35. Are we still best friends?

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,,Möhrchen, fühlst du dich wieder fit, dass du morgen wieder zur Arbeit gehen kannst?", wollte Nick interessiert von mir wissen.

Leider war schon wieder Sonntag Abend und die Tage vergingen wie im Flug.

,,Ja, mir geht es wieder besser. Das eigentlich schon seit gestern.", beichtete ich ihm amüsiert.
,,Was, willst du mich veralbern? Ich hab mich die ganzen Tage um dich gekümmert, wobei es dir schon längst wieder besser ging?", fragte Nick ungläubig.
,,Ich fand es halt ziemlich cool, dass du dich so um mich gesorgt hast.", antwortete ich frech.
,,Du Kleine... Schlaues Häschen.", lobte er mich grinsend.
,,Ich weiß.", sagte ich süffisant.

Diese Tage hatte sich Nick so süß um mich gekümmert, mir Essen gemacht und alles, was ich wollte, dass ich ihm verschwieg, dass ich schon wieder gesund war. Meistens schaute wir uns zusammen irgendwelche Filme an. Kurz gesagt: Ich genoß den Aufenthalt in Hotel Nick und wir schauten uns hauptsächlich Arm in Arm Filme an, da mir ja so kalt war. War mir übrigens nicht.

,,Ich muss öfter krank werden.", kommentierte ich grinsend.
,,Damit du ,,Nicks Patientin" spielen darfst? Du kleiner Halunke.", scherzte er neckisch.
,,Wieso denn nicht? Das ist ziemlich verlockend.", konterte ich gewitzt.
,,Das kann ich mir gut vorstellen, Möhrchen. Du lässt dich gerne von mir verwöhnen, was?", fragte er mich idyllisch und grinste mich breit an.
,,Solange du keine dreckigen Gedanken in deinem Kopf hast.", sagte ich gespielt verstört.
,,Das heißt ja.", entgegnete er zufrieden.
,,Och, Nick, du bist verrückt.", erklärte ich ihm und lächelte.
,,Ja, ja das bin ich.", stimmte er mir verträumt zu und lehnte sich lässig am Sofa. ,,Nach dir.", fügte er hinzu und lächelte mich mit einem speziellen Lächeln an, der mich um den Verstand brachte.

Da ich nicht wusste, wie ich mit dieser Situation umgehen sollte, lächelte ich verlegen und lief dabei wieder einmal rot an.

,,Danke.", sagte ich nach einer kleinen Weile.

,,Wofür?", fragte Nick und schaute mich verwirrt an.
,,Dafür. Du hast dich so süß um mich gekümmert und bist mir nicht von der Seite gewichen. Das ist definitiv nichts Selbstverständliches.", erläuterte ich ihm berührt.
,,Das ist doch nicht der Rede Wert. Ich mache das gerne. Schließlich bist du meine...", er zögerte nervös.

Ich bin seine was?

Mit großen Augen funkelte ich ihn an.

,,beste Freundin.", beendete er den Satz zaghaft.

Meine Freude verschwand, als er das sagte.

Ich bin nur seine beste Freundin? Aber er hat mich geküsst? Oder wie versteht er das Ganze?

,,Äh... Ja, du bist auch... mein bester Freund...", erwiderte ich bekümmert und schaute auf meine Pfoten.

Die Situation ist echt richtig komisch.

,,Möhrchen, ist alles in... Ordnung?", wollte er perplex wissen und suchte Augenkontakt.

,,Was?", ich schaute in seine besorgten Augen.
,,Ja klar, alles Bestens!", log ich.
Bis auf die Tatsache, dass du mich geküsst hast und im nächsten Moment nur behauptest, ich sei deine beste Freundin.

,,Ich geh mal kurz ins Bad.", sagte ich und schniefte einmal.

Ich stand auf und entfernte mich von ihm.
,,Judy!", hielt mich seine Stimme auf.

,,Ja?", fragte ich erwartungsvoll und drehte mich zu ihm.
Nick stand ebenfalls auf und kratzte sich unbehaglich am Nacken.
,,Also, ich denke, ich sollte mal... du weißt..., mich in mein Apartment begeben."

Ich dachte, er würde jetzt etwas Anderes sagen.

,,Es ist schon ziemlich spät und ich möchte morgen ausgeschlafen sein.", fügte er freudlos hinzu.

Man konnte irgendwie merken, dass er sich gerade innerlich ohrfeigte.

Ich schaute ihn wortlos an.

,,J-ja... Das solltest du.", stimmte ich ihm enttäuscht zu und drehte mich wieder um, um ins Badezimmer zu gehen.
,,Gute Nacht.", waren meine letzten Worte, bevor ich die Tür schloss, um alleine zu sein.

Sehnsüchtig lehnte ich meinen Kopf an die verschlossene Tür und hörte nach kurzer Zeit, dass er das Apartment verließ.

Ich stellte mich vor den Spiegel und wischte mir eine kleine Träne vom Gesicht.

Nur seine beste Freundin, also? Aber wieso hat er mich dann geküsst? Er hatte so viel Liebe in diesen Kuss gesteckt, das kann nicht sein, dass er das nur freundschaftlich sieht! Ich verstehe es nicht... Von wegen Mädchen sind kompliziert, Jungs sind viel komplizierter!

Jedenfalls halte ich das länger nicht mehr aus. Wir haben es so weit gebracht, wir wurden nicht gestört und jetzt dürfen wir nicht aufgeben. Ich muss am Ball bleiben, denn ich weiß, dass das nicht auf Einseitigkeit beruht. Und wenn doch, verstehe ich die Welt nicht mehr. Wir müssen einmal offen über unsere Gefühle reden und damit meine ich nicht diese Sticheleien. Morgen spreche ich ihn darauf an. Ganz sicher.

Bin ich gemein? Ja, ja das bin ich.

Zoomania: More than a friendship, less than a relationshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt