61. Kapitel

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Am nächsten morgen wache ich in dem Separee auf . Ich muss mich kurz umsehen, um zu verstehen, wo ich gerade bin und warum ich hier in diesem Bett liege und nicht, wie normalerweise, Zuhause in meinem eigenen. Dann werden meine Augen groß und ich setze mich auf. Leider begeben ich mich etwas zu schnell in die Senkrechte, sodass mir erst einmal kurz schwindelig wird. Ich bin nackt. Natürlich bin ich nackt. Etwas anderes hatte ich nach letzter Nacht auch nicht erwartet. Ich sehe zur Seite doch die andere Betthälfte ist leer. Dann bemerke ich das Geräusch von laufendem Wasser. Ich sehe dass die Badezimmertür einen kleinen Spalt weit offen steht und mir kommt eine Idee.

Ich beiße mir auf die Unterlippe. Soll ich das jetzt wirklich machen? Auf der anderen Seite.. wieso eigentlich nicht. Mit etwas Mut und damit beschäftigt, alle anderen Gedanken beiseite zu schieben stehe ich auf und gehe geradewegs zum Badezimmer. Vor der Tür warte ich kurz, aber nachdem ich einmal tief durchgeatmet habe, öffne ich die Tür ein wenig mehr und schlüpfe ins Badezimmer. Ich lehne die Tür wieder leise an. Meinen Blick kann ich dabei nicht von Louis abwenden. Er steht mit dem Rücken zu mir und sein Kopf liegt im Nacken. Er wäscht sich gerade das Shampoo aus den Haaren und der Schaum läuft über seine Arme, seinen Rücken uns seine Beine. Ein Kribbeln durchfährt meinen Körper und ich beiße mir auf die Lippe, um ein grinsen zu vermeiden. Er sieht so verdammt gut aus. Sein Rücken- und seine Beinmuskeln sind definiert. Von seinen Armen will ich gar nicht erst anfangen. Wie schafft er es bei diesem ganzen Stress so fit und trainiert zu bleiben? +

Dann legt Louis seinen Kopf nach vorne auf die Brust und lässt das Wasser über seinen Nacken fließen. Ich mustere ihn noch einmal und spreche mir dann selber etwas Mut zu. Ehe ich noch länger darüber nachdenken, oder mich umentscheiden kann, gehe ich zu ihm und befinde mich kurz darauf ebenfalls unter der großen Regendusche. Ich lasse es mir nicht nehmen, ihn von hinten zu umarmen und mich an seinen warmen Rücken zu lehnen.

„Guten morgen." sagt er nur leise und ich bin sicher, dass er gerade wieder dieses siegessichere und unwiderstehliche, verschmitzte Lächeln auf den Lippen trägt.

„Hey." sage ich ebenso leise und Louis dreht sich zu mir um. Meine Locken hängen mir im Gesicht und er streicht weg. „Gut geschlafen?" will er wissen und ich bejahe glücklich. „Du?"

Er nickt nur und nimmt dann die Duschgelflasche. Kurz darauf beginnt er damit, das Duschgel auf meinen Schultern zu verteilen. Seine Hände gleiten über meine Arme, meinen Bauch und als er sich anschließend hinter mich stellt auch über meinen Rücken. Dann fängt er damit an, es an meinem Nacken zu verteilen und ich seufze ungewollt auf. Sofort erröte ich und er lacht leise, hört aber zum Glück nicht damit auf, meinen Nacken zu massieren. Was kann dieser Mann eigentlich nicht?

Der Schaum verteilt sich auf den Fliesen der Dusche, ehe er abläuft. Louis macht das Wasser aus und steigt aus der Dusche, ehe er mir ein großes, weiches Handtuch gibt und sich selbst auch eins nimmt.

Dann fällt mir schlagartig ein, dass es ja Freitag ist.

„Wie spät ist es?" frage ich Louis etwas geschockt, aber dieser erwidert nur schulterzuckend. „Gleich etwa zehn Uhr."

Ich rei0e meine Augen auf und hetze aus dem Badezimmer. Schnell trockne ich mich ab und werfe das Handtuch bei Seite. Dann erst sehe ich, dass Louis schmunzelt am Türrahmen steht.

„Was ist?" frage ich ihn sofort, aber er lacht nur. Erst danach antwortet er mir. „Erstens, habe ich vorhin im Studio angerufen und gesagt du wärst krank." beginnt er. Ich bin derweilen auf der Suche nach meinen Sachen, die quer im Zimmer verstreut liegen. Als er das sagt, bleibe ich stehen. Er hat was gemacht?

„Zweitens stehen dort." er deutet auf den Tisch bei dem Sofa. „deine frischen Klamotten." er schmunzelt ein wenig und ich blicke zu der großen grauen Tüte, die dort tatsächlich steht.

„Und drittens mag ich es einfach, wenn du hier so durch mein Separee läufst." Natürlich bemerke ich, dass er bei diesem Satz seinen Blicken über meinen Körper gleiten lässt. Verdammt. Ich bin ja immer noch nicht angezogen. Ich weiß außerdem nicht, was ich ihm darauf jetzt antworten soll. Ich gehe langsam zu dem Tisch und sehe in die Tasche. Ich sehe nicht viel. Die Sachen sind mit Seidenpapier bedeckt. Etwas ehrfürchtig hebe ich es ab und lege es neben die Tüte auf den Tisch. Anschließend nehme ich die Sachen heraus. Es ist eine enge, schwarze Jeans und Hemd, welches komplett mit Blume geziert ist und im gesamten einen schönen Orangeton ergibt. Außerdem sehe ich dann, dass auch eine schwarze, enganliegende Shorts darin liegt.

Ich sehe mir die Sachen an. Die Hose ist von Yves-Saint-Laurent, das Hemd von Gucci und die Shorts von Calvin Klein. Ich schlucke. Wie viel das gekostet haben muss.

„Zieh es an." sagt Louis nach einigen Augenblicken und ich wende mich ihm zu. „Das ist alles viel zu teuer!" widerspreche ich ihm sofort, aber er lacht nur. „Zieh es an, Harry." wiederholt er schmunzelt. Er trägt mittlerweile eine Jeans und einen lockeres T-Shirt von Adidas.

Ich sehe mir die Sachen an und fahre mit meinen Finger über den unglaublich weichen Stoff des Hemdes. Es ist wirklich schön und das Outfit gefällt mir verdammt gut, aber das kann ich wirklich nicht annehmen. Es ist so teuer gewesen und ich will nicht, dass Louis so viel Geld für mich ausgibt.

„Ich gehe Frühstück holen. Wenn ich wieder da bin, hast du die Sachen an." sagt er irgendwann und geht aus dem Separee. Die Tür schließt sich und ich sehe wieder zu dem Klamotten. Sie sind so schön. Ich beiße mir auf die Unterlippe. Es ist so falsch. Aber einmal anprobieren schadet doch nicht oder? Ich hadere mit mir selbst und beschließe dann, dass ich nur sehen möchte, wie ich darin aussehe und danach sofort meine normalen Sachen anziehen werde.

Einige Minuten später stehe ich vor dem großen Spiegel und sehe mich an. Meine Haare liegen nicht, ich sehe verdammt müde aus, aber mein Blick ist ist dem Hemd gefangen. Es ist toll. Schnell schüttle ich den Gedanken wieder ab und beginne damit, die Knöpfe wieder zu öffnen. Gerade, als ich bei der Mitte angekommen bin, öffnet sich die Tür wieder und Louis kommt herein. Er trägt ein Tablett und auf diesem befindet sich unser Frühstück. Ich erkenne einen kleinen Brötchenkorb, ein wenig Obst, Käse und Wurst, sowie Marmelade und Orangensaft. Außerdem hält er in der anderen Hand eine Kaffeekanne. Er stellt sie auf den Tisch und holt aus geht zu einem der Schränke. In der untersten Schublade erkenne ich Besteck und Teller, wovon Louis je zwei Gedenke heraus holt und sie ebenfalls auf den Tisch stellt.

Ich habe nicht gemerkt, dass ich aufgehört habe, mich wieder auszuziehen. Meine Hände verharren an dem mittleren Knopf, bis Louis vor mir steht und mich mustert. Schnell fange ich mich wieder und öffne das Hemd weiter. Ich habe gerade einen Knopf geöffnet, als sich Louis'Hände auf meine legen und sie von den weiteren Verschlüssen fernhalten.

„Lass es an." bestimmt er und sieht mich durchringend an. Sein Blick verrät mir ganz genau, dass er keinen Widerspruch duldet, aber ich kann und will es wirklich nicht annehmen. Er kann mir doch nicht einfach so ein komplettes Outfit kaufen!

„Aber es ist viel zu teuer." sage ich leise und Louis schüttelt den Kopf. Das kleine Schmunzelt entgeht mir dennoch nicht. Er sagt nichts, sondern beginnt die Knöpfe wieder zu schließen und ich kann rein gar nichts dagegen tun. Er sieht mich an, sieht mir direkt in die Augen und irgendwie schaffe ich es nicht, diesem Blick zu entkommen. Es ist, als würde er mich festhalten und nicht mehr los lassen, aber auf eine Art und Weise, die mich nicht merken lässt, wie fest er mich bereits im Griff hat.

Das Hemd ist zu. Louis legt seine Hände auf meine Hüfte und dreht mich zum Spiegel um. Er steht direkt hinter mir und hält den Blickkontakt durch den Spiegel aufrecht. Dann gleitet sein Blick einmal komplett über meinen Körper und er lächelt ein wenig. „Es steht dir wirklich gut." sagt er und ich beiße mir auf die Lippe, was er direkt mit einem strafenden Blick quittiert.

„Aber -"

„Gefällt es dir nicht?" unterbricht er mich sofort und ich zögere kurz, ehe ich nicke. „Es ist schon toll... aber -"

„Gut." sagt er direkt und streicht meine Locken zur Seite, ehe er mir einen Kuss in den Nacken drückt. „Lass uns frühstücken."

:)) (wisst ihr, welches hemd gemeint ist?)


Always You || Larry Stylinson AU #iceSplinters19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt