83. Kapitel

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Louis zögert ein wenig und sieht erneut skeptisch zu Niall. Es ist mehr als auffällig, dass er ihn nicht hier haben will. Ich denke, er will nicht, dass Niall mitbekommt, worum es geht. Ihm ist nicht klar, das ich Niall das meiste schon erzählt habe und im Prinzip nur die Details ausgelassen habe. Er ist genervt davon, dass wir nicht alleine miteinander sprechen können, aber das kann er vergessen. Mir ist wichtig, dass Niall hier ist und damit muss er nun einmal einfach leben. Ich muss auch damit klar kommen, dass er mir wenig erzählt, dass er mich kontrolliert und praktisch zu jedem Zeitpunkt weiß, was ich gerade mache. Ich nehme es nicht gerne hin, aber ich weiß, dass Louis niemals ganz ohne diese Macht leben können wird, weswegen ich lerne damit zu leben. Nichts anderes erwarte ich jetzt gerade von ihm; er muss irgendwie damit klar kommen, dass Niall hier ist, ob er nun will oder nicht. Das ist mir egal.

„Du bestimmst die ganze Zeit, was zwischen uns passiert, Harry." beginnt Louis und ich merke, dass alles in ihm sich dagegen stäubt, es auszusprechen. „Ich würde niemals etwas machen, was du nicht wollen würdest. Du sagst wo es lang geht und ich halte mich daran und das wird sich nicht ändern." fährt er fort und wirbelt mit diesen kurzen Sätzen alle meine Gefühle und Gedanken durcheinander. „Ich richte mich nach dir, auch wenn es vielleicht nicht so aussieht. Natürlich zeige ich dir einiges, aber einfach nur, weil es neu für dich ist. Du sitzt dabei die ganze Zeit am längeren Hebel und wenn du etwas nicht möchtest, dann geschieht es nicht." erklärt er mir und ich versuche meine Gedanken zu ordnen.

„Ich bestimme also alles." seufze ich und Louis nickt. „Das tust du. Schon von Anfang an hast du es getan."

„Wieso gehst du mir dann immer so aus dem Weg. Alles was du gerade gesagt hast, verstehe ich, wenn es um unseren Sex geht, aber ansonsten weichst du so gut wie allen meinen Fragen aus. Ich habe das Gefühl ich wüsste nichts von dir." gebe ich ehrlich zu. „Und dann fragst du mich aus heiterem Himmel, ob ich bei dir einziehe. Das ist wahnsinnig Louis! Wie soll ich da bitte Ja sagen können?" Es tut weh, all das auszusprechen, aber mit jedem Tag der vergeht und diese Sache immer noch zwischen uns stehen, würde es schlimmer werden.

„Auf der einen Seite bist du so fürsorglich und liebevoll und auf der anderen Seite habe ich das Gefühl dich kaum zu kennen." meine Stimme versagt am Ende und die erste Träne läuft über meine Wange. Ich weiß nicht, weswegen ich anfange zu weinen. Es ist so viel auf einmal. Ich kann nicht sagen, ob es ist, weil ich langsam begreife, dass ich wirklich nicht unter Louis stehe. Vielleicht bestimme ich doch mehr bestimme, als ich bisher angenommen hatte. Vielleicht weine ich aber auch, weil er mit immer noch so fremd ist. Weil ich immer noch nicht richtig weiß, wer er ist.

„Du weißt mehr, als sonst irgendjemand." erwidert er leise und ich schluchze. „Aber wieso?" frage ich leise. Ich merke nicht, dass Niall jetzt doch aus dem Wohnzimmer in sein Eigenes verschwindet.

„Wieso ich und wieso kennt dich niemand so richtig?" will ich wissen. Louis sieht kurz weg. „Mein Leben ist kompliziert, Harry."

„Ach was." erwidere ich nur sarkastisch. „Das ist ja mal etwas ganz Neues." Louis' Blick ist etwas überrascht. Es kommt nicht oft vor, dass ich ihm so freche Antworten gebe. Er kommt einen weiteren Schritt auf mich und und wischt mit die Tränen von den Wangen, ehe er seine Hände in meine nimmt. Ich sehe hinunter auf unsere miteinander verschränken Finger. Wieso ist das alles so schwierig? Wieso muss es so kompliziert sein. Am Wochenende dachte ich noch, es läuft perfekt. Ich hatte nicht erwartet, dass ich es nicht aushalte, so machtlos zu sein. Ich weiß nicht, wie ich mich fühle soll. Immer noch machtlos?

„Bitte zieh zu mir." haucht Louis leise und ich seufze. „Wie soll das denn funktionieren? Wie stellst du dir das vor?" frage ich ihn leise. „Ich will dich bei mir haben." antwortet er mir. „Ich begehre dich doch so sehr.. wieso begreifst du es nicht?" fragt er mich. Es versetzt mir einen gewaltigen Stich ins Herz ihn so zu sehen.

„Ich weiß nicht, ob ich dir noch einen Vertrauensvorsprung geben kann, Ich weiß nicht, ob ich es hinbekomme." antworte ich ihm. Er nickt verstehend und sagt leise „Ich weiß. Aber wir schaffen das schon irgendwie. Ich...wir überlegen uns etwas."

Wir überlegen uns etwas.

Wir.

Ich schluchze ungewollt auf. Ich habe gerade das Gefühl, er lässt mich endlich mehr an seinem Leben teil haben. Es scheint so, als würde er mir anvertrauen wollen, was ihm so sehr zusetzt. Vielleicht erfahre ich wirklich noch, warum er so ist, wie er ist. Welchen Grund er dafür hat, so beherrscht zu sein, so dominant und ehrgeizig.

„Ich werde dir alles erklären. Ich.. kann es nur nicht alles auf einmal. Und ich weiß, dass es mehr als viel verlangt ist." sagt er. Seine Stimme ist sanft, liebevoll und ich höre nicht einen Moment seine Dominanz heraus, die er ansonsten immer an den Tag legt. Er ist weder besitzergreifend noch fordernd. „Deswegen kann ich dich nur bitten." fügt er hinzu und in diesem Augenblick ist es um mich geschehen. Man kann mich an dumm oder naiv betiteln, aber mein Herz hat entschieden. Ich falle Louis um den Hals und drücke mich an ihn. Ich weine immer noch. Ich bin verwirrt. Ich bin überfordert.

Aber in diesem Moment weiß ich, dass ich ihn mehr will und mehr brauche als alles andere. In dieser Sekunde verstehe ich, dass es ihm nicht anders geht und das macht mich mehr als glücklich. Ich werde nicht aufgeben. Ich werde irgendwann erfahren, was ihn so tief in seinem Inneren bewegt. Dass er so offen mit mir Gesprochen hat, bedeutet mir so viel. Es heißt, dass er mir Vertraut und dass er an uns glaubt.

„Es tut mir leid." entschuldigt er sich und zieht mich näher an sich. „Und wenn du hier bleiben willst ist es okay." lenkt er ein. Er lenkt wirklich ein und versucht mich nicht weiter davon zu überzeugen. Ich drücke meine Nase in seine Halsbeuge und atme seinen unverkennbar guten Geruch ein. Mein Louis.

Wir stehen lange in dieser Position in meinem Wohnzimmer. Es ist komplett still. Diese Stille umhüllt uns, wie ein wärmender Mantel und wiegt uns in unserer eigenen kleinen, sicheren Welt. Nur Louis und ich; sonst niemand. Kein Niall, kein Nick und auch kein Management. Nur wir Zwei.

Louis drückt mich irgendwann leicht von sich. Nur so weit, dass wir uns ansehen können. Seine Arme liegen immer noch um meine Taille und halten mich sicher und nahe bei sich. „Lass mich teil deiner Welt sein. Zeig mir deine Welt." bitte ich ihn und Louis lächelt ein wenig. Es sieht so schön aus und ich will diese Lippen küssen. Aber ich weiß, wenn ich das jetzt tue, ist diesen Gespräch zu Ende und wir wären mit etwas ganz anderem beschäftigt. Ich merke, dass mein Verlangen nach ihm immer größer wird. Ich verzehre mich nach ihm und seinem Körper. Ein Ziehen durchfährt meinen Unterleib und mein Blut beginnt langsam aber sicher zu kochen. All das ist jetzt gerade aber nicht von Bedeutung und ich ignoriere es.

„Du bist meine Welt, Harry. Alles davon." antwortet er mir und ich schmelze in seinen Armen dahin. Ich kann nicht glauben, was er mir gerade gesagt hat. Erst nach und nach wird mir die Bedeutung dieser Worte klar und ich sehe ihn etwas perplex, aber eben so überrascht an. Louis schmunzelt ein wenig; lächelt liebevoll und mustert mich kurz. „Ich liebe dich, Harry."

Ich spanne mich sofort an. Er liebt mich. Er hat mir gerade das aller erste mal gesagt, dass er mich liebt. Sein Griff um meine Taille verstärkt sich etwas. Meine Knie werden weich und ich sehe ihn mit großen Augen an. Unfähig etwas zu sagen, höre ich seine Worte in meinen Gedanken widerhallen.

„Sag es noch einmal." bitte ich ihn leise und realisiere es langsam. „Ich liebe dich, Harry. Mehr als alles andere." kommt er meiner Bitte nach. Ich wimmere leise und lächle glücklich. „Ich liebe dich auch, Louis. So sehr!" antworte ich ihm. „Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich" brabble ich vor mich ihn und lache. Auch er sieht glücklich aus. Er lächelt, lacht ein wenig und seine Augen leuchten förmlich. Was ich nicht alles dafür geben würde, ihn öfter so frei und unbeschwert zu sehen.

Dann lehnt er sich zu mir und meine Augenlider fallen. Kaum eine Sekunde später spüre ich seine Lippen auf meinen und seufze sorglos und genießend.


und? wer von euch hat damit gerechnet? (vermutlich war es gar nicht so überraschend haha)

opinions oder so? :))

Always You || Larry Stylinson AU #iceSplinters19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt