41. Keine Chance?

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Heute verging der Arbeitstag mal wieder quälend langsam. Doch ich muss zugeben, dass er ein wenig erträglicher wurde, weil James mich hin und wieder aufmunterte und ein klein wenig von der traurigen Realität ablenken konnte. Aber irgendetwas drängte mich dazu, so schnell wie möglich wieder zu Nick zu gehen. Ich weiß auch nicht wieso, aber es musste sein.

,,Judy, alles in Ordnung?", hinterfragte mich James besorgt.
Perplex blickte ich zu ihm hinüber.
,,Äh, i-ich bin nur irgendwie total nervös.", antwortete ich und fuchtelte vor Aufregung mit meinen Pfoten herum. Weshalb ich so aufgeregt war, das konnte nicht mal ich mir selbst erklären.
,,Wieso das denn? Judy, bleib ruhig."

Diese Aussage ,,bleib ruhig" ist alles andere als hilfreich.

Ich seufzte nur und ging nicht weiterhin auf James ein.

Als ich nun endlich fertig mit der Arbeit war, stürmte ich förmlich zum Krankenhaus, direkt zu Nicks Zimmer. Den Weg kannte ich mittlerweile in- und auswendig.

Die Ärzte fragten auch überhaupt nicht mehr nach. So oft, wie ich hier war, wussten sie mittlerweile schon gut genug, was ich hier wollte.

Doch, als ich die Tür des Zimmer öffnete, konnte das, was ich im nächsten Moment sah, nichts Gutes verheißen.

,,W-Was...", stotterte ich entsetzt, als ich sah, dass irgendwelche Ärzte an Nicks Maschine, die ihn nach wie vor am Leben hielt, rumhantierten.

,,Judy!", bemerkte mich einer der Ärzte.
,,Was tust du hier und warum platzt du hier ungefragt rein?", wollte er barsch wissen.
,,Was ich hier tue?!", hakte ich verständnislos nach. ,,Seit über einer Woche besuche ich hier Nick, jeden Tag, nach der Arbeit und das ein bis zwei Stunden lang, zur selben Zeit, zum selben Ort.", erläuterte ich ihnen.

,,Nun..."

Die Tiere tauschten irgendwelche Blicke miteinander aus, die mir ein ungutes Gefühl bereiteten.

,,Judy... Tut uns Leid, aber..."

Schon jetzt kamen mir die Tränen.

Nein. Das darf nicht sein. Niemals!

,,Nicks Chancen, dass er überlebt sind mittlerweile so gering, dass wir nicht denken, dass es noch irgendeinen Sinn hat. Das Gift hat ihn derart gelähmt...", erklärte er mir vorsichtig.

,,N-Nein...", sagte ich entsetzt und hielt mir die Pfote vor den Mund.
Gleich schon wurden meine Wangen nass.

,,Wir wollen die Maschine abstellen.", fügte einer hinzu.

,,Nein!", schrie ich lauthals, dass sie schon zurückschraken.
,,Niemand stellt diese Maschine ab! Niemand fasst sie auch nur an! Ihr nehmt mir gefälligst nicht meinen Nick weg, das lasse ich niemals, unter keinen Umständen zu!", rief ich wütend.
Ich sah nur noch verschwommen.

,,Wir sind es nicht, die ihm das Leben nehmen. Es ist das Gift.", korrigierte mich ein Arzt.

,,Nein, das wird nicht passieren! Er wird nicht sterben, das weiß ich!"

,,Beruhige dich, bitte."

,,Mich beruhigen?! Wie denn?! Was fällt Ihnen eigentlich ein?! Sie haben keine Befugnis, diese Maschine abzustellen, ohne die Erlaubnis von einer Person, die ihm nahe steht!", fiel es mir wieder auf.

Zoomania: More than a friendship, less than a relationshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt