Nicks Sicht
Nachdem Judy und ich uns vertragen haben, lief alles wieder gut zwischen uns und ich musste sogar nicht auf dem Sofa schlafen.
Das Einzige, was mich störte, war, dass sie dieses Problem mit dem Sohn des Ex Chiefs nicht wirklich ernstgenommen hat. Denn wer weiß, was er als nächstes vor hatte? Ich weiß zu 100%, dass es sich um Daryl handelte.
1. Früher hat er immer alleine mit diesen Spielkarten gespielt.
2. Ich weiß, dass er sauer auf mich sein muss, da meinetwegen quasi sein Vater starb.
3. Er war der einzige raffinierte Typ aus der Gruppe und war uns allen schon immer einen Schritt voraus.
Nur ist er damals irgendwie nicht so herausgestochen. Er konnte mich als Neuling eigentlich nie wirklich leiden, weshalb wir auch nicht miteinander redeten.
Wenigstens verstand mich Chief Bogo, denn er musste auch schon einige mysteriöse Vorfälle beobachten, die ebenso Karten beinhalteten. Daryl musste auch wütend auf Bogo gewesen sein, denn er hatte den Platz von seinem Vater eingenommen.
Das kam mir alles sehr suspekt vor, denn niemand ist ihm bisher vor's Gesicht getreten. Von daher könnte man behaupten, dass das alles nur reine Intuition war.
Übrigens war Finnick schon längst wieder gesund und Officer Delgato und Fangmeyer kamen auch wieder zurück, was auch gut war, aber es verwirrte mich trotzdem. Warum brachte er sie wieder zurück?
Er mochte mich wahrscheinlich nur auf die Folter spannen, was ihm wirklich gut gelang.Ich trat morgens aus dem Haus, um einen Blick in den Briefkasten zu werfen.
,,Mal sehen... Rechnungen, Rechnungen, Rechnungen...", murmelte ich, während ich die Karten in der Pfote durchsortierte.
Ich stockte, als ich sah, was als nächstes an der Reihe war.
Es war einfach nur ein Zettel, der unordentlich gefaltet wurde. Nachdem ich ihn entfaltete, stand in krakeliger Handschrift geschrieben:
,,Zahlen kämpfen,
Asse sterben
& der Joker ist die Krönung"Ich hielt schockiert inne und dachte intensiv nach.
Zählen kämpfen. Finnick. Officer Fangmeyer und Delgato.
Bis jetzt gab es nur ,,normale" Karten wie Kreuzacht, Pikneun, Herzsieben oder Anderes.
Asse sterben.
Das kam bis jetzt noch nicht vor und bleibt hoffentlich auch so.Und der Joker ist die Krönung...
Ach du heilige...
,,Nick?", erwischte mich plötzlich Judy, wie ich eine Weile schon auf diesen Zettel starrte.
Ich zuckte erschrocken zusammen und stopfte den Zettel schnell in eine Jackentasche.
,,H-hey, Schatz. Was gibt's?", fragte ich ertappt und kratzte mich am Nacken.
,,Was? Äh... Ich wollte nur wissen, ob du fertig bist.", antwortete sie verwirrt.
,,Aber warum hast du dich gerade so erschrocken?", wollte sie misstrauisch wissen und lief ein paar Schritte auf mich zu.
,,Ich... Äh...", stotterte ich.
Dabei fiel ihr Blick auf die restlichen Briefe, die ich noch in der Hand hatte.
,,Das waren nur Rechnungen. Die Wasserkosten sind diesen Monat wieder besonders hoch, weißt du.", lachte ich töricht.
,,Dann solltest du nicht so lange duschen gehen, mein Lieber.", lächelte sie mich neckisch an.
,,Aber ernsthaft, ist alles in Ordnung?",,Mach dir keine Sorgen.", beruhigte ich sie, nahm sie in die Arme und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
Verwunderlich, dass sie überhaupt nicht weiter nachhakte.
Ich merkte, dass sie anfing, genau wie ich, sich Gedanken zu machen. Sie blieb schweigend in meinen Armen stehen und sah bekümmert ins Leere.
Mach dir keine Sorgen...
Doch, es gab aber Grund zur Sorge.
Zählen kämpfen...
Asse sterben...
Der Joker ist die Krönung.Der letzte Satz ging mir nicht mehr aus dem Kopf und machte mir ernsthaft zu schaffen.
Wenn schon ,,sterben" auf seiner Liste steht, was soll denn dann die ,,Krönung" sein?
Ich weiß nicht, was dieser Typ vor hatte, denn er ist unberechenbar. Und genau das machte mir Angst. Er wird zuschlagen, wann man es am wenigsten erwarten würde.
Ich wusste nun, dass ich verdammt gut auf Judy aufpassen musste.
Ich ahne schon, was mir blüht und bei der Vorstellung wird mir speiübel.Was auch immer er Übles im Sinn hat, ich lasse es nicht zu.
Er soll sich alles von mir nehmen, was er will, aber niemand wagt es, Judy anzufassen.
Wortlos sahen wir uns plötzlich in die Augen.
,,Gehen wir?", wagte sie, etwas zu sagen.
Ich holte tief Luft.
,,Ja, komm.", antwortete ich und versuchte meine Besorgnis ansatzweise zu verstecken.Soll das nun ewig so weiter gehen? Ein Leben in Sorge und ohne Entspannung? Immer damit zu rechnen, dass genau in der Sekunde möglicherweise irgendwas passieren kann? Nicht einmal mehr ein Auge zudrücken kann, auch wenn man totmüde im Bett liegt? Eine Panikattacke bekommen, wenn der andere mal eine Minute zu lange weg ist? Sich ständig beobachtet zu fühlen und einfach nicht mehr zur Ruhe kommen? Sich alle zwei Sekunden umdrehen zu müssen und schauen, ob nicht gerade irgendwer hinter dir lauert?
Nichts anderes als ein Leben in Angst?
Wie's aussieht, ist das nun mein Leben. Ich war machtlos.
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Zoomania: More than a friendship, less than a relationship
Fanfiction#2 in Zoomania Fanfictions 💖 Begonnen: 9. April 2017 Beendet: 3. März 2018