95. Kapitel

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„In vier Wochen kommt ja dein Album raus..." beginne ich. „Und danach ist die Tour... muss ich dafür an irgendetwas denken? Also gibt es etwas, worauf ich achten muss?" frage ich ihn und blicke ihn an. Er schmunzelt kurz und erwidert dann. „Nicht wirklich. Es wird nur sehr viel zu tun geben. Außerdem wirst du auch bei den Konzerten Fotos machen müssen. Dann werden dich die Fans auf jeden Fall sehen und du wirst ein wenig bekannter, aber solange du nicht möchtest, dass das mit uns veröffentlicht wird, bin ich sicher, dass es keinen Artikel über dich geben wird."

„Sicher?" Ich bin etwas unsicher. Bei dem Gedanken daran, dass vielleicht bald Menschen von mir wissen, die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe, wird mir ein wenig mulmig. „Ziemlich. Aber wir können es natürlich auch so machen, dass du die Backstage-Fotos macht. Dann übernehmen die Kollegen die Fotos für die Konzerte." bietet er mir an und ich denke einen Augenblick darüber nach.

„Kann ich es versuchen? Ich habe noch nie auf einem Konzert Fotos gemacht. Ich weiß nicht, ob ich es schaffe, oder nicht."

„Kannst du." versichert er mir und ich kuschle mich näher an ihn heran. „Danke." nuschle ich leise. „Nicht dafür." erwidert er nur, aber ich protestiere „Doch! Natürlich!" Er seufzt. „Oh, Harry..." Er hält kurz inne, bevor er mir durch die Locken streicht. „Ich bin so froh, dass du mit auf Tour kommst. Es wird so wundervoll." Ich lächle glücklich und erröte ein wenig. „Ich hoffe."

Sein Blick wird sofort skeptisch und etwas besorgt. „Worüber machst du dir Gedanken?"

„Ich....was ist, wenn deine Crew mich nicht mag." stottere ich unsicher. „Was ist, wenn sie mich blöd finden?" Sofort schüttelt Louis den Kopf. „Das werden sie nicht." Er lächelt ein wenig. „DU bist wundervoll, Harry. Du bist lieb, unglaublich freundlich, du hast keine Vorurteile. Du behandelst du meisten Menschen, besser, als sie es je verdient hätten. Sie werden dich mögen."

Ich verstecke mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Ich mag es nicht, wenn er so über mich spricht, aber dennoch wird mir sofort warm ums Herz. Dass er mich wirklich so sieht, scheint mir so unrealistisch. Louis sieht mich auf die gleiche Art und Weise, wie ich ihn erblicke, aber es ist schwierig für mich, genau dies nachvollziehen zu können. „Ich liebe dich." murmle ich nur und mein Herz macht einen Sprung, als er es direkt erwidert.

Dann bewegt er sich unter mir und ich sehe verwundert auf. Er angelt nach seinem Handy. Dabei hält er mich mit einem Arm um meine Taille fest und bewahrt mich davor, vom Sofa zu fallen.

„Hey Liam...." sagt er und erst da sehe ich, dass er telefoniert. „Sag alles für heute ab.....ja auch das..... sag ihm, dass ich wichtigeres zu tun hab... das ist mir egal.... Bis dann."

Er legt wieder auf und ich sehe ihn an. „Wo musst du denn noch hin?" frage ich etwas gekickt. Natürlich hat Louis noch Termine; dass hat er so gut wie immer. „Was?" fragt er verwundert und ich seufze. „Du hast doch gerade gesagt, dass du etwas wichtiges zu tun hast." erkläre ich ihm und bin dabei, die enge Umarmung zu lösen. Ich will vom Sofa aufstehen. Er muss sich fertig machen, wenn er gleich noch ein Meeting hat. Sofort zieht er mich wieder zu sich. „Ich mache gerade das wichtigste, was es für mich gibt." sagt er nur. Er lächelt ein wenig, als er meinen irritierten Gesichtsausdruck sieht. „Ich verbringe Zeit mit dir. Das steht über allem anderen."

Mein Herz gleicht einem Eiswürfel im Hochsommer in Afrika. Ich falle ihm um den Hals und lache glücklich. Es ist so lange her, seitdem wir einen ganzen Tag miteinander verbracht haben, ohne dass er Termine oder Meetings hatte. Genaugenommen, war es das letzte mal in Paris so.

Wir verbringen den Tag kuschelnd auf dem Sofa und sehen uns verschiedenste Filme an. Jedes Genre ist vertreten und sogar die schlechtesten Filme werden in Louis' Gegenwart erträglich. Es ist Nachmittags, als wir aufstehen. Er geht auf die Toilette und ich bereite ein paar Erdbeeren und ein wenig Wassermelone vor. Ich will nicht, dass er die ganze Zeit nur Chips und Schokolade ist.

Plötzlich umarmt er mich von hinten. Ich zucke erschrocken zusammen, lehne mich dann aber gegen ihn. Als er sieht, was ich vorbereite, greift er zu den Erdbeeren und nimmt sich eine. Er hält sie mir vor dne Mund, doch gerade, als ich sie Essen möchte, nimmt er sie wieder weg und beißt selbst ab. Ich drehe mich um und sehe ihn geschockt an. Er grinst nur. Ich schmolle. Leider muss ich nach kurzer Zeit selber lachen, aber ich bin sicher, Louis hat mich sowieso nicht ernst genommen.

„Ich hab so lange keine Erdbeeren gegessen." seufzt er und nimmt sich noch eine. Ich gehe einkaufen, seit ich hier wohne und vielleicht achte ich auch darauf, dass Louis sich gesund ernährt. „Wieso das nicht?" frage ich ihn, aber er zuckt mit den Schultern. „Ich bin so gut wie nie einkaufen gegangen." erwidert er. Stimmt; er hat sich ja immer essen bestellt. Da kommt man bestimmt selten an frisches Obst.

„Hast du nächstes Wochenende Zeit?" fragt er mich dann und ich nicke verwundert. „Ja, da ist noch nichts." - „Gut. Du lernst meine Familie kennen." legt er fest. Ich blicke ihm perplex an. Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Ich hatte mich nicht getraut ihn darauf anzusprechen. Wieso also kommt er so plötzlich damit. Es ist als könnte er meine Gedanken lesen; als würde er wissen,w was ich mich in diesem Moment frage. „Ich habe dich gestern Abend bei den Fotos an der Wand gesehen; als du vor dem Bild von Lottie und mir standest." sagt er nur. Er hat sich zusammengereimt, weswegen ich dort so lange geblieben bin und mir das Foto angesehen habe.

„Bist du sicher?" frage ich ihn dennoch. Ich will nicht, dass er sich gezwungen fühlt. Er soll mich aus freien Stücken seiner Familie vorstellen; nicht weil ich es gerne so hätte.

„Ich bin sicher." antwortet er mir. Ich lächle. „Okay."

„Aber dafür müssen wir das ganze Wochenende weg. Sie wohnen in Doncaster." fügt er hinzu und ich nicke. „Fahren wir Samstag?" - „Freitag Abend."

Freitag also schon. Plötzlich werde ich etwas nervös. „Was ist, wenn sie mich nicht mögen?" will ich unsicher wissen. Verwirrt sieht er mich an. „Hatten wir das nicht gerade schon?" - „Mhm...ja, aber bei deiner Familie ist es mir wichtiger." murmle ich. Louis nimmt mein Gesicht sanft in seine Hände und streicht liebevoll über meine Wange. „Lottie kennst du schon. Und sie mag dich. Und meine Familie wird dich auch mögen." Er sieht mir direkt in die Augen. Sein Blick strahlt nichts als Liebe aus und mein Herz zerspringt vor Glück. „Du bist Teil meines Lebens. Du bist mein Leben; meine Welt und genau deswegen werden sie dich genau so lieben, wie ich es tue."

Dann küsst er mich endlich. Ich lege meien Arme um seinen Nacken und drücke mich an ihn. Seine Lippen entfachen ein Feuer in mir und mein Blut beginnt zu kochen. Der Kuss unendlich liebevoll und ich weiß genau, was Louis mir auf diese Art und Weise versucht klar zu machen. Ich erwidere mit all meiner Liebe für ihn. Er soll endlich begreifen, dass er alles für mich ist; dass er mir vertrauen kann, dass ich immer bei ihm sein werde und dass sich das auch nicht ändern wird.


Always You || Larry Stylinson AU #iceSplinters19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt