73. Nick distanziert sich

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,,Ich weiß, dass dich etwas bedrückt.", sagte ich zu Nick und legte beruhigend meine Pfote auf seinen Arm.

Er benimmt sich jetzt schon seit dem Fall mit der Gang so seltsam. Keine Minute konnte er still sitzen. Wenn wir draußen waren, schaute er ständig hinter sich und musste seine Gegend stets genau inspizieren.

Sein Verhalten jagte mir Angst ein.

,,Entspann' dich doch mal. Die Übeltäter sitzen im Knast und sie können jetzt nichts mehr anstellen.", versuchte ich ihn vergeblich zu beruhigen

,,Ich kann mich nicht entspannen. Es geht um Daryl.", entgegnete er verkrampft.

,,Daryl?", hakte ich nach.

,,Der Sohn des Chiefs.", antwortete er flüchtig und schaute mir auch gar nicht mehr in die Augen.

,,Warum sollte er etwas anstellen? Nick, die Organisation ist Geschichte."

,,Na ja, meinetwegen ist sein Vater indirekt gestorben."

Ich seufzte missmutig.
Man musste ihm jedes Wort aus der Nase ziehen.

,,Das war nicht deine Schuld. Und worüber machst du dir jetzt Sorgen?"

Immer noch gaffte er nur aus dem Fenster und hielt inne.
,,Weil er sich möglicherweise bei mir rächen will?", antwortete er ein wenig genervt.

Ich hob argwöhnisch eine Augenbraue.

,,Ernsthaft? Du weißt doch gar nicht, wo er ist und ob er überhaupt noch lebt!", erklärte ich ihm vernünftig. ,,Du machst dir zu viele Sorgen. Wenn irgendetwas von ihm kommen würde, würden wir das schon erfahren. Nick, du bist Polizist und viel mächtiger als er. Er sollte sich wohl eher vor dir fürchten.", klärte ich ihn wahrheitsgemäß auf und verschränkte trotzig meine Arme ineinander.

Und während dieser Zeit war nur abweisend zu mir.

Das tut weh.

,,Es würde auch nicht schaden, wenn du mir zur Abwechslung mal in die Augen schauen würdest.", murmelte ich und stützte mich verzweifelt mit meinen Ellenbogen auf der anderen Seite des Sofas, sodass ich gedankenverloren aus dem Fenster schauen konnte.

Wenig später spürte ich, wie er sanft seine Arme um mich legte und seinen Kopf auf meine Schulter lehnte.

,,Tut mir Leid, Möhrchen.", entschuldigte er sich bei mir. ,,Soll ich dir die Wahrheit sagen?"

Geduldig wartete ich seine Antwort ab.

,,Ich hab Angst. Ich möchte nicht, dass irgendein Psychopath wieder unser Leben auf den Kopf stellt.", seufzte er deprimiert.

Überrascht sah ich ihn von der Seite an.

,,Das wird nicht passieren. Und wenn schon.", versprach ich ihm sanftmütig.

Ich drehte mich zu ihm um, damit ich ihn ansehen konnte.

,,Nick, wir haben schon so vieles durchgestanden. Alles ist in Ordnung."

Auf seinen Lippen formte sich tatsächlich ein Lächeln.

,,Und jetzt tu mir bitte den Gefallen und entspann dich.", forderte ich ihn lachend auf.

Zoomania: More than a friendship, less than a relationshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt