leiser, schüchterner Stimme. Anscheinend sah man mir an, dass mir Gesellschaft gerade nicht genehm war. Ich atmete tief durch und schloss kurz die Augen. 'Jetzt bloß ruhig bleiben Thranduil. Bleib ruhig' sagte ich mir in Gedanken. Dann öffnete ich meine Augen wieder und sah meinen Sohn kühl an.

"Legolas. Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du dir Tauriel aus dem Kopf schlagen sollst?! Wenn ich noch einmal etwas über sie höre, dann köpfe ich jeden einzelnen der ihren Namen auch nur ansatzweise in den Mund nimmt!"

Ich klang etwas schroffer als beabsichtigt, und der schockierte Blick meines Sohnes machte es auch nicht besser. "Aber.."

"Kein Aber Legolas! Geh nun, bevor ich mich vergesse!" . Schnurstracks verließ mein Sohn den Thronsaal, und ich konnte mich endlich leider diesem Brief widmen.

Zögerlich öffnete ich den Umschlag und zog das Pergament heraus. Fein säuberlich geschrieben konnte ich meinen Namen erkennen.
'König Thranduil von Düsterwald.'
Schien sich um ein wichtiges Dokument zu handeln, denn nur wegen ein paar Flaschen Wein setzte Elrond sicher nicht auf das Formonelle.

Ein paar mal ließ ich den Blick über jede einzelne Zeile schweifen. Das gab es nicht. Da hätte ich ihm den Wein ja lieber geschenkt. Er verlangte von mir, Ihn zu Besuchen. Ihn und sein komisches Balg von Tochter, welche das Temperament eines Balrogs besaß. Lange dachte ich nach.

OoOo

Kurz bevor das Abendessen beendet war, blickte ich meinen Sohn unvermittelt an.

"Was?" fragte er leicht gereizt. Hatte wohl immer noch nicht verdaut, dass ich ihn köpfen lassen wollte, wenn er noch einmal über Tauriel sprach.

"Ich erhielt heute morgen einen Brief von Elrond aus Imladris" setzte ich an.

"Ich weiß wo Elrond wohnt, dass musst du mir nicht extra sagen."

"Wie dem auch sei!" knurrte ich ungehalten "Wir werden ihn besuchen gehen müssen. Es geht anscheinend um was wichtiges, und da ich die letzten 20Briefe mit Einladungen alle Ignoriert habe, muss ich jetzt zumindest auf den hier antworten!" erklärte ich ihm, verschlang mein Abendessen und ging in mein Gemach. Nachdem ich mich umgezogen hatte, legte ich mich einsam in mein leeres Bett.

My Elvenking ThranduilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt