20. Irrtum gelöst

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Zufrieden und gut gelaunt lief ich ins ZPD. Wieso ich so zufrieden war? Weil ich wusste, dass sich das ganze Theater heute noch klären würde.

Wir waren nämlich immer noch Partner, was hieß, dass sie mir nicht aus dem Weg gehen konnte. Stolz ging ich in den Besprechungssaal. ,,Morgen!", begrüßte ich die anderen Officers.

Judy gaffte nur gleichgültig nach vorne und schenkte mir immer noch keinerlei Aufmerksamkeit. Noch nicht.
Wie süß sie doch ist, wenn sie denkt, dass sie lange damit durchkommt.

,,Möhrchen, wie lange willst du dieses Spiel noch spielen?", fragte ich provozierend. ,,Willst du mich auf die Folter spannen?"

,,Ja.", sie grinste mich provokativ an.
,,Du sollst leiden, so wie ich es tue. Ich meine, so wie ich es tun musste, denn für mich bist du ab sofort Geschichte!", versuchte sie es abzustreiten.
,,Judy, Judy, Judy. Möhrchen, mir kannst du nichts vormachen.", ich merkte einfach immer, wenn sie lügt. Dafür kannte ich sie schließlich zu gut.
,,Lass mich in Ruhe, du elender Heuchler.", sagte sie trotzig und verschränkte ihre Arme ineinander.
,,Wie oft denn noch? Ich hab' nichts mit einer Anderen!"

,,Ruhe!", rief der Chief, als er sich in den Saal begab.

,,Jedenfalls wirst du das nicht viel länger durchziehen können.", flüsterte ich ihr zu.
,,Denn wir sind noch Partner und du kannst mir gar nicht aus dem Weg gehen.", fügte ich triumphierend hinzu.
Sie begann hinterlistig zu lächeln.
,,Da wäre ich mir gar nicht mal so sicher.", antwortete sie und lächelte mich kalt an.

,,Hopps! In der Schlossstraße gibt es Jugendliche, die Vandalismus begehen. Nimm sie fest.", befahl Bogo.

,,Geht klar.", meinte ich und stand auf.

,,Nicht Sie, Wilde!", sagte der Chief plötzlich.

,,Äh, was?", fragte ich verständnislos.
,,Ich dachte, Judy hätte es Ihnen gesagt?", sagte er und sah mich verwirrt an.
,,Nein, sie hat mir nichts gesagt...", ich schaute Judy fragend an.
,,Nicht? Sie hat mich darum gebeten, Sie und Hopps vorübergehend alleine arbeiten zu lassen.", teilte er mir mit.
Verständnislos sah ich Judy an, die nur provokativ eine Augenbraue hob.
,,Adieu.", verabschiedete sie sich, bevor sie den Raum verließ. Ich sah ihr verdutzt hinterher.

Das war jetzt doch nicht ihr Ernst?! Zuerst beschuldigt sie mich zu Unrecht und dann bestraft sie mich grundlos!

,,Wilde, Parkraumüberwachung!", befahl mir Bogo.
,,Wie bitte, Parkraumüberwachung?", fragte ich verdattert nach. ,,Machen Sie Witze?"
,,Sehe ich so aus, als würde ich Witze machen? Abtreten!", forderte er streng.

,,Aber sie können mich doch nicht einfach..."

,,Klappe halten, Wilde! Wegtreten!", unterbrach mich der Büffel strikt.

Genervt verließ ich den Saal.
,,Pf, Parkraumüberwachung.", spottete ich. ,,Wie seh' ich denn aus?"

Sauer ging ich aus dem ZPD und sah noch Judy, wie sie im Auto saß.
,,Viel Spaß, Politesse.", kommentierte sie frech, bevor sie auch schon losfuhr.
,,Das heißt, wenn schon Politeur!", rief ich ihr hinterher.

Gereizt verteilte ich, wenn nötig einige Strafzettel.

,,Nick?", hörte ich plötzlich eine mir bekannte Stimme.
Ich drehte mich um.
,,Hey, Susan.", sagte ich wenig begeistert zu meiner Schwester, als ich sie erkannte.
,,Meine Güte, was ist los?", wollte sie interessiert wissen. ,,Und ich dachte, du arbeitest zusammen mit Judy?"
,,Nun, eigentlich schon, aber im Moment läuft's nicht so gut.", erklärte ich ihr und zuckte entgeistert mit den Schultern.
,,Wieso, habt ihr Schluss gemacht?"
,,Ach Quatsch, nein.", lachte ich.
,,Nicht? Aber, du wolltest sie doch fragen, oder? Du hattest einen Blumenstrauß in der Hand.", erläuterte sie.
,,Richtig. Vorgestern wollte ich sie fragen. Doch dann ist sie erst gar nicht erschienen. Dann ging ich nach Hause, um nach ihr zu schauen. Ich sah sie, wie sie plötzlich mit Koffern wortlos wegfuhr.
Als ich sie fragte, was los ist, nannte sie mich einen Heuchler und sah ziemlich verletzt aus. Und dann meinte sie, dass ich eine Andere habe...", erklärte ich ihr beklommen.
,,Hast du...?", hakte sie argwöhnisch nach.
,,Nein, natürlich nicht! Das sagte ich ihr, doch sie glaubte mir nicht...", antwortete ich verzweifelt und schaute bedrückt zu Boden.
,,Hm...", machte sie nachdenklich.
,,Aber wieso verhält sie sich denn so? Das macht sie sicher nicht ohne Grund. Bist du dir sicher, dass du keine Andere hast?", wollte sie misstrauisch wissen.
,,Susan! Nein! Ich verstehe überhaupt nicht, was sie hat.", machte ich ihr klar.
,,Das ist komisch...", stellte sie fest.
,,Moment!", sagte sie plötzlich, als hätte sie einen Geistesblitz bekommen.
,,Was?!", löcherte ich sie.
,,Was, wenn sie denkt, dass ich deine ,,Andere" bin?", bekam sie nun die Idee.
,,Das ist absurd, Susan.", winkte ich ab und runzelte die Stirn.
,,Nein. Nick, wir haben uns umarmt! Möglicherweise hat sie das gesehen und hat sich sonst was dabei gedacht!", erklärte sie mir aufgeregt.
Ich schaute sie verdutzt an.
,,Oh mein Gott.", sagte ich bloß.
,,Nick, du musst es ihr erklären! Oder soll ich es tun?"
,,Nein, das mache ich schon selbst. Ich muss das selbst in die Pfoten nehmen.", machte ich ihr selbstsicher klar.
,,Gut, ich hoffe, dass alles gut sein wird. Viel Glück, Nick.", wünschte sie mir lächelnd.
,,Oh und Susan!", rief ich ihr hinterher.
,,Such dir keinen Hasen als Freund. Sie sind zwar süß, aber können wirklich anstrengend werden.", grinste ich schnippisch.
,,Och, sei still!", antwortete sie mir, bevor sie auch schon wieder ging.

Zoomania: More than a friendship, less than a relationshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt