126. Kapitel

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Ich drehe mich um und will wieder rein gehen, als ich plötzlich eine Silhouette erkenne. Ich schaue gegen das Licht, da der Vorhang ein klein wenig offen steht. Ich erkenne nur einen schwarzen Umriss; sonst nichts.

Die Person kommt auf mich zu. Jede Stufe führt näher zu mir. Ich bin nicht in der Lage mich zu bewegen. Keinen Zentimeter rühre ich mich von der Stelle. Mein Verstand schreit mich an, dass ich verschwinden soll, dass es wohl besser wäre, wenn ich gar nicht erfahre, wer die Bilder gemacht und mir die Drohung geschrieben habe. „Wie ich sehe, hast du es wirklich hinbekommen." höre ich ihn deutlich. Er lacht. Mir fährt ein Schauer über den Rücken. Erst, als er näher zu mir tritt. Ich erkenne sein Gesicht erst, als er bereits vor mit im Garten steht. Er grinst und sieht dann zur Seite. „Ich gehe davon aus, dass ich die Tasche dort finden werde?"

Ich nicke nur stumm. Ich bin nicht in der Lage auch nur einen Ton aus meiner Kehle entweichen zu lassen. Er holt den Rucksack und sieht hinein. „Seht gut." sagt er nur und ich mache den ersten Schritt in Richtung Tür. Ich will endlich hier weg. Noch nie habe ich mich dermaßen machtlos gefühlt. Noch bevor ich reagieren konnte, hat er sich mir bereits in den Weg gestellt. „Was willst du denn noch? Ich habe alles gemacht..." versuche ich es vorsichtig. Ich spreche leise. Ich weiß nicht, zu was er sonst noch alles in der Lage ist und ich will es auch gar nicht erst ausprobieren. Ich will zu Louis. Ich will ihm alles erklären. Ich kann nur darauf hoffen, dass er mir zuhören wird. Ich kann nur darauf hoffen, dass er mir Glauben schenken wird. Mir ist eiskalt. Es umhüllt mich wie ein Mantel der stetig die Wärme aus meinen Gliedmaßen saugt. Niemals habe ich mir vorstellen können in einer solchen Situation zu sein. Niemals dachte ich, dass mir so etwas je passieren wird.

Immer mal wieder hört man von Erpressungen und Verbrechen, doch nachdem man es erfahren hat, sind die Gedanken meist doch schon ganz wo anders. Es kümmert einen kaum. Man weiß es natürlich, aber in Realität sieht es doch so aus, dass man sich seinen täglichen Aufgaben widmet.

„Dein Handy." fordert er. „Was ist damit?" frage ich zögerlich. Wieso kann es das jetzt nicht gewesen sein? Reicht das Geld etwa nicht? Das Adrenalin strömt durch jede Zelle meines Körpers und doch stehe ich dort, wie festgenagelt. Ich spüre meinen Herzschlag und das Blut rauscht in meinen Ohren.

Er verdreht die Augen und streckt seine Hand aus. „Gib es mir." Ich schlucke und schüttle langsam den Kopf. „Du hast alles, was du willst.. Der Deal war, dass du jetzt alle Daten über uns löscht." Widerspreche ich. Daraufhin erfolgt nur ein bitteres Lachen. Mein Herz schlägt weiterhin auf Hochtouren und ich versuche alles, um einen klaren Kopf zu bekommen. So viele Gedanken vernebeln gerade meinen Verstand. Es ist mir kaum möglich meinen Kopf frei zu bekommen und wirklich nachdenken zu können, was ich als nächstes tun sollte, um die Situation wenigstens ein wenig zu entschärfen. Die Luft zwischen uns ist zum Zerreißen gespannt. Es braucht nur einen klitzekleinen Funken und alles hier würde explodieren.

„Weißt du... ich war gerade drinnen und vielleicht habe ich mit deinem tollen Freund an der Bar gesessen und etwas mit ihm getrunken." beginnt er. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich wirklich hören möchte, was er jetzt sagt, aber ich bleibe still. Wieso war er bei Louis... Wieso kann er ihn nicht da raus lassen. Ich sehe ihn an und versuche so selbstbewusst wie möglich zu sein. „Und wenn du mir dein Handy gibst, gebe ich dir das hier." Sagt er und hält ein kleines, geschlossenes Reagenzglas in die Höhe. Ich erkenne nicht, was darin ist, aber es ist definitiv nicht Wasser.


„Was ist das?" frage ich leise und mir gefriert das Blut in den Adern. „Gegengift." sagt er und zuckt mit den Schultern. „Louis hat seinen Drink vor einer guten halben Stunde getrunken. Du hast also noch 15 Minuten bis das Gift wirkt." erklärt er mir. Nein! Meine Atmung setzt aus. Ich dachte wirklich, es kann nicht schlimmer. Ich spanne mich an und versuche das Bild in meinem Kopf zu verdrängen. Noch ist es nicht so weit! Noch muss ich mich auf die Situation hier konzentrieren, um es zu verhindern.

Kurz kommt mir der Gedanke, dass er lügt. Was ist, wenn er einfach blufft, nur um an mein Handy zu gelangen? Ich atme tief durch und nicke. Ich kann nicht „nein" sagen. Dafür ist das Risiko einfach um ein Vielfaches zu hoch. „Okay." Meine Stimme zittert und ich hole mein Handy heraus. Ich trete an ihn heran und strecke meine andere Hand aus. „Hier hast du es." flüstere ich. Er lässt das Glas in dem Moment in meine Hand fallen, als er sich mein Handy nimmt. Schnell umklammere ich es. Es darf nur nicht herunter fallen.

„Kann ich jetzt zu Louis?" frage ich leise, aber er hebt nur eine Hand. „Was soll ich ihm schreiben?" will er wissen. „Was...Wem?" frage ich verwirrt, das Glas in meiner Hand fest umklammert. Ich klammere mich mit meinem Leben daran. Leider ist es nicht einmal eine Metapher. Wortwörtlich ist mein Leben, mein Herz von dieser Flüssigkeit darin abhängig.

„Louis natürlich." stöhnt er genervt. „Mhm.." er überlegt. Dann lächelt er böse. „Lieber Louis. Ich mach Schluss. Bitte such mich nicht. Ich habe meine Gründe dafür. Ich bin sicher, du wirst es bald sehen. Der Grund ist, dass ich dich nicht mehr liebe. Ich glaube, ich habe es auch nie. Vielleicht wollte ich es irgendwann mal, aber das ist vorbei. Auf Wiedersehen. Harry."

„Nein..." sage ich leise. „Schon gesendet." sagt er und lacht. Er hält mir mein Handy hin, aber kurz bevor ich es greifen kann, wirft er es in den Brunnen. Natürlich ist es nicht wasserdicht. Kurz leuchtet der Bildschirm noch und wird dann schwarz. Doch das interessiert mich herzlich wenig. Was ist schon mein Handy in dieser Situation. Ich muss zu Louis, das ist alles, was gerade wichtig ist.

„Danke, dass du mich zum Millionär gemacht hast... Oh und falls du hier jemandem von erzählst, kannst du dein Leben in der Presse nachverfolgen."

Damit verabschiedet er sich und verschwindet genau so leise wieder, wie er gekommen ist. Ich stehe wie angewurzelt im Garten. Tausende Gedanken strömen durch meine Gedanken. Er hat Louis gerade geschrieben, dass ich ihn nicht liebe. Ich bin sicher, dass Louis die Nachricht längst gelesen hat. Es braucht einen kurzen Augenblick, bis ich realisiere, dass ich leider Gottes immer noch das Gegengift in den Händen halte. Ich erlange die Macht über meinen Körper zurück und stürme ins Jewel. Dabei drücke ich das Gläschen fest an mich. Wenn es herunter fällt, verliere ich alles.

Dass er die Daten nicht gelöscht hat, könnte mich nicht weniger interessieren. Soll er doch alles an die Presse weitergeben. Ich würde liebend gerne tausende Artikel über mich lesen, selbst wenn der Inhalt noch so falsch ist, damit ich endlich Louis erreiche. Ich quetsche mich durch die Menge. Ich erblicke Louis an der Bar. Unsere Blicke treffe sich. Ich Eile auf ihn zu.

„Louis... Oh Gott sei dank bist du hier." Ich atme erleichtert aus. „Hör zu -" beginne ich, aber er schüttelt seinen Kopf. „Nein." erwidert er lediglich. Verdammt, wie viel hat er denn getrunken. „Geh." sagt er nur. Sein Blick ist voller Schmerz. Natürlich hat er die Nachricht schon gelesen.

„Lou..." versuche ich es erneut. „Wieso?" fragt er und sieht mich voller Trauer an. „Wieso hast du mir gesagt, du liebst mich?" fragt er mich und steht wankend an. „Das tue ich." versichere ich, aber er schüttelt den Kopf. „gerade hast du geschrieben, du hast es nie." antwortet er mir. „Louis, das war nicht – Louuu!" In diesem Augenblick kippt zur Seite um.

*versteckt sich vor all den Menschen, die sie jz vermutlich hassen* (I'm so sry)

...(wispers carefully) opinions?




Always You || Larry Stylinson AU #iceSplinters19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt