ein relativ romantischer Tag

1.5K 84 6
                                    

Thranduils POV

Ohne Zweifel genoss ich die Zeit mit Thora. Doch in letzter Zeit ging sie mir wirklich ab und zu auf die Nerven. Heute war es so weit, ich musste mein Versprechen einhalten und mit ihr in die Stadt gehen. Wieso hatte ich ihr nur dieses dämliche Versprechen gegeben? Ich hatte weder die Lust, noch die Geduld dazu, mit ihr dort hinzu gehen.

Aufgeregt sprang sie zu mir und fiel mir um den Hals. Ich schloss genervt die Augen. So ein kleines energiegeladenes Bündel.

"Ich freue mich so." hatte sie gelacht und war rot geworden. "Du dich nicht?"

"Doch doch" hatte ich genuschelt.

Um ehrlich zu sein ging ich nie dort nach unten, es sei denn es musste wirklich sein. Thora strahlte mich an.

"Tu mir den Gefallen und benimm dich nicht wie ein kleines, wildgewordenes Kind" sagte ich und sah sie an.

Sofort erlosch ihr Strahlen und sie sah mich fragend an. So naiv. Sie hatte so einen kindlichen Charakter, und war doch so erwachsen.

Zusammen gingen wir den Abhang hinunter. Thora sprach kein Wort, ihr Blick war gen Boden gerichtet. Ich seuftzte. Wahrscheinlich hatte ich sie verletzt. Als wir in der Stadt ankamen umfasste ich ihre Hand und drückte sie leicht. Sofort fuhr ihr Kopf hoch, sie sah zu mir und zu unseren Händen. Ich lächelte sanft.

Auf Thoras Gesicht legte sich nun auch ein leichtes Lächeln, sie ließ ihre Finger zwischen meine gleiten. So liefen wir, Händchen haltend, tiefer in die Stadt.

Natürlich spürte ich Thoras Unbehagen, alle starrten uns an. Ich schmiss mit ein paar bösen Blicken um mich, und schon sahen die Leute wieder auf ihren eigenen Weg.

Thora zog an mir, sie wollte in eine Gasse abbiegen, doch ich hielt sie zurück. Sofort taumelte sie wieder zu mir und stolperte gegen meine Brust. Ich nahm ihre andere Hand in meine und hielt sie auf die Höhe vom ihrem Gesicht.

"Dort gehen wir nicht lang, Kleine"

"Warum nicht?" fragte sie mit großen Augen.

"Dort drin leben nur böse Elben. Sie haben nichts, leben auf der Straße, pöpeln junge hübsche Mädchen an. Ein paar schwächere von ihnen haben sie auch schon verschleppt!" erklärte ich ihr. Ich sah wie ihr Blick zwischen ängstlich und angeekelt wankte.

"Du weißt das und tust nichts dagegen?"

"Natürlich tue ich etwas dagegen" ich verdrehte die Augen. "Aber ich kann nur die einsperren, denen ich es beweisen kann!"

"Aber du bist König" hauchte sie ehrfürchtig.

"Stell dir vor, inzwischen habe ich das auch rausgekriegt." Ich schloss die Augen und seuftzte. "Aber ich kann nicht dort hingehen und alle einsperren lassen. Und die Mädchen sind selber Schuld, sie wissen alle, dass man dort nicht reingeht und doch tun sie es. Der Reiz daran, rauszukommen und stolz zu berichten, mir ist nichts passiert packt sie dazu. So sagen sie das."

Thora sah mich einige Momente an und nickte dann. Sie schien ein wenig geschockt und auch angewidert. Allerdings konnte ich wirklich nichts gegen diese Bande unternehmen.

Ich spazierte mit Thora in einige Läden des Marktes. Thora bekam noch einige Klamotten und eine Schneekugel die sie unbedingt haben wollte.

Am Abend dann hatte ich beschlossen sie in ein Restaurant auszuführen. Ich kannte ein schönes, das Essen war auch gut.

Ohne Thora zu erklären wo wir hingingen, schlenderte ich zu diesem Restaurant, welches etwas außerhalb lag.

Als sie es dann erblickte blieb sie stehen und riss Augen und Mund auf. Ich schmunzelte leicht und zog sie sanft weiter.

"Komm kleine, wir wollen doch was Essen"

Thora folgte mir und gemeinsam ließen wir uns einen Platz etwas abgelegener geben. Wir bestellten und Thora sah sich um. Ich ließ meinen Blick ebenfalls durch den hellen Raum schweifen.

Die Tische und Stühle wahren aus dunklem Holz, die Beleuchtung war rot. Ein ganz sanftes Rot. Eine Elbin sang leise ihre Texte vor sich her und überall lagen kleine Rosenblätter.

"Es ist eigentlich echt romantisch hier. Findest du nicht auch?"

Ich hörte das Unbehagen aus ihrer Stimme raus.

"Ja doch. Hier ist es wirklich romantisch" lächelte ich besänftigend. Sie sollte nicht das Gefühl haben, etwas Falsches gesagt zu haben. Sofort strahlte sie mich an.

Nachdem wir aufgegessen hatten blieben wir noch ein wenig sitzen. Ich bestellte mir noch einen Wein. Thora beobachtete das skeptisch. Ich verdrehte die Augen, leerte das Glas in einem Zug und stand auf. Die Hand die ich ihr reichte ergriff sie sofort. Ich zog sie zu mir her und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss. Thora legte ihre Hände auf meine Brust. Dann löste ich mich von ihr und grinste. Die anderen im Restaurant starrten uns an.

"Einen schönen Abend noch mein König" heuchelte der Kellner. Ich gab ihm etwas Geld, welches sowieso viel zu wenig war, ging mit Thora raus und zurück zum Schloss.

My Elvenking ThranduilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt