Niall kommt etwa um sechs Uhr nach Hause. Ich habe ich der Zeit aufgeräumt, um mich irgendwie abzulenken. Wirklich geklappt hat es jedoch nicht.
„Was ziehst du so ein Gesicht?" fragt er direkt und zieht sich Jacke und Schuhe aus, eher er zu mir kommt. Ich lege den Staublappen, auf den mittlerweile sauberen und wieder aufgeräumten Sofatisch und setze mich neben ihn.
„Ich...Louis hat mich gebeten bei ihm einzuziehen." sage ich direkt heraus. Es ist immer noch surreal, so etwas zu sagen, aber es ist leichter, nicht lange drum herum zu reden, wie ich es anfangs bei Gemma gemacht habe.
„Das ist doch toll!" sagt Niall sofort begeistert und grinst. „Was?" frage ich verwundert und daraufhin sieht er mich skeptisch an. „Wieso freust du dich nicht?"
„Wieso freust du dich so sehr?" stelle ich die Gegenfrage. Er denkt einen kurzen Moment darüber nach und zuckt dann mit den Schultern. „Weil ich angenommen hatte, dass du dich darüber freust. Ich dachte jetzt eigentlich, dass du sofort anfängst zu packen." erwidert er ehrlich. Ich seufze, schüttle aber den Kopf. „Ich weiß nicht, Niall..."
„Du bist doch schon Hals-über-Kopf in ihn verliebt. Du denkst fast nur an diesen Kerl und jetzt wo er dich fragt, bei sich einzuziehen, weißt du es nicht?" fragt Niall mich verwirrt. „Ganz ehrlich? Ich verstehe dich nicht." fügt er hinzu und schüttelt den Kopf. Er lehnt sich an das Sofa und sieht mich abwartend an. Er brauch gar nicht nach einer Erklärung zu fragen, sein Blick fordert sie schon genug ein. Ich stöhne verzweifelt. „Es ist so früh. Und außerdem, will ich dich nicht enttäuschen! Und ich will in diesem Haus nicht alleine sein, wenn er aus Tour ist. Aber ich will ihn doch genauso wenig enttäuschen wie dich!" fasse ich die Ergebnisse des Gesprächs mit Gemma zusammen.
„Denkst du wirklich, du würdest mich enttäuschen?" will Niall wissen und ich blicke weg, nicke jedoch und antworte ihm dann etwas leiser „Du kannst die Miete doch gar nicht bezahlen. Und ich will dich nicht einfach sitzen lassen. Wir unternehmen im Moment ja sowieso schon so wenig." gebe ich zu und werde sofort von Niall in eine enge Umarmung gezogen. Ich drücke mich an ihn. Wie lange hatte ich nur keinen Horan-Hug mehr? „Och Hazza." sagt er leise und drückt mich nach einigen Augenblicken sanft von sich weg. Er sieht mich an und meint dann „Das ändern wir. Ich habe jetzt einen Job und damit auch wieder einen geregelten Alltag. Und da ist auch definitiv Platz für dich dabei!" versichert er mir. Sofort falle ich ihm wieder um den Hals. So verrückt er auch manchmal ist, er weiß in Situationen wie diesen wirklich immer, was zu sagen ist.
„Ich hab dich lieb, Nialler." murmle ich. „Ich dich auch." erwidert er direkt und ich setze mich wieder normal hin.
„Was willst du tun? Also wegen Louis?" fragt er mich. Ich seufze und zucke etwas planlos mit den Schultern. „Ich weiß es nicht." antworte ich ihm.
„Weißt du was.?" er überlegt einen Moment und grinst dann. „Wir schauen jetzt einen Film, bestellen uns Pizza und du schläfst mal eine Nacht darüber. Ich denke darüber nach und dann finden wir schon eine Lösung dafür. Louis muss sich eben so lange gedulden." legt er fest und greift nach seinem Handy, noch bevor ich zugestimmt habe.
Wirklich dagegen bin ich aber nicht und schaffe es wirklich, irgendwann über etwas anderes nachzudenken. Es tut gut, den Kopf frei zu haben. Ich will nicht, dass Louis es schafft, dass ich mir in jeder freien Minute den Kopf über ihn zerbreche. Irgendwann wird (mal wieder) Werbung geschaltet und ich seufze genervt.
Am nächsten Morgen sitzen wir zusammen am Frühstücks Tisch. Niall muss etwa zur gleichen Zeit aus dem Haus, wie ich, weswegen wir seit einigen Wochen wieder gemeinsam frühstücken.
„Harry? Darf ich dich mal etwas fragen?" beginnt Niall und ich sehe ihn überrascht an. „Klar, was ist?" erwidere ich interessiert und wundere mich direkt danach darüber, dass er kurz inne hält und nicht direkt seine Frage stellt.
„Wie sehr kontrolliert Louis dich?" fragt er dann aber doch. Ich sehe ihn perplex an, will antworten, weiß aber nicht, was ich ihm sagen soll und mein Mund schließt sich wieder. Genau das scheint für Louis aber schon Antwort genug zu sein und er nickt verstehend. „Erzähl mal." fordert er mich auf und ich seufze, suche nach Worten und beginne dann. „Er... ich weiß nicht. Er will immer alles kontrollieren. Er will immer alles wissen, er will alles in der Hand haben. Er weiß so viel über mich und ich weiß nicht, woher. Er will nicht das ich mich mit Nick treffe, er will nicht, dass ich Abends alleine raus gehe, er will wissen, wo ich bin, was ich mache und ich bin ziemlich sicher, dass er Montag Abend den Barkeeper bezahlt hat, mich im Auge zu behalten."
Nialls Augen werden groß. „Er hat was?!" will er wissen und ich zucke nur mit den Schultern. „Natürlich ist es viel... aber naja es gehört eben zu ihm. Es ist einfach ein Teil seines Charakters." erwidere ich und nehme Louis so ungewollt in Schutz.
„Also kontrolliert er dich auch beim Sex." schlussfolgert mein bester Freund trocken. Erst will ich verneinen, aber das wäre gelogen. Stattdessen seufze ich und stimme zu. „Ich weiß, dass es komisch ist und vielleicht findest du mich jetzt auch komisch, aber... naja ich mag es irgendwie."Als ich Nialls skeptischen Gesichtsausdruck sehe, muss ich schlucken. Dann wechselt er jedoch zu etwas besorgt. „Er machst nichts, was ich nicht will!" versichere ich ihm sofort. Niall ist trotzdem noch skeptisch und ich merke, wie seine Abneigung gegenüber Louis wieder wächst. Ich muss nur einfach mit jemandem darüber sprechen. Ich kann das ganze nicht länger so geheim halten. Dann platze ich irgendwann.
„So Christian Grey mäßig?" will Niall dann wissen und ich seufze etwas genervt. „Er schlägt mich nicht, falls du das wissen willst."
„Aber er kontrolliert dich, ist dominant und ich wette mit dir, dass Bondage auch schon drin war, oder nicht?" Ich sehe weg und murmle nur „Möglich."
„Du musst ihm deine Grenzen endlich zeigen, Harry." rät Niall mir. „Ich weiß nicht wie.." seufze ich ehrlich. „Ich will ihn nicht verlieren."
„Du kannst das aber nicht mehr lange, wenn er so weiter macht! Ich meine fuck! Er will das du bei ihm einziehst! Er hat dich nicht gefragt, nein, er fordert es ein!" er sieht meinen warnenden Blick, aber ich weiß, dass er irgendwie recht hat. Louis hat mich nicht gefragt, aber hat mir gesagt, dass er es will. „Ihr seid nicht einmal ein halbes Jahr zusammen. Wenn du ihn liebst und er dich, dann sehe ich an sich kein Problem darin, aber dann sollte dir die Entscheidung leicht fallen. Wenn du bereit dazu bist, wirst du nicht so lange darüber nachdenken, deswegen rate ich dir ganz ehrlich davon ab."
Ich lasse mir seine Worte durch den Kopf gehen. Es ergibt Sinn, was er sagt. Wenn ich wirklich bereit wäre, würde es mir nicht so schwer fallen, darüber zu sprechen und ich würde gar nicht erst Pro- und Kontra-Argumente gegeneinander abwägen. Ich würde hier wohl kaum so sitzen, wenn nicht irgendetwas mich davon abhalten würde, diesen beachtlichen Schritt zu gehen.
„Schaff erst einmal die Probleme zwischen Louis und dir aus der Welt. Danach kannst du ja noch einmal darüber nachdenken." schlägt er vor und dabei fühle ich mich schon besser. Dieses Gespräch hat mir gezeigt, dass ich Louis wirklich klar machen muss, dass er mich nicht ständig kontrollieren kann. Es geht einfach nicht, wenn er mir jede Entscheidung abnimmt, damit komme ich einfach nicht klar.
Me: Hast du heute Abend Zeit zu reden?
Es dauert keine fünf Minuten, bis Louis antwortet. Ich habe irgendwie Angst, die Nachricht zu öffnen, aber ich will wissen was drin steht. Ich warte einen kleinen Augenblick. „Boa, jetzt sag schon!" fordert Niall und ich nicke, öffne die Nachricht und lese sie ihm vor.
Louis: Ich bin um sieben bei dir.
„Bleibst du?" frage ich Niall unsicher und er sieht mich erst etwas überrascht an, nickt dann aber sofort. „Wenn du das möchtest."
„Ich...ich will nicht, dass Louis mich wieder einmal ablenkt und wir nicht darüber reden." gebe ich zu. So unwahrscheinlich, dass das passiert, ist es nun wirklich nicht.
„Ich werde da sein:" versichert er mir und wir räumen den Tisch ab, ehe wir uns fertig machen, dann das Haus verlassen und ich mich mit gemischten Gefühlen auf dne Weg zum Studio mache.
morgen kommt klein Kapitel (i'm sorry). Aber ihr könnt ja schon einmal überlege, was alles os passieren wird haha
:))
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Always You || Larry Stylinson AU #iceSplinters19
FanfictionIch bin ziemlich sicher seinen musternden Blick, auf mir zu spüren und ich schlucke. Ich weiß einfach nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Diese Entscheidung wird mir einen kleinen Augenblick später abgenommen. Ich kann wirklich nicht s...