In den nächsten zwei Wochen sehe ich Oliver nicht noch einmal und ich bin wirklich nicht traurig darüber. Louis ist jeden Tag im Studio und ist daher meistens völlig fertig, wenn er wieder nach Hause kommt. So weit ich weiß, ist Oliver wieder in Amerika. Es kehrt langsam aber sicher wieder Ruhe in mein Leben.
Leider wird das nicht lange so weiter gehen. In zwei Wochen kommt Louis' Album raus und dann wird er ständig zu Interviews und Promo-Gigs müssen. Die ersten zwei Wochen, werde die meisten Termine hier in London und der Umgebung sein. Aber wenn fliegt er bereits nach New York. Ich werde so lange hier bleiben. Ich werde ihn zwei Wochen lang nicht sehen können und ich habe Angst vor dieser Zeit. Zwar komme ich zügig nach, aber dennoch ist es verdammt lang, dafür, dass ich ihn bisher jeden Tag um mich hatte.
Ich seufze. Wieso ist das alles nur so stressig? Gerade jetzt ist alles gut, aber im nächsten Augenblick kommt Louis' Job wieder dazwischen. Es ist unglaublich.
„Guten Morgen, Harry." begrüßt mich Jackson. „Morgen." murmle ich nur und mustere ihn skeptisch. Er ist gut gelaunt, freundlich und höflich zu mir. Ich kenne ihn nicht so und ich weiß nicht, was ich davon halten soll, dass er so zu mir ist. Den gesamten Vormittag ist er nett zu mir und fragt mich dann sogar, ob wir nicht gemeinsam Essen gehen wollen in der Mittagspause. „Ich hab schon etwas geplant." entschuldige ich mich. Im Prinzip finde ich nicht schlimm, dass er netter zu mir ist. Es wäre sogar ganz angenehm, wenn diese Konkurrenz zwischen uns endlich verschwindet, aber ich bin mir sicher, dass ein anderer Grund dahinter steckt. Ich glaube kaum, dass Jackson jetzt einfach so beschließt, nett zu mir zu sein. Dass sieht ihm nicht ähnlich.
Nach der Mittagspause kommt direkt ein neuer Kunde ins Studio. „Guten Tag." sagt er direkt und kommt auf mich zu. „Ich suche Mr. Whittemore." Er trägt einen Anzug, hat einen Aktenkoffer dabei und ist etwa um die vierzig. Sein Blick ist starr und zielgerichtet. Ich nicke nur „Ich sage ihm eben Bescheid." Schnell verschwinde ich nach hinten und gehe zu Jackson. Er poliert gerade die Linsen seiner Kamera und merkt erst gar nicht, dass ich da bin. „Du wirst vorne gebraucht. Ein Mann hat nach dir gefragt." sage ich ihm Bescheid und wir gehen wieder zum Eingangsbereich.
„Guten Tag." sagt Jackson direkt und sie reichen sich die Hände. Ich stelle mich hinter den Computer, um zu sehen, was für heute noch alles ansteht. Obwohl ich es nicht möchte, höre ich mit halbem Ohr zu. „Sie müssen Mr. Carter sein. Es freut mich Sie kennen zu lernen." - „Die Freude ist ganz meinerseits." erwidert Mr. Carter. „Kommen Sie. Wir gehen nach hinten durch in ein Studio." Dann verschwinden sie. Ich ziehe die Stirn in Falten. Dieser Mr. Carter sieht kaum wie jemand aus, der für sich ein Fotoshooting bucht. Er sieht nicht schlecht aus; durchschnittlich für sein Alter, würde ich sagen. Sein Auftreten erinnert mehr an einen Geschäftsmann; wie jemand, der die Fäden zieht; nicht wie jemand, der selbst im Rampenlicht steht. Daher wundert es mich auch so, dass Jackson mit ihm nach hinten gegangen ist. Ich könnte mir vorstellen, dass er jemanden aus dem Studio engagieren möchte. Dann würde es aber besser sein, direkt hier zu bleiben; am Computer um den Termin festlegen zu können. Ich bezweifle, dass Jackson den Terminkalender des Studios im Kopf hat.
Ich seufze und widme mich wieder meiner Arbeit. Im Prinzip kann es mir auch egal sein, was Jackson macht. Es betrifft mich nicht, also muss ich mich damit auch nicht herumschlagen. Es ist kurz vor Schluss, als Jackson und Mr. Carter wieder nach vorne kommen. Ich rechne noch gerade mit meiner letzten Kundin ab, ehe die beiden sich an mich wendet. Ich habe gar nicht erst die Zeit, mich zu fragen, weswegen sie auf mich zukommen, da sagt Mr. Carter auch schon „Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit Mr. Styles. Es freut mich wirklich, mit Ihnen Geschäfte machen zu können." er wendet sich wieder zu Jackson. Dieser lächelt und gibt ihm die Hand. „Wir telefonieren, wenn ich weitere Details habe." sagt Mr. Carter zu ihm und verabschiedet sich. Etwas perplex sehe ich Jackson an. „Was war das denn gerade?" frage ich ihn irritiert. Jackson geht nach vorne und schließt die Tür des Studios ab. Jetzt ist offiziell Feierabend.
„Wir müssen etwas besprechen." sagt er und wir setzen uns. Etwas skeptisch sehe ich ihn an. Ich sitze auf der vorderen kante des Stuhls und versuche mir zusammenzureimen, was Jackson meint. Ich weiß es aber partout nicht. Ich habe keinen blassen Schimmer.
„Ich arbeite momentan daran, das Studio besser zu vermarkten und Mr. Carter hat sich dafür angeboten. Er arbeitet in einer Werbeagentur." erklärt er mir. Jetzt wird mir auch klar, weswegen sie das nicht hier besprochen haben. Hier kommen die ganze Zeit Kunden durch und da ist eine Besprechung nicht gut aufgehoben. Es ist zu unruhig, man wird unterbrochen und außerdem muss auch einfach nicht jeder mitbekommen, worum es gerade geht. „Was habe ich damit zu tun?" möchte ich wissen, da ich immer noch nicht ganz verstehe, warum Mr. Carter auf mich zugekommen ist. Des Weiteren finde ich es komisch, dass Zayn sich nicht darum kümmert. Er hat bisher immer das Marketing übernommen und so weit ich weiß, läuft das Studio gut. Wieso mischt Jackson sich also plötzlich ein?„Wir finden es gut, wenn du das Gesicht der Kampagne wirst." antwortet er mir und meine Augen werden groß. „Bitte was?!" - „Du bist der jüngste von uns, du bist ein guter Fotograf und dazu siehst du nicht schlecht aus." Ich verdrehe die Augen. Weder Jackson noch Zayn sind hässlich. „Aber Zayn ist Leiter des Studios. Wäre es nicht sinnvoller, wenn er diese Rolle übernimmt?" frage ich. Mir wird unbehaglich. Wieso erfahre ich jetzt von diesem Plan. Jackson schüttelt den Kopf. „Die Leute wollen Frischfleisch. Du passt perfekt ins Schema." widerspricht er mir und ich schüttle bei dieser Formulierung angewidert den Kopf. „Ich bin kein Frischfleisch."
Genervt seufzt Jackson. „Jetzt stell dich doch nicht so an, Harry. Es sind ein paar Bilder für Werbeanzeigen. Du musst nicht Modeln oder so. Es sollen authentische Bilder sein; du bei der Arbeit hier im Studio. Es ist dafür da, um es den Menschen näher zu bringen. Das ist alles."
Ich bleibe still und sehe ihn nur an. Für Jackson scheint es schon fest zu sein, dass ich das mache. Ich schüttle den Kopf „Nein." - „Nein?" fragt er erstaunt und sieht mich entgeistert an. „Nein." wiederhole ich. „Harry, das ist für das Studio. Denk doch mal nach wie wichtig es ist!" - „Dann mach es doch selbst." erwidere ich. Er seufzt und die Anspannung ist ihm deutlich anzusehen. Er muss sich sehr beherrschen, nicht an die Decke zu gehen. Er atmet einmal durch und versucht es dann erneut. Der Bissige Unterton bleibt trotzdem. „Harry. Es geht um das Studio und es ist einfach wichtig, dass du mitmachst." - „Wieso?" falle ich ihm direkt ins Wort. Jackson schüttelt den Kopf. „Das habe ich dir gerade doch schon gesagt." Ich stehe auf. Diese Unterhaltung führt zu nichts mehr. „Ich überlege es mir."
Er steht ebenfalls auf. Ich packe meine Sachen zusammen und möchte gehen, aber er stellt sich mir in den Weg „Der Termin ist Freitag. Entscheide dich also bitte schnell. Und denk an das Studio."
„Wann soll die Kampagne raus gehen?" frage ich ihn. „Geplant, dass es übernächsten Freitag in die Zeitungen kommt." Ich sehe ihn erstaunt an. „Was? So schnell?" - „Das Business ist schnelllebig. Das weißt du doch." erwidert er nur. Natürlich weiß ich, dass das Business schnelllebig ist, aber normalerweise wird eine Werbekampagne weit aus länger als nur zwei Wochen geplant. Ich bin sicher, dass Jackson also schon länger an dieser Sache ist. Mir missfällt seine Idee immer mehr. Wie kann er nur denken, dass ich einfach so zusage.
Ich steige in die Tube. Ich werde garantiert nicht das Gesicht des Studios. Das Studio läuft gut. Wir haben genug einnahmen und können uns ab und zu eine neue Kamera leisten. Der Vorstand ist zufrieden mit uns und wir haben keine Probleme. Wieso soll also plötzlich eine neue Werbekampagne her? Wieso organisiert Jackson sie und wieso weiß ich nichts davon? Zayn sagt uns beiden immer von Anfang an, wenn etwas neues ansteht und es einigermaßen in trockenen Tüchern ist. Jackson ist gerade mit der Tür ins Haus gefallen und das geht mit gewaltig gegen de Strich.
Ich seufze. Ich werde nicht zustimmen. Ich will nicht mein Gesicht irgendwo hängen sehen; das brauche ich wirklich nicht.
tja.. da ist jackson mal wieder.
opinions?
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Always You || Larry Stylinson AU #iceSplinters19
FanfictionIch bin ziemlich sicher seinen musternden Blick, auf mir zu spüren und ich schlucke. Ich weiß einfach nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Diese Entscheidung wird mir einen kleinen Augenblick später abgenommen. Ich kann wirklich nicht s...