Ein paar Schritte von Murtagh entfernt blieb Karis stehen. Noch immer glitzerte der Wahnsinn des Königs, in den Augen des jüngeren Reiters. Ein Anblick, der Sereths Seelengefährten immer angespannter werden ließ. Zu sehr erinnerten die Umstände in denen sich sein Gegner befand, an das Leben, das er einst unter dem Schatten Ecros gefristet hatte. Wenn man das überhaupt ein Leben nennen konnte. Doch er hatte jetzt keine Zeit, sich mit den Narben seiner Vergangenheit zu beschäftigen.
Sereths Reiter atmete einmal tief durch und verschloss die schmerzhaften Bilder, die beim Anblick seines, von einem Geisteskranken kontrollierten, Gegners in seinem Geist aufgeflackert waren, wieder in seinen Erinnerungen. Karis spürte förmlich wie ihn die Klarheit durchflutete, die er jedes Mal empfand, wenn er sich, nur auf ein festes Ziel konzentrierte und alles andere ausblendete. Diesen Zustand hatte er auch angewandt, als er bei den Varden gegen die Elfenprinzessin Arya gekämpft hatte. Für gewöhnlich verwendete er diesen Zustand nur, wenn er einem sehr gefährlichen Gegner gegenüberstand, der es erforderte, dass er ihm unbeeinflusst von persönlichen Gefühlen gegenübertrat. Eine Eigenart, die er sich, während der Jagd des alten Ordens auf ihn und Sereth, von den Elfentruppen abgeschaut hatte.
Doch anders als die Mitglieder des schönen Volkes, die ihre Gefühle bei nahezu jedem Kampf fest in sich verschlossen, wog und sich ganz der Kontrolle ihrer Gefühle verschreiben, wog er meist vor einem Kampf genau ab, ob er seine Emotionen verschließen sollte, denn wie er durch seine geistige Verteidigung gelernt hatte, konnten starke Gefühle einen mächtige Waffe sein. Darum hatte er diesen Zustand bei dem Kampf auf Dorns Rücken auch nicht angewandt, immerhin war es dabei darauf angekommen, den König so sehr zu provozieren, dass er unvorsichtig wurde. Ein Manöver, dass es nötig machte auf die charakterlichen Schwächen des Königs abzuzielen. Etwas, zudem wäre er wohl kaum fähig gewesen, wenn sein ganzes Denken emotionslos gewesen wäre.
Der Drachenmörder, der immer noch den Körper von Dorns Reiter besetzte, begann irgendetwas zu sagen, doch Karis achtete nicht darauf. Er war hochkonzentriert. Jede Einzelheit an seinem Gegner, fiel ihm ins Auge. Wie der Boden sich unter seinen Füßen bewegte, wenn er das Gewicht auf den linken Fuß verlagerte. Wie der Schweiß von seiner Stirn tropfte und ihm für kurz, die Sicht nahm. Wie sich der Griff um sein blutrotes Schwert festigte, als er seine Kampfposition änderte.
Mit zwei schnellen Schritten, überwand der Schattenläufer die Distanz zwischen ihm und seinem Gegner und ließ sein Schwert, auf die rechte Schulter seines Gegners niedersausen. Mit einem Aufschrei riss Murtagh seine Klinge hoch und blockte den Angriff ab. Klirrend schlugen die beiden Waffen aufeinander. Wie Karis von Eragon erfahren hatte, verfügte der Körper von Galbatorix Sklave über dieselbe Kraft wie ein elfischer Krieger. Eine Tatsache, die Dorns Reiter mit seinem Gegenangriff eindeutig unter Beweis stellte. Mit einer Kraft, die einen menschlichen Gegner einfach in die Luft geworfen hätte, drückte er gegen die aschegraue Klinge seines Gegners.
Mit einer schnellen Bewegung glitt Karis zur Seite weg, sodass Murtaghs Schwert kurz keinen Angriffspunkt hatte und der dunkelhaarige Reiter durch den plötzlich fehlenden Widerstand, kurz ins Taumeln geriet. Zwielicht blitze im Licht der Sonne auf, als es sich in die Seite des, aus dem Gleichgewicht gebrachten Drachenreiters, bohrte. Murtagh zischte kurz schmerzerfüllt und Karis konnte hören wie der rote Drache über ihm aufbrüllte, als er die Qualen seines Reiters fühlte. Doch noch war die Angelegenheit nicht beendet. Mit einer kreisförmigen Bewegung von Zar roc, zwang der König Alagaesias, Karis einige Schritte zurückzuweichen.
Zudem wirkte er, bevor der Schattenläufer ihn daran hindern konnte, einen Zauber, der den Körper seines Sklaven heilte. Fluchend ging Karis wieder in Kampfposition. Wenn der Drachenmörder sich weiter einmischte, würde das komplizierter werden als gedacht.
Mit einem schnellen Schritt sprang Karis nach vorne. Erneut erfüllte das Klirren der Schwerter der beiden Kontrahenten das Kampffeld. Schnell bemerkte der Schattenläufer, dass der Herrscher Alagaesias ihm, was die Kampftechnik anging, ebenbürtiger war, als die meisten Gegner, denen er in den letzten 100 Jahren begegnet war. Für einen kurzen Moment blitzte bitterer Humor, durch die Wolke der Klarheit, die sich in seinem Inneren gebildet hatte, als er feststellte, dass die Schmähungen, die er ihm während des Kampfes in der Luft entgegengeschleudert hatte, um seine Konzentration zu stören, nicht im Geringsten, der Wahrheit entsprachen.
Zwar waren seine Bewegungen noch etwas unbeholfen und unkoordiniert, da er mit dem Verarbeiten der Sinneseindrücke und dem Umgang mit dem von Ihm gesteuerten Körper, noch nicht so erfahren war, doch diese Schwäche ließ in bemerkenswerter Geschwindigkeit nach. Je länger der Kampf dauerte, desto sicherer schien der König, im Umgang mit dem Körper seines Sklaven, zu werden. Immer wieder musste Karis zurückweichen, um einem Treffer zu entgehen und immer wieder konnte er nur knapp einen Hieb seines Gegners abblocken. Gerade als er mit dem Schwert einen Schlag des dunkelhaarigen Körpers gegen seines Kopf abwehrte, machte sein Gegner einen überraschenden Satz und traf ihm mit einem brutalen Tritt in die Magengegend. Fluchend wurde Karis zurückgeschleudert. Sein Gegner, der die kurzzeitige Ablenkung seines Gegners ausnutzte, folgte ihm und drang weiter auf ihn ein.
Doch jetzt kam Karis eine Lektion aus seiner Ausbildung durch den Schatten Ecros zugute. Zwar widerstrebte es jeder Zelle in seinem Körper, Dankbarkeit für die tyrannische und qualvolle Form der Ausbildung seines ehemaligen Lehrmeisters zu empfinden, doch der Vorteil daran war, dass er es gewohnt war schwere Schlachten zu schlagen, während er Schmerzen erlitt. Deshalb war er, als er den Treffer seines Gegners hatte einstecken müssen, bei weitem nicht so desorientiert, wie sein Gegner erwartet hatte.
Mit einem überraschenden Angriff, wirbelte Karis noch während er von dem Tritt zurück taumelte, herum und schwang sein Schwert in einem engen Bogen, in Hüfthöhe. Sein Gegner, der seine rote Klinge hoch erhoben hatte, um einen tödlichen Streich zu führen, war von dem Angriff völlig überrascht.
Bevor Galbatorix reagieren konnte, schnitt Zwielichts aschegraue Klinge mühelos durch das Kettenhemd seines Sklaven und hinterließ eine klaffende Wunde, die sich quer über Murtaghs Bauchregion zog. Erneut erfüllte das schmerzerfüllte Heulen Dorns den Himmel, als er spürte wie sein Reiter getroffen wurde. Karis trat einige Schritte von dem jüngeren Reiter zurück, der blass geworden und auf die Knie gesunken war. Kurz riskierte er einen Blick auf den roten Drachen seines Gegners, der immer noch am Himmel über ihnen schwebte. Dorn versuchte verzweifelt zu seinem Reiter zu gelangen, doch der massige Körper, von Karis eigenem Seelengefährten, blockierte jeden Versuch seines Artgenossen zu seinem Reiter zu gelangen.
Erleichtert richtete der Schattenläufer seinen Blick wieder auf seinen eigenen Gegner, doch was er dort sah, ließ sein Blut gefrieren. Ungeachtet des Blutes, das immer noch aus der klaffenden Wunde, in seinem Bauch, sprudelte hatte sich Murtaghs Körper wieder aufgerichtet. Inzwischen stand der blanke Wahnsinn in seinen Zügen und eine grimmige Genugtuung war in der Stimme des Königs zu hören, als der jüngere Reiter den Mund öffnete, kund ihm die Stimme Galbatorix über die Lippen kam. „Jetzt verstehe ich. Ihr habt gar nicht vor die beiden zu töten." Bitterer Hohn klang in seinen Worten.
„Du hattest gerade eine einmalige Gelegenheit, meinen Sklaven zu töten, er war dir völlig ausgeliefert, doch du hast es nicht getan. Stattdessen hast du dich zu seinem Drachen umgesehen." „Worauf wollt ihr hinaus, Hoheit?" Karis konnte den leicht unsicheren Ton, der sich in seine Stimme geschlichen hatte, während sein sich Geist aus dem Zustand der Klarheit löste, nicht unterdrücken und der Triumph in der Stimme seines Gegenübers offenbarte ihm eindeutig, dass er auch ihm nicht entgangen war.
„Ich will darauf hinaus, dass du ebenso wenig versuchst meinen Sklaven zu töten, wie dein Drache versucht Dorn zu töten. Du hast vor sie mir zu stehlen." Bei den letzten Worten, hatte der König offensichtlich hochzufrieden mit seiner Schlussfolgerung den Körper seines Sklaven dazu gebracht, sich locker auf sein Schwert zu stützen und das Gesicht zu einer gehässigen Grimasse zu verziehen, die in dem jungen Gesicht von Dorns Reiter einfach falsch aussah.
Unruhig, lockerte Karis den Griff um sein Schwert, nur um es gleich darauf fester zu umklammern. Das der König hinter seine Absicht gekommen war, verkomplizierte die Angelegenheit erheblich. Denn das bedeutete, er wusste, dass Murtaghs Leben einen gewissen Wert als Druckmittel, gegen den Schattenläufer besaß. Inzwischen fuhr der König mit immer herablassenderer Stimme fort: „Das bedeutet, dass wir inzwischen an einem toten Punkt stehen. Siehst du, ich habe inzwischen die volle Kontrolle über den Körper meines Sklaven." Um seine Worte zu verdeutlichen, ließ er Dorns Reiter einige Schritte nach links machen, was die Wunde in seinem Bauchraum dazu veranlasste, einen neuerlichen Schwall Blut auszuspucken. Mit leicht gerunzelter Stirn begutachtete Galbatorix das rot, das inzwischen seine Rüstung und seine Hosen färbte. „Oh, das sollte ich vielleicht mal heilen. Vorausgesetzt, natürlich, dass ich dabei nicht gestört werde." Mit der roten Klinge Zar rocs machte er eine eindeutige Bewegung in Karis Richtung. „Ich meine, ich kann doch nicht meine Deckung vernachlässigen, um eine so gefährliche Wunde zu verschließen, während mein Gegner direkt vor mir steht."
Karis knirschte mit den Zähnen. Das war genau die Situation, die er hatte vermeiden wollen. Der König benutzte das Leben des jüngeren Reiters und damit auch das seines Drachen, um ihn unter Druck zu setzen. Angespannt beobachtete er wie ein weiterer Tropfen Blut aus der Wunde seines Gegners rann, während seine Haut eine durch und durch blassere Farbe annahm. Er musste sich schnell etwas ausdenken, denn sonst würde der Murtagh, eine solche Menge Blut verlieren, dass ihm kein Heilzauber der Welt mehr helfen konnte. Erst würde er das Bewusstsein verlieren und nur kurz darauf sein Leben.
Die Erkenntnis, traf ihn mit der Wucht eines Knüppelhiebs. Das war es. Der König konnte nur über die Kontrolle über einen Körper erlangen, der bei Bewusstsein war. Bestimmte Teile des Gehirns, die bei einem Bewusstlosen oder Schlafenden, nicht aktiv waren, machten es einem geistigen Eindringling unmöglich die Kontrolle über den Geist oder den Körper, eines solchen zu erringen. Der Verstand war in einem solchen Zustand schlicht weg zu wirr und durcheinander um gesteuert zu werden.
Ein Plan begann sich in seinem Kopf zu formen, doch dafür musste er näher an den anderen Drachenreiter heran. Ein Vorgehen, dass der König jetzt wo er von Karis Absicht wusste, sicher nicht so einfach zulassen würde.
Um Zeit zu gewinnen, fragte er schließlich: „Und wie soll es dann jetzt weitergehen? Bleiben wir einfach hier stehen und warten darauf, dass euer Sklave stirbt, weil ihr zu viel Angst habt, dass ich ihn aus eurem Bann befreien könnte?" Kurz blitzten die Augen des schwarzhaarigen Drachenreiters wütend auf, doch das hochmütige Lächeln kehrte relativ schnell auf seine Züge zurück, als er erwiderte: „Nun, das wäre natürlich eine Schande. Ich würde nur ungern meinen Schützling verlieren." Karis musste an sich halten, um bei dem gespielt bedauerndem Tonfall seines Gegenübers nicht auszuspucken. In der Vergangenheit, war der König bereit gewesen alles und jeden zu opfern, nur um sein Ziel zu erreichen. Der einzige Grund, aus dem er dem Verlust von Murtagh und Dorn etwas hinterher trauern würde, dass dadurch die Artenvielfalt des neuen Drachenvolks, welches er sich ersehnte etwas eingeschränkt sein würde.
„Ungeachtet dessen", unterbrach die hochtrabende Stimme des Drachenmörders Karis Gedanken, „gibt es etwas das du tun kannst, damit ich mich entscheiden würde, die beiden am Leben zu lassen." „Und das wäre?", wollte Sereth Reiter wissen. „Ganz einfach", erwiderte Murtaghs Körper, mit einem irren Glanz in seinen Augen, „Du wirst dich mit dem Schwert neben dir, auf den Boden hin knien. Ich werde dich außer Gefecht setzen und dann diesen Körper heilen. Danach wenn mein Sklave wieder bei Kräften ist, werden du und er nach Uru baen fliegen, damit du und dein Drache mir die Treue schwören könnt." Einen Moment lang starrte Karis den dunklen Herrscher, der ihn aus den Augen des jüngeren Reiters anfunkelte, sprachlos an. Ging dieser wirklich davon aus, dass Karis, um einen ihm völlig fremden Reiter zu retten, sich einem komplett Wahnsinnigen unterwerfen würde? Oder war er so von der Vorstellung gefangen allwissend und allmächtig zu sein, dass es ihm noch wie ein Akt der Gnade vorkam, dass er dem Schattenläufer dieses Angebot gemacht hatte und er tiefe Dankbarkeit ob dieses Angebots verspüren würde?
Aber, ob es jetzt maßlose Selbstverliebtheit, oder einfach eine völlig falsche Einschätzung von Karis Charakter war, so kam ihm diese Gelegenheit doch sehr entgegen. Mit einem resignierte Seufzen ging Sereths Reiter in die Knie und legte Zwielicht auf den trocken braunen Boden neben ihm. Gleichzeitig wirkte er jedoch einen stillen Zauber, der die Luft um seinen Körper herum deutlich komprimierte, bis sie, in einer Blase aus Druckluft, seinen äußeren Körper umhüllte. Das gehässige Grinsen des Königs wuchs in die Breite, bis es völlig fehl am Platz in dem Gesicht des jungen Reiters wirkte, als er auf ihn zuschritt. Einen Schritt von ihm entfernt blieb er stehen und legte ihm Zar rocs rote Klinge, wie bei einem Ritterschlag auf die Schulter.
„Ich denke ich werde Zar roc benutzen, um dich außer Gefecht zu setzen. Das ist sicherer, wie wenn ich einen Zauber wirke. Immerhin weiß ich nicht welche Schutzzauber du über dich gelegt hast und diese Waffen sind in der Lage die meisten zu durchdringen." Mit einem letzten triumphierenden Lächeln hob er das rotschillernde Schwert. „Keine Sorge, es wird nur ganz kurz wehtun. Und wenn du wieder aufwachst seid ihr beiden schon in meiner schönen Zitadelle in Uru baen."
Mit diesen Worten fuhr Murtaghs Klinge herab und prallte mit voller Wucht, an der schützenden Haut aus komprimierter Luft ab, die den Körper des Schattenläufers umschloss. Mit einem zischenden Geräusch wurde die eingesperrte Luft durch das Eindringen des Schwertes freigesetzt und ein gezielter Windstoß, genau aus der Stelle, an der Galbatorix seinen Gegner hatte verwunden wollen, traf Murtaghs Körper mitten ins Gesicht. Getroffen taumelte dieser zurück und versuchte das Gleichgewicht wieder zu finden, doch er war zu langsam. In dem Moment in dem der Luftstrom seinen Gegner erfasst hatte, hatte Karis sein Schwert gepackt und war auf die Beine gesprungen. „Dachtest du, ich hätte die Hochzeit des alten Ordens überlebt, wenn ich nicht wüsste, gegen welche Schutzzauber ihre Waffen wirken und gegen welche nicht." Doch er ließ seinen Gegner nicht die Gelegenheit für eine Antwort.
Mit einer ruckartigen Bewegung, donnerte er die stumpfe Seite seiner Klinge, gegen den Kopf seines, aus dem Gleichgewicht gebrachten, Gegners. Für einen Moment blinzelte Murtagh verwirrt, während das Blut an seiner Schläfe herabrann, bevor er die Augen verdrehte und zusammenbrach.
Erleichtert stieß Karis die Luft aus, als er die zusammengesackte Gestalt des jungen Drachenreiters betrachtete. Eine gewaltige Anspannung wich aus seinen Gliedern. „Endlich geschafft!" Gerade als ihm dieser Gedanke durch den Kopf ging, ertönte auf einmal ein lautes Brüllen, das direkt aus dem Himmel über ihm zukam. Überrascht blickte der Schattenläufer in den Himmel. Die große Gestalt des roten Drachen Dorn, stürzte in Sorge um seinen Reiter entflammt, genau auf ihn zu. Blutrote Flammen schossen aus dem Schlund von Murtaghs Seelengefährten und seine Krallen schimmerten, als ob sie nur darauf zu warten schienen, sich ihn zu zerfetzen.
Trotzdem blieb Karis völlig gelassen. So furchteinflößend der Anblick der auf ihn zurasenden zornigen Drachen auch war, erinnerte er sich genau an den Teil ihres Plans, der diesen Schritt erforderte. Und tatsächlich, kurz bevor der rote Drache sich auf den Schattenläufer stürzen konnte, begann direkt über ihm die Luft zu flimmern. Mit einem triumphierenden Brüllen streifte Sereth seinen Tarnzauber ab und stürzte sich auf seinen Artgenossen. Hart packte er das Genick des kleineren Drachen mit seinen mächtigen Kiefern und nagelte ihn am Boden fest.
Er hatte ihn mit Absicht so nahe herankommen lassen, damit der Sturz auf den harten Grund nicht so schmerzhaft für Dorn sein würde, er aber genug Schwung haben würde um Murtaghs Seelengefährten auf den Boden zu pressen und ihn gefangen zu halten, bis sie in der Lage waren ihm und seinem Reiter ihre guten Absichten zu beweisen.
Nachdenklich ließ Karis seinen Blick von dem gefangenen roten Drachen zu dem bewusstlosen Reiter zu seinen Füßen schweifen, bis er schließlich in die violetten Augen seines weißgeschuppten Freundes blickte. Ihnen beiden war klar, dass auch wenn sie ihre jeweiligen Kämpfe gewonnen hatten und somit die Möglichkeit bestand, dem jüngeren Reiter und seinem Seelengefährten zu helfen, so war ihnen doch bewusst, dass noch eine schwieriger Weg vor ihnen lag, wenn die beiden sich ihre Freiheit verdienen wollten.
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Der Weiße Schatten
FanfictionEin weißer Drache und sein Reiter retten Eragon am Helgrind das Leben und helfen ihm zurück zu den Varden zu gelangen. Doch über ihre Vergangenheit hüllen sich die beiden in Schweigen und auch ihre Fähigkeiten geben den Varden und ihren Verbündeten...