6. Ein neuer Nachbar

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Die Sonnenstrahlen weckten mich sanft aus meinem mehr als erholsamen Schlaf.

Doch gleich darauf musste ich feststellen, dass ich mich gar nicht in meinem Bett befand. Erschrocken sah ich mich in einem mir unbekannten Zimmer um. Es war schlicht und ziemlich gemütlich gehalten, weiße Wände, holzige Möbel, Gardinen am Fenster, die den Raum umso gemütlicher wirken ließen.
Ich befand mich in einem relativ großem Bett. Doch ich musste zugeben, dass das ohne Zweifel das gemütlichste Bett war, in dem ich je schlafen durfte. Als ich an mir herunter starrte, merkte ich, dass ich nur mein Top trug, das ich gestern unter meiner Bluse anhatte und eine mir viel zu große Jogginghose...
Nur noch diese eine Frage: Wo war ich eigentlich?

Als ich mich zur Tür drehte, stand meine Antwort direkt am Türrahmen. Wer hätte es gedacht? Es ist niemand Geringeres als Nick, der sich lässig an der Tür mit einer Tasse Kaffee lehnt.

,,Gut geschlafen, Möhrchen?", fragte er mich und lächelte mich herzlich an.

,,Äh, ja. Aber Nick, was zur Hölle tue ich hier und warum?", wollte ich nun völlig verwirrt wissen.

,,Also erstens: Du befindest dich in meiner Wohnung und sitzt gerade auf meinem Bett, auf dem du gerade geschlafen hast. Zweitens: Gestern bist du eingeschlafen und ich wollte dich nicht wecken, weshalb ich dich einfach zu mir getragen habe. Ist das etwa ein Problem?", antwortete er mir und legte den Kopf fragend schief.

,,Ähm, nein, eigentlich nicht, aber...", ich starrte wieder an mir herunter. ,,Nick, hast du mich etwa umgezogen?!"

,,Ja. Ja, das habe ich. Es wäre doch sehr schade, hättest du deine schöne violette Bluse zerknittert und außerdem wäre es doch ziemlich unbequem in dieser Kleidung zu schlafen. Ist das etwa ein Problem?", hakte er nochmals nach.
,,Nun...", jedoch unterbrach er mich sogleich: ,,Komm schon, Möhrchen. Wir sind zwei zivilisierte Erwachsene. Außerdem habe ich nichts Perverses gemacht, so versaut bin ich nämlich nicht.", gab er mir mit einem schiefen Lächeln zu verstehen. ,,Nebenbei steht dir diese Hose wirklich außerordentlich gut!", lenkte er vom Thema ab.

Ich spürte nur noch wie mir die Röte ins Gesicht steigt. Bei dem Gedanken...

,,Möhrchen, das ist doch kein Grund zu erröten.", erklärte er mir und zwinkerte mir zu. ,,Komm runter, wir frühstücken gleich.", fügte er hinzu.

,,Komm runter, wie groß ist seine Wohnung denn?", dachte ich mir zunächst und lief einfach mit den Klamotten runter, mit denen ich auch schlief, denn ich hatte nichts Bequemeres dabei.

Wenn man aus seinem Zimmer lief, hat man Ausblick über den Rest von seiner Wohnung: Das Wohnzimmer, Esszimmer und Küche, da sein Zimmer auf dem zweiten Stock war. Daneben war noch ein Raum, vermutlich das Bad und eine Glastür, die zum Balkon führte.

Die Treppe, die so ziemlich gegenüber seines Zimmers war, lief ich herunter und sah links von mir auch schon Nick, der an seinem Kaffee schlürfte.

,,Schön hast du es hier.", kommentierte ich ruhig und schaute noch ein bisschen umher.

,,Danke.", sagte er bloß und lächelte kurz, während ich mich zu ihn an den Tisch setzte.

,,Aber wie konntest du dir diese Wohnung leisten?", interessiert blickte ich ihn an.

Immerhin arbeiteten wir noch nicht allzu lange als Polizisten und unser Lohn lag derzeit noch bei 2800€ pro Monat.

,,Tja.", er nippte an seinem Kaffee. ,,Als ehemaliger Kirscheisdealer hat man sich mit 200€ pro Tag so einiges an Geld angesammelt.", erklärte er mir schon.
,,Außerdem sind die Kosten ziemlich niedrig. 500€ pro Monat."

Zoomania: More than a friendship, less than a relationshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt