14. Alles nur ein Traum...

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,,Möhrchen,...Judy!", holte mich plötzlich eine mir vertraute Stimme aus den Schlaf.

Ach du Scheiße. Es war nur ein Traum. Und zwar der schlimmste Traum, den ich mir jemals vorstellen konnte.

Als ich meine Augen öffnete, sah ich einen verschlafenen und erschrockenen Nick, den ich nur schlecht in der Dunkelheit erkennen konnte.
Anscheinend lag ich auf Nicks Sofa und Nick musste mich anscheinend zugedeckt haben. Mir war heiß und ich zitterte am ganzen Körper.
Nick schaltete ein kleines Licht an und als er mich sah, schien er mehr als besorgt zu sein.
Mein Herz schlug immer noch wie verrückt.
,,Möhrchen?", sagte er unruhig. Ohne nachzudenken fiel ich ihm einfach in die Arme und verfiel in einen Heulkrampf.
Sofort erwiderte er meine Umarmung.
,,Möhrchen, Süße, was ist los?", wollte er fürsorglich wissen.
Ich schaffte es nicht ihm zu antworten, da sich meine Kehle zuschnürte, stattdessen umklammerte ich ihn noch fester.

Er... Hatte mich doch eben ,,Süße" genannt, oder?

Nick an meiner Seite zu haben, war jetzt das beste für mich und er war derjenige, der mich am Besten beruhigen konnte. Ich fühlte mich noch nie so... So hilflos als ich aufwachte. Das war das schrecklichste Gefühl, das ich jemals hatte. Hätte ich jemals geahnt, dass ein Horrorfilm so schlimme Konsequenzen mit sich tragen würde, hätte ich ihn mir nie angeschaut.

Ich schluchzte wie noch nie. Es war mir so egal, dass ich mich möglicherweise so verhielt, wie ein kleines Kind, das gerade von seiner Mutter getröstet wird. Das einzige was zählte, war der Moment. Ich war noch nie so froh um Nick. Erst jetzt bemerkte ich, wie unglaublich wichtig er mir ist.
Beschwichtigend strich er mir über den Kopf. ,,Judy, es ist alles gut. Es war nur ein Traum.", versuchte er mich zu beruhigen, was er wirklich gut hinbekam. Die Situation bereitete ihm anscheinend noch mehr Sorgen als mir.

Als ich mich wieder beruhigte, wischte ich mir die Tränen vom Gesicht.
,,Judy...", flüsterte er sanft und nahm mein Gesicht in seine beiden Pfoten und wischte mir noch mehr Tränen vom Gesicht. Er blickte mir tief in die Augen.
In seinen Augen könnte man tatsächlich Schmerz sehen und, dass er gläserne Augen hatte.
,,Süße, beruhige dich erstmal, okay? Es ist alles gut, ja?", stellte er mir klar.

Da war es schon wieder. Er hat mich schon wieder ,,Süße" genannt.

,,Möchtest du es mir vielleicht erzählen?", hakte er verunsichert nach und drückte nun mit beiden Pfoten meine.

Ich atmete tief durch.
,,I-Ich hatte einen Albtraum...", stotterte ich.
Mein Puls hatte sich nun auch beruhigt.
,,Es war nicht real.", versicherte er mir nochmals.
,,Ja, aber... Es fühlte sich so realistisch an..."
Eine weitere Träne fiel auf seinen Schoß.
,,N-Nick, es war so schrecklich, ich d-dachte... Du...", ich begann wieder zu weinen.
,,Weißt du was? Erzähl' es mir später, wenn du dich wieder beruhigt hast. Lass uns wieder schlafen, okay?", fragte er nach. Ich nickte langsam, woraufhin er aufstand
,,N-Nick?", stotterte ich und sah ihn sehnsüchtig an.
Ich will nicht, dass er mich verlässt. Ich möchte am liebsten nie wieder von seiner Seite weichen.
,,Ich vergesse dich doch nicht, Möhrchen.", sagte er lächelnd und hob mich hoch.
Mir entging ebenfalls ein Schmunzeln.
So trug er mich im hoch in sein Zimmer.

Er legte mich sachte auf sein Bett und sich gleich neben dran.
,,Ich hoffe, du kannst so besser schlafen.", wisperte er und zog mich noch näher an ihn heran, bevor er seine Arme um mich legte.
Ich schloss sogleich meine Augen und vergrub meinen Kopf in sein Shirt.
,,Auf jeden Fall.", nuschelte ich in sein Shirt.

,,Nick, versprichst du mir etwas?", flüsterte ich erwartungsvoll.
,,Ja, Möhrchen?", fragte er nach.

,,Versprichst du mir, dass du mich niemals verlassen würdest?"

Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie bedrückt es mich.

Ich konnte quasi spüren, wie er grinste.

,,Was für eine Frage. Natürlich. Ich werde dich niemals verlassen, das verspreche ich dir.", bestätigte er mich munter.

Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.

Nun spürte ich, wie er mir einen Kuss auf die Stirn drückte.
Es dauerte nicht allzu lange bis einschlief.

Aber diesmal hatte ich keinen schlimmen Albtraum, sondern fühlte mich eher, als würde ich auf Wolken schweben.
Auf Wolke sieben.

Als ich aufwachte, fühlte ich mich so gut wie nie zuvor. Und wieso? Ich lag immer noch in Nicks Armen.
Der Albtraum mag vielleicht schrecklich gewesen sein, aber, für das, was danach passiert ist, hat es sich auf jeden Fall gelohnt.
,,Na, Möhrchen, gut geschlafen?", wollte er mit einem verschlafenem Grinsen wissen.
,,So gut wie nie zuvor.", grinste ich ihn an.
,,Ich kann also Wunder bewirken, was?", fragte er neckisch.
,,Also gut, wollen wir vielleicht frühstücken?", wechselte ich das Thema.
,,Was immer du willst.", antwortete er zufrieden und stand auf.
,,Aber du willst mir ja noch erzählen, was in deinem Traum passiert ist.", erinnerte er mich.
,,Mach ich noch!", rief ich ihm zu und lief die Treppe hinunter.

,,Also, das war so...", ich stellte uns Kaffe auf den Tisch, wo Nick schon gewartet hatte. ,,Aber bitte, lach mich nicht aus!", bat ich ihn im Voraus.
,,Versprechen kann ich nichts.", lachte er.
,,Nick!"
,,War nur Spaß, Möhrchen. Und jetzt erzähl!", forderte er mich gespannt auf.
,,Also, gut. Es war total realistisch und das Ding war, dass es sich gar nicht mal anfühlte, als wäre es ein Traum! Das war wirklich etwas zu viel für mich. Nun ja, du und ich waren wieder im Dienst und mussten einen Hund dingfest machen...", also erzählte ich ihm es bis zu der Stelle, bis Nick mich fast getötet hätte. Nick hörte mir interessiert zu und hat diesmal keine schnippischen Kommentare ab, was lobenswert war.
,,Und dann sagte ich: ,,Nick, tu es nicht!" Und ,,Nick, bitte! Erinnere dich, wir sind beste Freunde." Und so verging alles nur noch in Zeitlupe. Es war wirklich so komisch... Mein Leben zog vor meinen Augen vorbei. Tja und dann, hast du mich... Äh. Gefressen.", erzählte ich zu Ende.
,,Alles klar, Möhrchen, du hast von dem Horrorfilm geträumt.", erkannte er.
,,Ja. Nick, ich werde mir nie wieder einen Horrorfilm mit dir angucken!", erklärte ich ihm.
,,Hm, wenn du dich dann jedes mal wie eine Klette an mich klammerst und nicht alleine schlafen kannst, wäre das Ganze doch ganz amüsant.", quittierte er und grinste triumphierend.
Daraufhin stieg mir die Röte ins Gesicht.
,,Aber wie ist das gestern eigentlich abgelaufen?", fragte ich neugierig.
,,Naja, du bist irgendwann im Film eingeschlafen. Als der Film zu Ende war, beschloß ich in mein Bett zu gehen und deckte dich noch mit einer Decke zu, damit dir auch bloß nicht kalt wird.", grinste er. ,,Dann mitten in der Nacht bin ich aufgewacht, weil ich Geräusche gehört habe. Ich ging nach unten und musste feststellen, dass du es warst. Du hast leise geweint.", führte er fort. Erschrocken sah ich ihn an. Ich habe im Traum geheult?
,,Es musste irgendwas Schreckliches gewesen sein... Also rüttelte ich dich wach. Und als du dann aufgewacht bist und ich dich so sah... Du hast gezittert am ganzen Körper und sahst so am Boden zerstört aus... Judy, ich hatte mir solche Sorgen um dich gemacht. Ich hab mir noch nie solche Sorgen um jemanden gemacht wie um dich."
Darauf musste ich verlegen schmunzeln.
,,Bitte, jag' mir nie wieder so einen Schreck ein!", bat er mich ernst.
,,Hm, ist doch ganz amüsant wenn du dir so viele Sorgen um mich machst.", äffte ich ihn neckisch nach.
Er grinste mich an.
,,Och, Nick, das ist so süß, wenn du so sentimental bist. Danke, dass du an meiner Seite warst.", lächelte ich.
,,Aber andererseits wäre das gar nicht nötig gewesen, hättest du dir diesen Film nicht mir angesehen!", konterte ich grummelnd.
,,Sei doch nicht immer so pessimistisch, Möhrchen. Eine gute Sache hatte es ja. Und ich verspreche dir: Wenn du in einer Nacht wieder vollkommen aufgebracht wegen eines Horrorfilms aufwachst, den du dir mit mir anschauen musstest, aufwachst, werde ich dich beruhigen, indem ich dich ganz fest knuddle.", grinste er zufrieden.
,,Awww.", machte ich sarkastisch. ,,Wenn das so ist, würde ich mir noch mehr Horrorfilme mit dir anschauen.", sagte ich idyllisch.
,,Ehrlich?", fragte er begeistert.
,,Hm, mal sehen.", antwortete ich und hob eine Augenbraue.

Zoomania: More than a friendship, less than a relationshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt