16. Kapitel

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Nach einigen Augenblicken setzt Louis sich neben mich. Im Gegensatz zu mir, trägt er aber wenigstens seine Boxershorts. Meine liegt neben dem Bett , weswegen ich nur schnell nach der Decke greife und sie über meine Mitte lege. Ich weiß, dass es eigentlich unnötig ist, ich meine, ich habe gerade wieder einmal mit ihm geschlafen, aber dennoch fühle ich mich nun besser.

Louis bemerkt es natürlich, aber er kommentiert es nicht, wofür ich ihm irgendwie dankbar bin.
„Irgendwas ist los.“ Sagt er nur trocken und durchbringt damit de Stille. Ich sehe weg, weiß nicht genau, wie ich antworten soll und überlege kurz. Doch genau weil ich eben nichts erwidere wird umso deutlicher, dass etwas ist.
„Harry, das habe ich vorhin schon deutlich bemerkt.“ Sagt er und fordert so, dass ich ihm sage, was passiert ist.

„Ich… naja… im Fernsehen war so ein Bericht über dich..“ stottere ich, aber das scheint ihn nicht wirklich zu überraschen. „Ja und?“

Ich fühle mich gerade dumm, so richtig dumm. Ihm scheint es ganz und gar nichts auszumachen. Wieso sollte es auch? Er ist sicherlich daran gewöhnt. Für ihn ist es wahrlich nichts besonderes mehr irgendwo in den Medien zu erscheinen und dass man über ihn spricht.

„Was war daran so verwunderlich?“ fragt er mich und ich zucke mit den Schultern. „Ich war… halt irgendwie überrascht, also verwirrt.“ erwidere ich unsicher, weswegen Louis mich etwas irritiert anblickt, bis er verwundert erwidert. „Du wusstest nicht, wer ich bin?“

Ich schüttle nur den Kopf, sehe weg und fühle mich dämlich. Vermutlich weiß jeder, wer Louis Tomlinson ist und würde ihn erkennen, nur ich nicht. Nur ich nicht, weil ich so gut wie nie auf irgendwelchen Medien bin und mich mehr für Bücher und Kunst interessiere, als für die neusten Promi-News. Ich bin also selbst schuld, dass ich mich jetzt so klein fühle. Nein ich fühle mich nicht klein, ich fühle mich unsicher und weiß nicht, was ich jetzt machen soll. Ich weiß ja, dass Louis jetzt nicht plötzlich ein anderer Mensch ist, nur weil er singen kann, aber auf der anderen Seite, kann ich nicht einmal sagen, ob ich ihn wirklich überhaupt kenne?

„Wirklich nicht? Das… wow, ich dacht wirklich du weißt, wer ich bin.“ erwidert und für einen kurzen Augenblick habe ich das Gefühl, dass Louis gerade auch nicht weiß wie er mit der Situation umgehen soll, doch dann spricht er weiter.

„Und ist es ein Problem, dass ich Sänger bin? Also ist es okay für dich?“ will er wissen und sieht mich fragend an, während ich nur daran denke, wie süß es von ihm ist, dass er mich fragt, ob ich damit klar komme.
„Ja.. also klar komme ich damit klar, aber… ich will nicht unbedingt zu sehen sein, weißt du? Also ich meine klar, du kannst bestimmt jeden haben und ich verstehe auch, wenn das zu Blöd für dich ist, aber ich will halt einfach nicht in den Medien sein oder so..“ erkläre ich kurz und rede zum Ende hin immer weniger.

„Harry, was denkst du, warum du hier bist?“ fragt er mich mit Nachdruck und dennoch klingt seine Stimme irgendwie liebevoll.

„Ähm…weil… also…“ stottere ich, aber mir fällt keine Antwort sein. Wieso bin ich hier? Weil es so ausgemacht war, dass ich heute herkomme, oder?

„Du bist hier weil ich dich gebeten habe und das hätte ich nicht getan, wenn ich jemand anderen hätte haben wollen.“ antwortet er und schüchtern. „Und wenn du nicht willst, dass du irgendwo in der Presse zu sehen bist, das wirst du das nicht. Ich kümmere mich darum.“ versichert Louis mir und ich nicke, lächle etwas, weiß aber immer noch nicht, was ich jetzt machen soll.

Kurz überlege ich, ob ich Louis einfach gerade heraus fragen soll, was das zwischen uns ist, aber dann lasse ich es doch sein. Es ist ein Abenteuer, das ist es! Außerdem will ich nicht jetzt schon etwas mit einer unüberlegten und dummen Frage beenden, was gerade erst angefangen hat.

Ich überlege, was genau ich denn will, dass es ist, aber ich kann diese Frage nicht beantworten. Ich weiß nicht, ob ich will, dass es „mehr“ ist. Ich bin nicht verliebt in Louis, dass ich weiß sehr sicher, aber ich will auch nicht, dass Louis mich nur wie ein normaler Freund behandelt, wobei seine Freunde fickt man wohl kaum und schon gar nicht auf diese Art und Weise.

„Hast du mich gegooglet, als du erfahren hast, dass ich berühmt bin?“ fragt Louis dann und reißt mich s aus meinen Gedanken.

„Was?“ frage ich etwas verwirrt, da ich die Frage nicht wirklich mitbekommen habe. Louis schmunzelt nur, wohingegen ich erröte, ehe er die Frage wiederholt. „Ob du dich nach mir irgendwo erkundigt hast, also im Internet oder so.“

Ich schüttle den Kopf. „Nein. Also klar, ich habe darüber nachgedacht, aber dann habe ich mir überlegt, dass ich es auch nicht wollen würde. Und ich meine, ich kann dich ja so kennenlernen. Ich halte auch generell nicht so viel davon, etwas zu glauben, was jemand im Internet über jemand anders schreibt. Also ich denke ich will dich einfach unvoreingenommen kennenlernen.“ erkläre ich ihm meinen Standpunkt und er nickt verstehend, antwortet aber erst einen kleinen Augenblick später.

„Nicht viele denken so wie du.“ sagt er nur monoton, aber ich erwidere nichts, denn ich bin nicht in der Lage dazu. Er kennt sich deutlich besser mit dem Thema aus, ich habe lediglich meine Meinung dazu.

„Aber eine Frage habe ich doch!“ werfe ich dann ein, ohne weiter darüber nachgedacht zu haben. Louis sieht mich erwartend an und ich spreche. „Du bist ja Sänger.“ Er nickt. „Gehst du dann auch auf Tour oder so?“ ich bin neugierig, dass dürfte ihm längst aufgefallen sein, aber ich will mit meinen Fragen auch nicht zu weit gehen und will auch nicht, dass er denkt, dass ich jetzt nur noch etwas mit ihm zu tun haben möchte, eben weil er ein Sänger ist.

„Ja werde ich, aber erst nächstes Jahr, also so in der zweiten Hälfte. Davor kommt mein Album raus.“

„Und wohin überall?“ will ich wissen und beiße mir dann direkt auf die Lippe, aber Louis lacht nur. „Frag´ ruhig. Ich hab schon bemerkt, dass du wirklich neugierig bist, das ist okay. Ich werde dir schon sagen, wenn mir etwas zu persönlich ist, aber du sitzt gerade nackt in meinem Bett und meinem Séparée.“ grinst er und ich sehe errötet weg.

„Ich weiß noch nicht, vermutlich wird es eine Welttournée, also denke ich, dass es 40 oder 50 Orte sein werden. Vier Monate bin ich also mindestens weg.“ erklärt er mir. „Mein Album ist fast fertig. Also ich gehe mal davon aus, dass du damit nicht zur Presse gehst?“ fragt er noch und grinst. Ihm ist ebenso wie mir klar, dass ich es nicht machen werde, aber dennoch schüttle ich den Kopf.

„Okay, also eigentlich habe ich alle Songs schon und ich bin auch so gut wie fertig damit, sie aufzunehmen, aber irgendetwas fehlt noch. Es ist noch nicht so, dass ich sagen kann, das Album gefällt mir zu 100%, so wie es ist.“ erklärt er mir und ich nicke verstehend. Ähnlich geht es mir, wenn ich eine Fotostrecke aufnehme, am Ende aber nicht ganz zufrieden bin, dass ich dann weiß, irgendetwas fehlt, aber mir einfach nicht einfällt was.

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Always You || Larry Stylinson AU #iceSplinters19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt