69. Kapitel

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Platz #49. Ihr seid krass!


Am nächsten morgen wache ich vollkommen glücklich auf. Mir schwirren einige Bilder des gestrigen Abends vor meinem Auge. Sofort hat Louis wieder von meinen Gedanken Besitz ergriffen. Wie kommt eigentlich, dass ich an niemanden denke, außer an ihn? Dass nur er ständig in meinem Kopf ist und meine Welt so sehr verdreht und dass er es schafft sie mit nur einem Blick komplett auf dne Kopf zu stellen?

Ich grummle zufrieden und stecke meine Arme und Beine müde in alle Richtungen aus. Louis ist schon aufgestanden und mit einem Blick aus dem Fenster ist das auch nicht weiter verwunderlich. Es ist bereits hell und Paris schon lange erwacht. Ich setze mich auf. Ich rieche schon von hier die frischen Brötchen. Ich stehe auf. Auf dem Sessel gegenüber vom Bett liegt ein dunkler Morgenmantel. Ich überlege kurz, nehme mir ihn dann aber und ziehe ihn über. Der Stoff ist weich und unglaublich gemütlich. Der Mantel geht mir bis über die Knie und die Ärmel sind lang und etwas weiter. Ich verknote den Gürtel flüchtig um meine Taille und streiche mir die Locken aus dem Gesicht. Dann gehe ich aus dem Schlafzimmer. Ich komme im Wohnzimmer an und sehe Louis, wie er draußen mit einem Kellner spricht. Es ist der selbe, wie gestern Abend.

Er kommt wieder herein, nimmt seinen Wagen und nickt mir einmal zu. „Guten Morgen, Mr. Styles."

„Guten Morgen." erwidere ich freundlich und gehe zu Louis. Er steht an der Brüstung und raucht. Ich mag es eigentlich nicht, dass er das tut. Doch jetzt gerade sieht es einfach so heiß aus. Er ist mit dem Rücken zu mir gedreht und trägt lediglich Boxershorts. Der Stoff schmiegt sich verführerisch um seine Hüfte und als er sich etwas bewegt, um die Zigarette in dem Aschenbecher, den er in der Hand hält, spielt er gleichzeitig mit seinen Rückenmuskeln. Er dreht sich verschmilzt grinsend zu mir um. Siegessicher blickt er mich an und ich schlucke. Es war doch klar, dass er das mit Absicht gemacht hat!

Er stellt den Aschenbecher weg und kommt auf mich zu. „Guten morgen." sagt er leise. Seine Stimme ist rau, tief und jagt mir einen Schauer über den Rücken. „Hey." sage ich leise und lächle sofort wieder. Der Tisch ist bereits üppig gedeckt.

„Ich hätte dich ja in ein Café ausgeführt, aber ich denke, da hätten wir keine fünf Minuten." sagt Louis und trinkt einen Schluck. Es ist Tee. Earl Grey, um genau zu sein. Das bedeutet, dass Louis heute keine Termine hat, bei denen er gleich sein muss. Sonst würde er Kaffee trinken, um richtig und vor allem schnell wach zu werden. Ich nehme mir ein Croissant und etwas Marmelade.

„Nicht schlimm." erwidere ich nur. „Trotzdem." sagt Louis nur und ich merke, dass es ihn nervt, dass er nicht einfach so raus gehen kann mit mir. Kurz denke ich darüber nach, ob es vielleicht gar nicht so schlimm wäre, wenn wir es doch tun würden und ich mache mir Gedanken darüber, dass ein paar Fotografen sicherlich nicht so schlimm sind. Dann lasse ich diese Idee jedoch schnell wieder fallen. Dafür ist mir das alles hier noch zu neu und ich will nicht, dass mich jetzt schon die Presse kennt und ich mich in der Yellow-Presse wieder finden kann.

Dann kommt mir eine andere Idee und ich schmunzle kurz. „Aber wenn wir da wären." sage ich etwas leiser und tue so, als würde ich überlegen, versuche so unschuldig wie möglich zu klingen und stehe auf.

„Könnten wir das hier nicht machen." beende ich meinen Satz und setze mich auf seinen Schoß. Er sieht mich überrascht an, aber ich tue so, als wäre alles normal und beiße von meinem Croissant ab. Ich lehne mich an ihn. Sein Blick ist irritiert, aber davon lasse ich mich nicht weiter beirren. „Was machen wir heute?" frage ich ihn.

„Wie wäre es mit dem Eiffelturm?" fragt er mich und meine Augen werden groß. „Echt?" frage ich ihn und er lacht etwas. „Oder findest du das nicht gut?" Ich grinse glücklich und drücke ihm einen Kuss auf die Wange. Er öffnet seinen Mund ein Stück, antwortet dann aber nicht. Ich blicke ihn fragend an. „Was ist?" will ich wissen, aber er winkt nur ab. „Nichts." er lächelt, aber ich weiß, dass er mir etwas verheimlicht. „Alles gut." bekräftigt er und ich seufze nur leise, lasse es aber sein. Ich weiß, dass Louis es mir nicht sagen wird, wenn er nicht will. Das habe ich mittlerweile leider oft genug erfahren müssen.

Nach dem Frühstück gehe ich duschen. Erst dachte ich, dass Louis und ich zusammen duschen gehen werden, aber wir werden bereits in halben Stunde abgeholt und er meinte, er würde es nicht hinbekommen, mich zu sehen und die Finger von mir zu lassen. Mit einem Handtuch um der Hüfte stehe ich in dem begehbaren Kleiderschrank.

„Louis?" frage ich ihn und er kommt zu mir. Seine Haare sind noch nass und stehen in alle Richtungen ab. „Wo sind meine Sachen?" frage ich ihn irritiert, da ich keine meiner Klamotten, die ich mitgenommen habe, sehen kann.

„Alles auf der rechten Seite." antwortet er und nimmt sich eine Jeans und eine Jacke von Adidas heraus. Ich blicke auf die linke Seite des Schranks. Dort hängen bestimmt zehn Hemden und Hosen. Dazu stehen darunter fünf paar Schuhe. „Was?" frage ich ihn mit großen Augen.

„Such dir etwas aus." sagt er und schlüpft in eine Jeans, ehe er ein T-Shirt darüber zieht.

„Louis.. wo sind meine Sachen?" frage ich ihn seufzend. Ich will nicht, dass er so viel Geld für mich ausgibt. Die Hemden sind sicher wieder von Gucci oder so. Ein paar Schuhe ist definitiv von Yves-Saint-Laurent (das weiß ich auch nur, weil ich schon seit langem darauf spare) und bei den anderen Sachen will ich gar nicht wissen, welcher Designer sie entworfen hat. Ich hoffe wirklich, dass er sie wieder umtauschen geht. Ich bezweifle es irgendwie, aber ich finde wirklich, dass es das beste wäre.

„Harry. Zieh etwas davon an." bittet er erneut und sein Ton verrät deutlich, wie genervt er von dieser Diskussion ist. Er hasst Diskussionen; das ist nichts neues, aber es geht einfach nicht, dass er mir zehn verschiedene Outfits kauft.

„Wo sind meine Sachen?" frage ich erneut und meine Stimme ist erstaunlich fest. Entschlossen sehe ich ihn an und mein Blick scheint zu wirken. Diesen Blick kennt er nicht von mir. Ich bin praktisch nie so entschlossen ihm gegenüber; nie so kalt. Ich mag es nicht, ihm gegenüber so zu sein. Ich mag es generell nicht, böse auf jemanden zu sein. Ich hege nur sehr ungerne negative Gefühle gegenüber jemandem, aber das hier macht mich nun einmal wütend. Wieso kann er meine Entscheidungen nicht akzeptieren? Ich habe ihm doch schon einmal gesagt, dass ich das nicht will!

„Hier." sagt er und öffnet die Unterste Schublade. Ordentlich gefaltet liegen sie dort. Ich stöhne genervt und etwas wütend darüber, dass Louis mich mal wieder einfach so übergangen hat. Schnell habe ich meine Sachen angezogen; eine lockere, schwarze Hose und ein schwarzes. Enges T-Shirt. Ohne etwas zu sagen, nehme ich mir meine Jacke, sowie mein Handy und mein Portemonnaie und verlasse das Schlafzimmer.

„Harry!" ruft er mir hinterher, aber ich will jetzt nicht darüber reden. Ich seufze und schlucke. Wieso muss dieser Tag, der doch so schön angefangen hat, so weiter gehen. Ich sitze auf dem Sofa und sehe auf mein Handy, aber ich habe keine neue Nachrichten. Nicht einmal von Niall. Louis kommt zu mir, stellt sich mit gegenüber. „Was soll das, Harry?"

„Ich will das nicht, Louis." antworte ich ihm und seine harten Gesichtszüge entgleiten ihm. „Was meinst du?" fragt er etwas sanfter und ich stehe wieder auf. „Dass du mir so viele Sachen kaufst. Louis du entscheidest einfach über meinen Kopf hinweg!" Ich werde etwas lauter und er sieht mich überrascht an. „Was?" fragt er mich dann. „Aber ich dachte dir gefallen die Sachen?"

„Tun sie.. aber sie sind zu teuer. Ich will dein Geld nicht. Ich habe einen Job, ich habe ein Einkommen und ich will nicht, dass du das tust." erkläre ich ihm, aber er schüttelt den Kopf. „Ich verstehe das nicht." antwortet er mir. Ich lege sanft eine Hand auf seine Wange und lächle ein wenig. Mein Louis. Ich streiche mit meinem Daumen leicht über seine Wange. „Bitte Louis. Es ist meine Entscheidung. Akzeptiere sie einfach." versuche ich es sanfter. „Okay." erwidert er und seufzt etwas zufrieden. Dann nimmt er beide meiner Hände in seine. „Ich versuche es."

„Danke." sage ich glücklich, da ich genau weiß, dass ich von ihm nicht mehr bekommen werde. Aber dass er es versuchen will bedeutet mir viel. Wirklich viel.


hope you like it! (schon kapitel 69... wenn ich echt alles einbaue, was ich geplant habe, dauert das mindestens noch 50 Kapitel... is das okay? oder zu viel? :'D )

Always You || Larry Stylinson AU #iceSplinters19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt