80. Nick verzweifelt

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,,Ich kenne da noch ein geheimes Versteck von Daryl, wo wir uns damals immer aufgehalten haben.", erklärte uns James, nachdem wir ihn, aber unter sehr viel Beobachtung, ausnahmsweise, aus dem Gefängnis befreit hatten. Es diente immerhin einem wichtigen Zweck.

Natürlich blieb da noch dieses gewisse Misstrauen zu ihm, aber vielleicht war da ja tatsächlich etwas an seinen ganzen Geschichten dran. Wir hatten sowieso nicht wirklich eine andere Wahl. Bevor Daryl Schlimmeres anstellen würde, als er es ohnehin schon tat, mussten wir eben andere Maßnahmen ergreifen. Meine Bauchschmerzen aufgrunddessen wollten mir einfach keine Ruhe lassen.

Wie zum Teufel soll man denn bitte jemanden bekämpfen, den man nicht sieht? Zumindest müssen wir ihn schnappen, bevor er es schaffen könnte, irgendjemanden schlimmere Schäden zuzufügen, oder gar umzubringen...

,,Und das ist jetzt sicher kein mieser Trick von dir?", wollte ich argwöhnisch von James wissen, der mich daraufhin böse anschaute.
,,Nein. Wie oft soll ich das noch sagen?"

Schweigend setzten wir unseren Weg fort und ich blieb am Grübeln.

Ich musste jetzt einfach nur hoffen, dass er es ernst meinte, er war unsere letzte Hoffnung.

,,Ich glaub das einfach nicht!", sagte nun plötzlich Judy völlig verständnislos.

,,Was glaubst du nicht?", fragten James und ich synchron.

,,Dass du mir all die Zeit nur was vorgespielt hast!", antwortete sie entsetzt. ,,Ich meine, pff. Du hast keine Interesse an mir. Ich war ein ,,Ablenkungsmanöver". Was soll das denn bitte bedeuten?"

Ich hob interessiert eine Augenbraue.

,,Ja klar. Nebenbei, ich glaub dir nicht.", meckerte sie und verschränkte säuerlich ihre Arme ineinander.

Mit einem schadenfreudigem Lächeln drehte sich James zu ihr und erklärte: ,,Ist dir das Wort ,,Schauspielerei" ein Begriff? Genau das war es. Und nebenbei kommt mir der Gedanke, dass du ziemlich enttäuscht bist."

,,Ich bin nicht enttäuscht! Ich bin nur verwirrt und fühle mich benutzt.", grummelte sie beleidigt.

,,James, hör auf Judy zu provozieren. Das darf nur ich.", verteidigte ich sie und rieb ihr neckisch über den Kopf.
,,Erstens. Zweitens: Hör auf mit meiner Freundin zu flirten.", ergänzte ich bedrohend. ,,Das darf auch nur ich."

,,Relax, Nick. Ich würde mich doch niemals an deine Freundin anmachen.", entschuldigte er sich amüsiert bei mir.

,,Mhm, nimm deinen Mund bloß nicht zu voll, Casanova. Ich warne dich.", entgegnete ich erbost und legte reflexartig meinen Arm um sie, genau wie ich es auch damals bei ihr machte, als ich jedoch noch nicht mit ihr zusammen war.

,,Soll ich euch jetzt helfen oder nicht?", fragte James genervt.

,,Ja, das ist ein Befehl."

Er verdrehte missmutig seine Augen und wir machten uns, diesmal ohne miteinander zu reden, auf den Weg, da anscheinend jeder mit sich selbst und seinen Gedanken beschäftigt war.

Als wir jedoch am Ort angekommen waren, war schon wieder keine Spur von Daryl.

,,Verdammt! Wo ist dieser verfluchte Typ?!", fluchte ich aggressiv und trat gegen einen Stuhl, der geräuschvoll zu Boden prallte.

Zoomania: More than a friendship, less than a relationshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt