„Ich mach's." sage ich, nachdem ich einmal tief durch geatmet habe. „Ich will es machen. Ich will diese Chance haben." Zayn lächelt und nickt. „Ich hab den Ordner bereits zusammengestellt. Schick ihn ab." sagt er und deutet auf den Bildschirm. Ich lese mir die Email durch, die Zayn schon einmal vorgeschrieben hat. Ich zögere kurz, drücke dann aber auf Enter. Meine Augen werden groß. Ich habe es wirklich gemacht. Oh mein Gott.
„Sehr gut." Zayn klopft mir auf die Schulter und sieht mich stolz an.
Ich verlasse das Studio eine viertel Stunde später und bin auf dem Weg nach Hause. Ich denke die ganze Zeit darüber nach, wie ich Louis klar machen soll, dass ich vier Monate weg sein werde. Ich kenne seine Bedenken und seine Angst, dass ich ihn verlasse. Ich beende zwar nicht unsere Beziehung, aber ich verlasse ihn trotzdem. In mir kommen Zweifel auf. Ich bin plötzlich nicht mehr sicher, ob es wirklich das Richtige ist, dieser Chance zu folgen.
Ich weiß gerade wirklich nicht, ob ich mich nicht für Louis hätte entscheiden müssen. Unsicherer betrete ich das plötzlich groß wirkende Haus. Louis ist noch nicht da. Ich denke, er kommt in einer guten Stunde. Ich gehe in die Küche und schaue in den Kühlschrank. Es ist erstaunlich, dass ich doch einiges an Lebensmitteln vorfinde. Ich schaue durch die Küchenschränke und suche mir die Sachen zusammen, die ich brauche.
Ich mache mich daran Spagetti Carbonara vorzubereiten und zu kochen. Es dauert länger als erwartet und gerade, als ich das Nudelwasser abschütte, höre ich die Tür ins Schloss fallen. „Hey Lou!" rufe ich und kurz darauf steht er in der Küche. Er kommt zu mir und drückt mir einen Kuss auf die Lippen. „Hey." Dann verschwindet er wieder und einige Minuten später hat er seine Jeans mit einer Jogginghose gewechselt.
„Das riecht so gut." sagt er. Ich verteile das Essen auf die Teller. „Ich hoffe du hast Hunger." sage ich und stelle die Teller auf den Tisch, den ich vorhin bereits gedeckt habe. „Und wie!" antwortet Louis sofort und wir setzen uns.
„Ich... muss dir etwas sagen." beginne ich nach einigen Augenblicken zögerlich. Ich will gar nicht anfangen, es vor mir herzuschieben. Ich will es jetzt vom Tisch haben. Außerdem hat Louis ein recht darauf, es zu erfahren.
„Was ist los?" will er wissen und ich höre genau, wie skeptisch er ist. „ich hab ein Jobangebot bekommen... und ich habe es angenommen." sage ich. Er sieht mich erstaunt an. „Aber das ist doch gut." sagt er und lächelt ein wenig. Ich sehe trotzdem, dass er wissen will, wieso ich so unsicher bin. Er weiß, dass es noch etwas geben muss und er will wissen was.
„Es ist noch nicht fest, ich muss noch den Vorstand und den Kunden selbst überzeugen.... Aber es ist eine unglaubliche Chance. Und es ist mir wirklich wichtig."
„Was ist es?!" will er wissen. Sein Blick ist dominant. Es ist die Art von Dominanz, die ich so liebe. Es ist die Art Dominanz, die er an den Tag legt, wenn er die Kontrolle auch nur ein Stück weit verliert. Ich schlucke. „Eine Weltreise. Vier Monate lang." erwidere ich leise. Ich sehe weg. Ich habe Angst vor seiner Reaktion.
„Wann?" will er wissen.
„Ich weiß es nicht. Bald." Ich zucke mit den Schultern und versuche mit meine Aufregung und meine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen. „Bitte Louis... es ist mir wichtig." Louis nickt und überlegt einen Moment. Dann sieht er auf sein Handy. Es ist minutenlang still. Dann steht er auf. Sein Besteck liegt neben seinem Teller. Er kommt auf mich zu, nimmt meine Hände in seine und zieht mich auf die Beine.
„Was-?" frage ich, aber er schüttelt nur den Kopf. „Ich bin stolz auf dich." sagt er und verwirrt schaue ich ihn an. Ich habe alles erwartet, aber nicht das. Ich habe damit gerechnet, dass er wütend ist, dass er enttäuscht ist oder dass er mich davon abhalten will, aber nicht damit, dass er stolz auf mich ist.
„Und ich bitte dich, nicht wütend auf mich zu sein." fügt er hinzu. Ich sehe ihn verwirrt an, aber dann dämmert es mir. Meine Augen werden groß. „Das ist nicht deins Ernst..." sage ich leise, aber er zuckt mit den Schultern. Ich schlucke. „Ich dachte wirklich, ich hätte etwas erreicht." sage ich enttäuscht und schniefe. Dann drehe ich mich auf dem Absatz um und gehe ins Badezimmer. Ich spritze mir kaltes Wasser ins Gesicht, doch meine Gedanken sind immer noch wirr und chaotisch.
Ich streiche mir die Locken aus dem Gesicht. Wie konnte ich nur so dumm sein. Louis' Tour geht vier Monate. Quer durch die Welt. Wie konnte ich so dumm sein, und nicht merken, dass es die ganze Zeit um ihn geht. Deswegen wurde diese Studiokette engagiert. Deswegen war er nicht wütend und wahrscheinlich wurde ich deswegen auch dafür ausgewählt.
„Harry?" fragt Louis und klopft an die Tür. Als er bemerkt, dass ich nicht abgeschlossen habe, öffnet er sie und tritt ein. „Was ist los?" will er wissen, aber ich schüttle nur den Kopf.
„Harry... ich will dich nicht missen müssen." erklärt er mir, aber ich schniefe nur. „Ich habe wirklich gedacht, dass ich gut bin, dass ich etwas erreicht habe, dass Zayn mich ausgewählt hat und mich vorgeschlagen hat. Aber du hast die ganze Zeit dahinter gesteckt." sage ich enttäuscht. Louis legt seine Hände auf meine Wangen und zwingt mich so sanft ihn anzusehen.
„Das stimmt nicht. Mein Management hatte dich bereits schon einmal engagiert und war von den Fotos begeistert. Ich hatte damit nichts zu tun. Wirklich." versichert er mir. Er wischt mir die Tränen von den Wangen und lächelt ein wenig. „Das warst alles du. Das ist dein Erfolg. Ich habe keien Fäden gezogen."
Ich schniefe und sehe ihn entschuldigend an. Ich hätte ihm eine Chance geben sollen, es mir zu erklären, anstatt ihn direkt zu verurteilen. „Tut mir leid." sage ich leise und sehe weg. Er küsst mich. „Es ist okay."
„Tut mir leid." wiederhole ich. Dann umarme ich ihn. Ich bin mit meinen Gefühlen und Emotionen in diesem Augenblick völlig überfordert. Ich weiß nicht, wie ich gerade empfinden soll.
„Ich... gehe mit dir auf Tour?" frage ich irgendwann und er nickt lächelnd. „Wenn du das möchtest?" fragt er mich und ich drücke mich an ihn. Er fragt mich, ob ich es möchte. Ich kenne von ihm sonst nur, dass er etwas festlegt; nicht, dass er jemand anders es entscheiden lässt. Es bedeutet mir so viel, dass er mich nach meiner Meinung fragt. Es war dumm von mir, zu denken, dass Louis es veranlasst hat, mich als Fotograf zu buchen. Auch, wenn er die Mittel dazu gehabt hätte.
Ich hätte ihm wirklich vertrauen sollen.
„Ich will mitkommen!" sage ich nun und bin zu 100 Prozent sicher. Es ist die richtige Entscheidung mit auf Tour zu gehen. Ich will ihn nicht vermissen müssen. Gleichzeitig habe ich die Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln und vielleicht etwas erfolgreicher zu werden.
„Louis... ich will nicht berühmt werden. Klappt das?" frage ich ihn unsicher und er streicht mir durch die Locken. „Das bekommen wir hin. Aber da muss ich wohl doch eingreifen müssen." fügt er hinzu und ich lache etwas. „Noch ist ja nichts beschlossen...Und bitte misch dich da nicht ein. Ich will es selbst schaffen."
„Das wirst du."versichert er mir und küsst mich leidenschaftlich. Ich seufze und lasse seine Zunge zwischen meinen Lippen hindurch in meinen Mund gleiten. Er saugt ein wenig an meiner Unterlippe und lächelt siegessicher, als ich mich ihm hingebe. Wir wissen beide, dass ich nicht anders kann, als diesen Kuss zu erwidern und mich in ihn fallen zu lassen.
„Komm." sagt er dann und wir gehen wieder ins Esszimmer. Er stellt die Teller in die Mikrowelle und wärmt unser Essen wieder auf. Dann nimmt er sie heraus und geht ins Wohnzimmer. Erstaunt laufe ich ihm nach.
„Der Tisch zwischen uns stört mich." kommentiert er lediglich und setzt sich aufs Sofa. Ich nehme den Platz neben ihm ein und nehme mir meinen Teller, ehe Louis den Fernseher an macht. Ich lehne mich etwas an ihn und esse weiter. Ja, so gefällt es mir auch definitiv besser.
„Ich liebe dich, mein Schatz." sagt er plötzlich und mein Herz hört kurz auf zu schlagen. Dann schlägt es doppelt so schnell weiter „Ich liebe dich auch, Lou." erwidere ich glücklich und denke daran, wie es wohl ist, mit ihm auf Tour zu gehen.
(ja... war wohl nicht so die größte überraschung haha)
DU LIEST GERADE
Always You || Larry Stylinson AU #iceSplinters19
FanfictionIch bin ziemlich sicher seinen musternden Blick, auf mir zu spüren und ich schlucke. Ich weiß einfach nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Diese Entscheidung wird mir einen kleinen Augenblick später abgenommen. Ich kann wirklich nicht s...