46. Nicks Eltern?

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,,Schau dir das doch mal an, Nick.", bat ich ihn verträumt und drückte ihm eine heiße Tasse Blaubeertee in die Pfote.

Verträumt blickte ich aus dem Fenster, wo unzählige Schneeflocken auf die verschneite Stadt herunterfielen.

,,Das ist echt schön. Ich wusste nicht, dass Zoomania so schön aussehen kann, wenn es schneit.", kommentierte ich und nippte ebenfalls an meiner Teetasse.

,,Tja, den Anblick bin ich mittlerweile gewohnt.", antwortete er und schaltete ständig von einem Fernsehsender bis zum anderem.

Nick schien es wieder vollkommen gut zu gehen, obwohl es erst unser dritter Urlaubstag war. Ich verließ diese Tage eigentlich nicht sein Apartment, da er mich überhaupt nicht ließ.

,,Wir sollten uns vielleicht mal Gedanken machen, wie wir Weihnachten verbringen wollen. Immerhin ist es schon der 21. Dezember.", bemerkte ich, nachdem ich einen Blick auf meinen Handykalendar warf.

,,Hm...", machte er. ,,Da fällt mir ein, du kennst meine Eltern noch gar nicht."

,,Deine E-Eltern?", stotterte ich überfordert.

Stimmt, Nick hat ja auch noch Eltern. Das ist mir völlig entgangen...

,,Ja, ich habe auch Eltern, Möhrchen, oder wer soll mich sonst geboren haben?", fragte er belustigt.

,,Weiß nicht, ich für meinen Teil ging davon aus, dass du dich selbst geboren hast.", antwortete ich amüsiert und fing an zu lachen.
,,Ach so? Ich habe keine Ahnung wie du dir das vorstellst, aber gut.", lachte er argwöhnisch.

,,Hey, Möhrchen. Komm her.", er deutete auf den Platz neben ihm und hob die Decke hoch, die ihn zudeckte.

Also befolgte ich seiner Aufforderung und kroch neben ihn unter die Decke.

,,Hast du Angst vor meinen Eltern?", wollte er nun wissen und musterte mich fragend.
,,Wieso sollte ich Angst vor deinen Eltern haben?", stellte ich die Gegenfrage und guckte ihn entgeistert an.
,,Keine Ahnung, du weichst meinem Vorschlag mit einer völlig bescheuerten Frage aus.", erläuterte er und hob herausfordernd seine Augenbraue.

Daraufhin lachte ich dümmlich.

,,Judy, komm schon.", forderte er flüsternd und sah mir bittend in die Augen. Da konnte ich leider nicht widerstehen.

Ich seufzte. ,,Ich weiß nicht... Das ist ein bisschen seltsam. Hast du deinen Eltern jemals schonmal etwas von mir erzählt?", fragte ich misstrauisch nach.
,,Natürlich.", gab er mir zu wissen.
,,Und wissen sie denn auch, dass ich ein Hase bin?"
,,Das...", er stockte nachdenklich. ,,Nein, das hab ich nicht erzählt.", gab er töricht zu.

,,Man, Nick!", protestierte ich quengelnd.
,,Ist doch nicht so schlimm, Judy. Tier ist Tier.", versuchte er mich umzustimmen.
,,Ja, aber vielleicht haben deine Eltern eine Füchsin erwartet und jetzt musst du deinen Eltern beibringen, dass ein Häschen deine Freundin ist.", murrte ich vorwürflich.

Er legte mit einem zufriedenen Grinsen seinen Arm um mich. ,,Deine Eltern haben mich gut aufgenommen, nicht wahr? Also wieso sollte es bei dir anders sein?", fragte er mich ruhig.

,,Allerdings wissen sie noch nicht, dass wir jetzt zusammen sind.", wendete ich ein, woraufhin Nick noch mehr grinste.
,,Was grinst du so?", wollte ich schmunzelnd wissen.
,,Was? Ich finde es nur seltsam, dass wir jetzt wirklich nach all der Zeit eine richtige Beziehung führen.", entgegnete er.
,,Seltsam?", hakte ich ein wenig verunsichert nach.
,,Nein, das meine ich nicht. Ich meine gut seltsam.", antwortete er dusselig. Ich fing an zu lachen.
,,Ach, Nick. Du bist verrückt.", gab ich belustigt zurück.
,,Ja. Ja das bin ich. Aber nach dir.", korrigierte er mich neckisch und blickte mir idyllisch in die Augen, was mir beinahe den Verstand raubte.

,,Sei still, Nick.", lachte ich unbehaglich und boxte ihn leicht gegen den Arm, damit er aufhörte, mich so anzustarren.

,,Na ja, wie auch immer. Lass dich einfach überraschen, was wir an Heilig Abend machen.", erklärte er vielversprechend.

,,Jetzt habe ich Angst.", sagte ich scherzend.

,,Das brauchst du nicht. Ich verspreche dir, du wirst es garantiert nicht bereuen.", winkte er verheißungsvoll ab.

Als Antwort lächelte ich ihn verträumt an und wand mich, mit dem Kopf an Nick geschmiegt, zum Fernseher. Es lief irgendein ein Weihnachtsfilm im Fernsehen.

Moment... Weihnachten. Nick. Geschenk? Was wollte ich ihm überhaupt zu Weihnachten schenken? Und wann sollte ich es ihm kaufen, ohne, dass es auffällig wird? Ich meine, Nick und ich verbrachten gefühlt immer Zeit miteinander. Was wollte er überhaupt zu Weihnachten?

,,Hey, Nick...", begann ich nervös und lächelte möglichst natürlich. ,,G-gibt es etwas, das du unbedingt haben möchtest?"

Er hob argwöhnisch eine Augenbraue.
,,Möhrchen, meinst du etwa ein Weihnachtsgeschenk?", hakte er zaghaft nach.
,,Pff, was? Wie kommst du denn darauf?", fragte ich scheinheilig. Die Ironie war nicht zu übersehen.
Er lächelte abwinkend. ,,Judy, du brauchst mir nichts zu kaufen."
,,Was? Nicht eine Sache? Komm schon Nick, mach es mir doch nicht so schwer.", bettelte ich.
,,Es gibt nichts, das ich mir wünsche, seitdem ich schon das habe, was ich brauche.", erklärte er und grinste mich vielsagend an.

Für einen Moment sah ich ihn gedankenversunken in die Augen, wobei meine Wangen eine rosa Farbe annahmen.

,,Awww, Nick, sei still.", quietschte ich hervor und umarmte ihn fest. ,,Schlauer Fuchs."

,,Woher willst du denn wissen, dass ich dich gemeint habe?", fragte er plötzlich.

Ich löste mich grummelnd aus der Umarmung. Ich verschränkte meine Arme ineinander.

,,Natürlich hab ich dich gemeint, dummes Häschen.", erwiderte er und schlang seine Arme wieder um mich.

Ich hab den süßesten Freund der Welt.

,,Aber trotzdem, was wünschst du dir?", lenkte ich wieder zum eigentlichen Thema.

,,Ich hab dir doch gesagt, Möhrchen, es gibt nichts, dass ich möchte.", wiederholte er bloß.

,,All I want for Christmas is you.", sang er mir plötzlich liebevoll vor.

Perplex weiteten sich meine Augen.

,,Du bist so kitschig.", schmunzelte ich.
,,Bin ich das?", hakte Nick nach.
,,Ja, ja das bist du.", erklärte ich grinsend.
,,Nennt man auch verliebt sein.", korrigierte er mich. ,,Und was wünschst du dir zu Weihnachten?"

,,Hm...", machte ich. ,,Ich wünsche mir, dass du mir sagst, was du dir wünschst.", winkte ich neckisch ab.

,,Judy, ich brauche wirklich nichts. Du musst mir nichts kaufen. Denn alles, was ich brauche, habe ich bereits.", lehnte er ein weiteres Mal ab.

Ich grummelte vor mich hin. Ich werde ihn auf jeden Fall irgendwas schenken.

Na super. Das kann ja heiter werden.

So, Leute. Nicht wundern, dass es hier Weihnachten ist😂😅.
1. Ich dachte, die Zeit des Jahres passt hier ganz gut hin, weil die Weihnachtszeit ja eigentlich so romantisch ist😂
2. Ich liebe Weihnachten 🤓

Zoomania: More than a friendship, less than a relationshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt