12. Kitzelattacke im Zug

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Am nächsten Morgen wachte ich auf und musste feststellen, dass Nick schon verschwunden war.

Gut ausgeschlafen stand ich auf und zog mich um.
Als ich runterging, sah ich wie Nick meinen Eltern beim Frühstück machen half. Daraufhin entging mir ein Schmunzeln und es wurde mir bei diesem Anblick warm um's Herz.
,,Guten Morgen, Möhrchen.", begrüßte er mich lächelnd, als er mich bemerkte.
,,Hallo, Judy. Gut geschlafen?", wollte nun mein Vater wissen.
,,Ja, sogar ziemlich gut.", antwortete ich und grinste dabei Nick an.
Ich merkte, wie sich Nick zusammenriss und diesmal nicht frech kommentierte.

Eigentlich ist nichts Außergewöhnliches an dem Tag noch passiert. Meine Eltern verstanden sich gut mit ihm und sie scheinen ihn sogar gut leiden zu können. Sogar mein Vater, der eigentlich strikt dagegen war, schien seine Meinung geändert zu haben.

Und so verging der Tag ziemlich schnell, was dann hieß, Abschied von meinen Eltern zu nehmen.
Es war schon 18:00 Uhr und unser Zug müsste sogleich kommen.
Mit Koffer liefen wir zum Bahnhof, begleitet von meinen Eltern.

Vor Allem meiner Mutter fiel der Abschied besonders schwer.
Ohne zu zögern zog sie mich in eine Umarmung, mein Vater kam gleich danach auch dazu.
Nick stand bloß lächelnd daneben, bis wir ihm demonstrierten, dass er auch kommen sollte.
Schließlich kam er auch dazu und so standen wir erst einmal so ein wenig herum, bis wir uns voneinander lösten.
,,Judy, Nick, ich wünsche euch ganz viel Glück und viel Spaß im ZPD.", wünschte uns meine Mutter.
,,Vielen Dank, Mrs. Hopps.", bedankte sich Nick lächelnd.
Meine Mutter zwinkerte mir zu.
,,Und du, Nick.", erhob nun mein Vater das Wort. ,,Pass gut auf sie auf und lass sie nicht aus den Augen.", lächelte er.
,,Ich verspreche es.", versprach ihm Nick und er grinste mich an.
Als unser Zug kam, stiegen wir schließlich ein und winkten ihnen noch zum Abschied.

,,Nick, ich bin stolz auf dich.", lobte ich ihn zufrieden.
,,Wieso das denn?", wollte er irritiert wissen, aber lächelte dennoch.
,,Naja, weil du dich so gut bei meinen Eltern benommen hast.", klärte ich ihn auf. Daraufhin grinste er mich an:
,,Wenn du nur eine Ahnung hättest, wie viele Kommentare ich mir unterdrücken musste."
,,Das habe ich gemerkt.", lachte ich.

,,Hm, Möhrchen?", fragte er nach einer kurzen Weile.
,,Ja?"
,,Was hast du mit deiner Mutter nochmal beredet?", wollte er nun herausfordernd wissen.
,,Öhm...", ich wich seinem Blick aus, indem ich aus dem Fenster schaute.
,,Gar nichts.", log ich ihn an.
,,Ist klar.", sagte er misstrauisch.
,,Und jetzt schau mich an.", forderte er.
Langsam sah ich ihm wieder in die Augen. ,,Möhrchen...?"
,,Nicht so wichtig!", wiederholte ich.
Doch er wollte immer noch nicht lockerlassen und blieb hartnäckig.
Mit seinem Blick durchdringte er quasi meinen, sodass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.
Wie schafft er es bloß immer, mich so zu ,,schwächen"?!
,,Was hat sie gesagt?!"
,,Nicht so wichtig!", ich blieb bei meiner Antwort.
,,Sag' mir, was los ist!", verlangte er.

Ich konnte es ihm nicht einfach sagen, egal wie sehr er sich es wünscht! Wie würde er reagieren? Was würde er sagen? Jedenfalls würde es unsere Freundschaft gefährden und das kann ich  unmöglich zulassen.

,,... Oder... Ich kitzle dich durch!", wendete er plötzlich grinsend ein.
,,Wir sind hier in einem Zug!", erinnerte ich ihn. ,,Das ist mir egal!", antwortete er neckisch.
,,Also?", hakte er nach.
Ich blieb zäh und verschränkte meine Arme ineinander.
,,drei", zählte er runter.
Ich antwortete nach wie vor nicht.
,,zwei..."
Nichts.
,,eins!"
,,Nick, das tust du nicht!", drohte ich ihm.
,,Zu spät, Möhrchen, du hast es so gewollt.", kurz danach begann er mich schon heftig durchzukitzeln.
,,Hahaha, Nick... Haha... Hör auf-f-f-f!", forderte ich ihm und konnte einen Lachkrampf nicht zurückhalten.
,,Nö.", sagte er bloß und kitzelte mich gnadenlos weiter.
Gegen ihm hatte ich keine Chance.
Inzwischen starrten uns die anderen Passagiere verstört und entsetzt an.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte er endlich auf und ich versuchte meinen Puls wieder zu verringern.
,,Lässt du mich nun in Ruhe?", fragte ich nach Luft japsend.
,,Hm, vielleicht.", quittierte er nur frech grinsend, worauf ich lachend die Augen verdrehte.

Als wir letztendlich zuhause angekommen waren, war es schon kurz vor 21:00 Uhr.
Nick hat mich schon vor die Tür begleitet, als ich sie aufschloss. Doch bevor ich reingehen konnte und wir uns verabschieden würden, zögerte ich.
,,Nick?", sagte ich letztendlich und schaute ihn ein wenig verunsichert an.
,,Ja, was ist denn?", wollte er neugierig wissen.
Ich drehte mich zu ihm. ,,Nun." Ein wenig nervös fummelte ich an meinen Pfoten herum. ,,Ich hatte mir gedacht, dass... Wir uns vielleicht noch einen...", schon gleich wusste mein Partner, was ich meinte: ,,Film anschauen könnten?"
Ich lächelte ihn schüchtern an.
,,So süß, wie unsicher du bei mir werden kannst.", er grinste mich warmherzig an und rieb mir neckisch über den Kopf.
,,Dann komm aber in mein Apartment, ich habe ein paar Filme zur Auswahl.", er nahm mich an der Pfote, bevor wir in sein Apartment hereinspazierten.

,,Wie wäre es mit: Blood and death?", schlug er mir vor und hielt mir eine DVD vor die Augen.
,,Ein Horrorfilm?", hakte ich misstrauisch nach. ,,Sehr wohl.", bestätigte er mir nochmals.
,,Allein der Titel hört sich nicht besonders vielversprechend an.", stellte ich schnippisch fest.
,,Urteile niemals, wenn du es noch nicht einmal kennst.", erläuterte er mir fest entschlossen.
,,Oh, Nick, sind wir heute etwa tiefgründig, oder was?", neckte ich ihn.
,,Ich bin tiefgründig? Sagt grad die Richtige.", grinste er frech.
,,Ha ha. Oh! Weißt du an was mich der Titel, Blood and death erinnert?", fragte ich enthusiastisch, als es mir wie Schuppen vor die Augen fiel.
,,An was?"
,,Weißt du nicht mehr? Im Naturkundemuseum, als wir kurz danach den Bellwether Fall gelöst haben. Als du so getan hast, als würdest du mich fressen wollen und ich dann so: ...Und Blut, Blut und Tot...", versuchte ich ihn krampfhaft daran zu erinnern.
,,Ah! Natürlich, kann ich mich daran erinnern. Denkst du etwa ich habe Alzheimer?", fragte er belustigt.
,,Ja, ich meine guck dich doch mal an, was für ein alter Knacker du geworden bist.", scherzte ich vor mich hin.
,,Hey, nicht so frech! Oder soll ich dich wieder bestrafen?", er schaute mich mit seinem vielsagendem Grinsen an.

Ich weiß, worauf er hinaus will, dieser freche Fuchs.

,,Nein, Danke. Das heute, im Zug, war mir schon Bestrafung genug.", quittierte ich bloß.
,,Ich denke nicht. Dir hat es doch auch gefallen, gib's zu.", witzelte er aufreizend.
,,Ich denke nicht so sehr, wie es dir gefallen hat.", kicherte ich.
,,Also, hat's dir gefallen. Du hast es gerade eben gesagt!", sagte er triumphierend.
,,Das hab ich nicht gesagt!"
,,Doch hast du!", zog er mich auf.

Zoomania: More than a friendship, less than a relationshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt