69. Why does it feel so good but hurt so bad?

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Ich ließ Nick alleine zurück, schnappte mir das nächste Taxi und stürmte in unser Haus.

Das dauerte vielleicht eine halbe Stunde und in der Zeit kamen die ganzen Gefühle und Emotionen irgendwie wieder hoch. Vor allem als ich unser überwältigendes Haus betrat.

Nicht weinen, Judy.

Du hast das Richtige getan.
Oder?

Ja, denn er hat mich zutiefst enttäuscht und verletzt.

Dieses Ereignis hat sich zwar in der Vergangenheit abgespielt, aber, dass er mir ständig nur was vorgespielt hat, finde ich absolut respektlos! Also habe ich überreagiert? Nein, definitiv nicht!

Was soll der Mist?!

Warum zur Hölle tut er mir sowas an? Und vor allem, das war kurz bevor er mich kennenlernte.

Ich weiß, jeder macht Fehler, aber das ist mir ein bisschen zu krass. Ich schaffte es nicht, Nick, meinen Freund, den ich liebe, wiederzuerkennen. Verdammt, er ist ja nicht mehr mein Freund.

Das ist einfach nicht Nick. Nein, das ist einfach nicht mein Nick!

Ich rannte hastig in unser gemeinsames Schlafzimmer und öffnete alle Schubladen, um mein ganzes Zeug herauszuholen und es in den Koffer zu schmeißen.

Ich schaffe es nicht noch eine Sekunde länger, hier zu bleiben. Das alles erinnert mich viel zu sehr an Nick. Ich brauchte eine Auszeit.

Ich hoffte inständig, dass Nick nicht kommen würde, denn sonst würde ich wirklich noch anfangen zu heulen. Aber während ich wie eine Verrückte meine Sachen zusammenpackte, atmete ich schwer und musste mich wirklich zusammenreißen, nicht einfach anfangen zu weinen.

In meinem Koffer befand sich nur das Zeug, das ich am meisten brauchte. Den Rest konnte ich irgendwie später abholen.

Auf der anderen Seite des Zimmers stand ein Regal, welchem ich mich langsam näherte. 

Ich sah dieses kleine, dunkelrote Kästchen.

Ich wusste nicht, wieso ich es tat, aber ich musste sie öffnen, obwohl ich genau wusste, was sich darin befand.
Es war die wertvolle Diamantenkette, die mir Nick damals zu Weihnachten schenkte.
Na ja, was heißt damals? So lange war es eigentlich auch schon wieder nicht her.

Ich schniefte kummervoll und musste zurückblicken.
Ich sah den Tag noch ganz genau vor mir. Und vor allem sein verliebtes Lächeln, das er damals immer bei mir hatte. Er hatte es jetzt eigentlich immer noch, aber als es noch ganz frisch war, war es noch anders. Es ist immer noch besonders, aber trotzdem.

Mir entging ein Schluchzer und ich hielt mir verkrampft die Pfote vor's Gesicht. Dennoch kullerte mir eine Träne die Wange hinunter.

Und dann führte mein Blick gezwungenermaßen auf einige Bilder von uns, die hübsch umrahmt wurden. Zum Beispiel auf einem Bild war zu sehen, wie ich ihm persönlich die Dienstmarke übergab.
Ich war so unglaublich stolz auf Nick.
Auf dem anderen war ein Selfie von uns zu sehen und daran konnte ich mich auch genau erinnern...

*Flashback*
Nick und ich haben beschlossen, an einem ganz normalen Sommertag ein wenig spazieren zu gehen. Es war vielleicht anderthalb Monate her, nachdem wir begannen, miteinander zu arbeiten. Er wollte mir ein wenig die Stadt zeigen. Irgendwann kamen wir an einem hübschen kleinen See an. Während ich verträumt in der Gegend umher blickte, war Nicks Blick starr auf sein Handy gerichtet. Er durchforstete gerade seine Galerie, bis er sich auch einmal zu Wort meldete: ,,Weißt du, was mir aufgefallen ist? Wir haben kein einziges Selfie miteinander."

Zoomania: More than a friendship, less than a relationshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt