82. Wo ist Judy?!

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Die Tage vergingen und James hatte bewiesen, dass er es ernst meinte. Unvorstellbar, aber wir hatten ziemlich viel Spaß miteinander. Er kann echt ein netter Kerl sein, wenn er nur will.

Meine Eltern sind vom Koma erwacht und für eine kurze Zeit kehrte der Frieden wieder ein.

Judy und ich saßen entspannt und heiter auf der Couch, weil wir den Tag frei hatten.

Seht ihr das? Genau in diesem Moment waren wir glücklich.

Und dann beschloss das Schicksal -beziehungsweise Daryl- uns mal wieder einen Strich durch die Rechnung zu ziehen. Denn genau in diesem Moment lief James auf uns und kratzte sich verwirrt am Nacken.

,,Leute, Daryl gibt ja jedem seiner ausgesuchten Opfer eine Karte, oder?", fing er ängstlich an.

Judy und ich warfen uns einen beunruhigten Blick zu.

,,Ja?", bestätigten wir ihm.

,,Nun ja, ich habe letztens diese Karte bei mir gefunden...", teilte er uns mit und gab mir eine Karte.

Ihr könnt euch noch daran erinnern, als ich mich fragte, wem Daryl die Asskarte geben würde? Diese Frage hatte sich soeben beantwortet...

Eine Pikass...

Ich machte riesengroße erschrockene Augen.

,,Was? Was ist denn?", wollte James verunsichert wissen.

Ich hielt erschrocken inne und sah zu Judy, die mich ebenfalls verwirrt ansah. Mir fiel ein, dass Judy gar nicht der ganzen Bedeutungen der Karten gewiss war.

,,A-Ass bedeutet sterben...", stotterte ich zögerlich.

Er zog verständnislos und völlig schockiert seine Augenbrauen zueinander und schaute noch einmal auf seine Karte.

,,Was?", fragte James ahnungslos.

,,Hä?", machte nun Judy, die ebenfalls keine Ahnung hatte.

Ich seufzte und erläuterte ihnen entgeistert: ,,Na ja, Daryl hat mir mal eine Nachricht geschrieben, auf der stand, dass die... dass die Asse sterben. Also diejenigen, die so eine Karte bekommen."

,,Was für eine Nachricht?", fragte Judy verwirrt.

,,D-Das spielt doch jetzt keine Rolle, Judy!", winkte ich unsicher ab.

,,Das heißt, ich werde sterben?", fragte er und zeigte auf sich selbst.

Wir schwiegen und erwarteten, dass er jetzt möglicherweise extrem in Selbstmitleid versank, doch stattdessen fing er an zu lachen.

Judy und ich schauten ihn nur an, als hätte er sie nicht mehr alle.

,,Der will mich umbringen? Der wird mich nicht umbringen.", winkte er belustigt ab und sagte nun in einem ernsteren Ton: ,,Es kann nur einer überleben. Entweder er oder ich."

Nicht zu fassen, wie schnell er seine Stimmungen wechseln kann.

,,Aber James, wie willst du das anstellen? Du weißt noch nicht einmal, wo er ist. Niemand weiß das.", erklärte Judy ihm besorgt.

,,Ich kenne Daryl und seine Psychotricks.", sagte er absolut selbstbewusst.

Judy und ich schauten uns an und zuckten mit den Schultern.

James? Gerade James bekommt den Ass? Warum er? Ich meine, sollte es nicht jemand sein, der mir enorm wichtig ist?

Ich machte mir irgendwie zwar schon Sorgen, aber wusste immer noch nicht, was ich davon halten sollte. Wenn James weiß, wie er handeln soll, finde ich das gut. Wenn das nicht schon wieder ein mieser Trick war...

Aber ich hab das Gefühl, dass es das nicht ist. Ich kenne dieses ungute Gefühl in der Magengegend und das habe ich gerade nicht.

Kaum zu glauben, aber ich vertraue ihm.

Wenn ich eins gelernt habe, ist es meinem Bauchgefühl zu vertrauen.

,,K-Keine Sorge, James. Wir schaffen das schon. Irgendwie.", wollte Judy ihn vergeblich beruhigen und man merkte, dass sie selbst keinen Plan hatte, wie wir das anstellen sollten.

,,Irgendwie.", wiederholte ich unbehaglich.

,,Ja, irgendwie...", sagte James.

Nächster Tag

Der nächste Tag und wir wussten immer noch nicht, wie wir das hinkriegen sollten. Wir müssen extrem wachsam sein und alles, was wir tun genau überdenken.

Weil, man weiß ja nie.

Seit Stunden liege ich im Bett und rührte mich nicht von Fleck. Ich konnte seitdem nicht mehr schlafen und dachte unruhig über mein Leben und alles nach.

Um mich irgendwie zu beruhigen, drehte ich um, um Judy zu sehen.

Als ich dies jedoch tat, machte mein Herz einen Aussetzer, denn Judy war nicht da!

Ich richtete mich sofort auf und schaute mich panisch um.

,,Möhrchen?", fragte ich beunruhigt und sprang auf, in der Hoffnung, sie wäre nur im Bad.

Doch da war sie nicht.

Also rannte ich wie ein Irrer um vier Uhr nachts im Haus herum, rief nach ihrem Namen und suchte sie.

Vergeblich.

,,James!", schrie ich ihn an und rüttelte ihn wach.

,,W-Wö...?", stammelte er verwirrt und verschlafen.

,,Wo ist sie?!", wollte ich wütend wissen.

,,Wo ist wer?", grummelte er und rieb sich über seine Augen.

Ich nahm ihn an die Schultern und starrte ihn an: ,,Judy, verdammt! Wo ist sie?!"

Dann rannte ich wieder panisch umher und suchte in allen möglichen und unwahrscheinlichsten Plätzen, die in diesem Haus existierten.

,,Was? Ist sie weg?!", fragte er nun, als er es endlich verstand.

,,Sie ist weg. Sie ist weg.", wiederholte ich und befürchtete gleich an einen Herzinfarkt zu sterben.

,,Nick! Wir werden sie finden!", wollte er mich ermutigen und folgte mir, während ich wieder in das Schlafzimmer lief.

Nachdem ich das Licht anschaltete, hob ich verzweifelt die Bettdecke einmal hoch. Was ich sah, ließ mich erstarren.

Es war zwar so klar, dass dies irgendwann doch noch passieren würde, aber die Realität ist tausend mal schlimmer, als die Vorstellung.

Zitternd nahm ich eine Karte hoch. Aber nicht irgendeine Karte.

Überraschung: Es ist der Joker. Die Krönung von Allem.

,,N-N-Nein.", wimmerte ich und spürte mein Herz, das heftig gegen meine Brust schlug und die Panik, die immer schlimmer wurde.

,,Daryl?", hakte James dümmlich nach.

,,Nein, der Weihnachtsmann! Ja, es ist Daryl!"

So schnell wie möglich zog ich mir meine Polizeikleidung an und fuhr ins ZPD, während ich James hinterherschliff.

,,Chief Bogo!", schrie ich und platzte ohne Vorwarnung in sein Büro herein und erwischte ihn, wie er schlafend an seinem Tisch hockte.

,,Bogo!", versuchte ich ihn zu wecken, was jedoch nicht klappte.

Also schnappte ich mir den Mülleimer , der direkt neben der Tür stand und warf ihn einfach damit ab, um ihn so schnell wie möglich irgendwie zu wecken und es die spontanste Lösung war, die mir eben einfiel.

,,W-Wilde?! Was zur Hölle? Ihre Schicht beginnt erst in..."

,,Judy ist weg.", unterbrach ich ihn ernst.

,,Judy? Officer Hopps?", fragte er nach.

Ich starrte ihn nur ernst an.

Statt zu antworten, schwieg er mich nur ratlos an.

Things are getting serious!

Zoomania: More than a friendship, less than a relationshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt