15. Plastikrose

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Seit diesem Vorfall wollte ich irgendwie nicht wieder von Nicks Seite weichen. Und Nick wollte das genauso wenig, wenn ich mich nicht vollkommnen täuschte. Denn die anderen Tage, die wir noch Urlaub hatten, fragte er mich jeden Tag, ob wir denn irgendwas machen wollten. Zum Beispiel gingen wir ins Kino, wir gingen Eis essen, Kaffee trinken im Stierbucks, wir waren sogar wieder in diesem schicken Restaurant in Tundra-Town, da Nick unbedingt den Tiramisu essen wollte.
Und heute waren wir eislaufen, obwohl ich es eigentlich überhaupt nicht konnte. Seine Pfote habe ich ein ganz kleines bisschen zerquetscht...
Tja und leider musste es so weit kommen. Sonntag und somit unser letzter Urlaubstag. Wieso muss nur immer alles Schöne so schnell vergehen?

,,Ihr Häschen habt's echt in euch.", sagte er und betrachtete seine zerquetschte Pfote, während wir wieder zurück zu unseren Apartments liefen.
,,Tja, es war deine Idee, eislaufen zu gehen.", antwortete ich ihm frech.
,,Wie auch immer. Ich wollte dir noch etwas geben.", wendete er ein und zog plötzlich, als wir schon vor meinem Apartment standen, eine Rose hervor und hielt sie mir hin.
,,Awww, Nick.", freute ich mich und nahm sie geschmeichelt an.
,,Aber aus Plastik.", bemerkte ich sogleich.
,,Ja, weißt du noch? Unser letzter Fall, als wir diesen Vogel dingfest machen sollten. Er hat Plastikblumen gestohlen und als wir ihn fragten, wieso Plastikblumen und keine normalen Blumen antwortete er: Eine normale Blume verfällt, doch eine Plastikblume nicht, was heißen soll, dass diese Blume genauso lange anhält wie meine Lieb-.... FREUNDSCHAFT zu dir... Ich meine von uns...", erzählte er und verwirrte sich nun selbst.
Hätte er kein rotes Fell, könnte ich bestimmt sehen, dass er gerade rot angelaufen ist.
Ich grinste ihn herausfordernd an und fiel ihm um den Hals.
,,Nick, du kleiner, emotionaler Fuchs.", lächelte ich. ,,Das ist so süß."

,,Jedenfalls hatten wir einen schönen Urlaub. Wirklich, die Tage mit dir waren sehr schön. Wir brauchen öfter Urlaub.", er zwinkerte mir zu.
,,Da stimme ich dir zu. Aber andererseits freue ich mich auch wieder zu arbeiten. Aber nur, weil ich den besten Partner aller Zeiten habe", grinste ich.
,,Das weiß ich doch schon selbst, Möhrchen.", ärgerte er mich.
,,Nach wie vor bist du immer noch der selbe selbstverliebte Fuchs.", sagte ich provokant.
,,Jetzt hast du mich aber verletzt.", meinte er ironisch.
,,Na ja, wir sehen uns morgen. Gute Nacht!", wünschte er mir.
,,Ja, gute Nacht.", erwiderte ich.
,,Und träum süß!", lachte er neckisch.
,,Mach ich!", antwortete ich lachend.
,,Von mir!", hörte ich ihn noch, als ich die Tür bereits geschlossen habe.
,,Ich versuch's!", lachte ich sarkastisch.

Kurz bevor ich schlafen ging, stellte ich die Rose, die mir Nick schenkte, mit einer Vase auf den Nachttisch.

,,Ruhe, alle miteinander!", forderte uns Chief Bogo auf.

Ein ganz normaler Arbeitstag. Ich könnte eigentlich noch schlafen.

Bogo verteilte Befehle an alle Offizers, bis wir dran waren: ,,Wilde, Hopps! In Tundra-Town gibt es eine Bande von Kriminellen, die illegal Drogen dealen. Findet sie und nimmt sie fest!"

,,Wegtreten!"

,,Endlich mal eine Aufgabe, die wir gewachsen sind.", sagte Nick, nachdem wir das ZPD verlassen hatten.
,,Hm, es ist auch schön, wenn es ein wenig ruhiger ist, aber ein bisschen Action muss sein.", antwortete ich ihm und stieg in den Wagen.
Dieses Mal war Nick dran, mit fahren.

Nach einer halben Stunde Autofahrt, sind wir in Tundra-Town angekommen.
,,Halt Ausschau, ob du hier irgendwo die Dealer siehst. Ich schau nach rechts, du nach links.", forderte ich.
,,Möhrchen, ich denke wohl kaum, dass sich eine Gangster-Bande auf einem Spielplatz befindet.", quittierte er provozierend.
,,Ups."
,,Du kleiner Dummkopf.", grinste er frech.
,,Wir haben rot!", rief ich, als er fast über eine rote Ampel fuhr.

Er hielt perplex an.

,,Möhrchen, wir sind Polizisten, wir dürfen über rote Ampeln fahren.", erklärte er mir.
,,Wir sind aber nicht auf Verfolgungsjagd und es ist gefährlich. Wir könnten einen Unfall verursachen!", erläuterte ich ihm mütterlich.

,,Ist ja gut, Mami.", er verdrehte die Augen.

,,Du wirst es bitte unterlassen mich Mami zu nennen!", ermahnte ich ihn.

,,Wieso, stört es dich etwa?", grinste er.

,,Seit wann interessiert es dich denn, ob mich etwas stört?", wollte ich misstrauisch wissen.
,,Seit ich dich so lieb hab.", er grinste mich breit an.
,,Okay, Nick, manchmal frage ich mich wirklich ob du es wirklich bist.", ich hob eine Augenbraue.

Daraufhin schaute er mich mit einem enttäuschten Dein-Ernst-Blick an und konzentrierte sich wieder auf die Ampel, die immer noch rot war.

,,Nick...", schmollte ich, doch er blieb trotzig.
,,Du nimmst alles so persönlich.", grollte ich.
,,Nick, schau mich an!", forderte ich ihn auf, als er immer noch nicht hören wollte.
,,Weißt du was? Ich hab dich auch lieb! Bist du jetzt zufrieden?"

Da grinste er mich wieder an: ,,Jetzt weißt du, wie ich mich immer fühlen muss."

Ich grummelte und verschränkte meine Arme ineinander.

,,Nicht so trotzig, Möhrchen. Und ja, ich bin zufrieden. Aber es gibt etwas, das mich noch zufriedener stellen würde.", wendete er plötzlich verheißungsvoll ein und legte seine Pfote auf meine Wange und kam mir auf einmal immer näher.

Mein Herz klopfte wie verrückt.

Als nur noch wenige Millimeter zwischen unseren Lippen lagen und ich schon meine Augen schloss, unterbrach uns plötzlich ein lautes Hupen.

Sofort entfernten wir uns voneinander, wobei ich hochrot wurde.

,,Hey, ihr Turteltäubchen, fahrt weiter!"
,,Ihr hält den ganzen Verkehr auf!", beschwerten sich ein paar Autofahrer.

Sofort fuhr er weiter und starrte nur so auf die Straße. Wie eingefroren gaffte ich auf die Straße und versuchte erst einmal den Schock zu verdauen. Diese unbehagliche Stille machte die Situation noch unangenehmer machte, als sie es ohnehin schon war.

Und ein weiteres Mal, dass uns irgendetwas oder irgendjemand einen Kuss verhinderte.

Das Schicksal meinte es definitiv nicht gut mit uns. Oder vielleicht soll es ja so sein?

Ich meine, das kam jetzt ein wenig plötzlich. Wir sind beste Freunde und dann passiert sowas. Wie soll man damit umgehen? Gar nicht.

Verdammt.

,,I-I-Ich glaube, wir müssen jetzt rechts abbiegen...", stotterte ich verlegen.
,,O-Okay.", antwortete er immer noch baff und befolgte schließlich, ohne zu widersprechen meinen Befehl.

Ich hatte Nick noch nie so beschämt und verlegen erlebt.

Zoomania: More than a friendship, less than a relationshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt