123. Kapitel

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(live reactions erwünscht ^^)


Am nächsten Morgen bin ich zwar hundemüde, aber mehr als glücklich. Es ist ein erstaunlich befreiendes Gefühl, dass die Welt nun weiß, dass Louis vom Markt es. Natürlich gibt es hunderte Spekulationen, wer sein Freund sein könnte, aber noch hat niemand mich im Kopf. Noch gibt es bis auf das Studio keine Verbindung zwischen Louis und mir. Trotzdem fühlt es sich verdammt gut an. Louis gehört jetzt offiziell inoffiziell zu mir. Vielleicht lächle ich auch, weil er sein Versprechen von gestern Abend letzte Nacht hat wahr werden lassen. Und vielleicht habe ich deswegen auch so gut wie gar nicht geschlafen.

„Guten morgen." begrüße ich Jackson und Zayn. Mein Boss erwidert gut gelaunt, Jackson hingegen sieht mich nur kurz an und wendet sich dann wieder dem Computer zu. „ich habe die Show gestern gesehen." beginnt Zayn und ich stelle mich zu ihm. „Echt?" frage ich ihn und er nickt. „Natürlich. Nachdem, was gestern hier geschehen ist, bliebt mir doch nichts anderes übrig." grinst er. Irgendwie kann ich ihn verstehen. Ich wäre auch ziemlich neugierig gewesen, was geschieht. Sogar Zayn, der es sonst kaum ist, wollte wissen, was passiert ist und verübeln kann man es ihm weiß Gott nicht.

„Danke nochmal." sage ich ehrlich. Zayn winkt ab. „Solange deine Privatsphäre jetzt wenigstens in trockenen Tüchern ist." erwidert er lediglich. Ich nicke und denke sofort wieder an das Bild von den Rosen. „Was ziehst du so ein Gesicht?" fragt Zayn irritiert. Ich seufze. „Das Bild gestern.. ich weiß nicht wer es gemacht und zur Presse gebracht hat. Das bringt mich ein wenig durch den Wind." antworte ich ihm ehrlich. „Ich bin sicher, das klärt sich." versucht Zayn mir etwas Mut zu machen. Es klappt sogar ein wenig. Zayn ruhige und überlegte Art und Weise ist bewundernswert. Es gibt so gut wie nicht, das ihn aus der Bahn wirft. Er ist die Ruhe selbst. Es ist erstaunlich, wie er damit umzugehen weiß und wie er es schafft die Menschen damit wieder auf den Boden zu bringen und sie durchatmen zu lassen.

Ich weiß nicht, ob es ihm bewusst ist, aber ich weiß, dass ich dankbar dafür bin, dass er hinter mir steht. Jackson hingegen hat gemurmelt „Das ist doch nur ein Foto." Ihm ist es herzlich egal, wie es mit mir und Louis weiter geht und wie es um meine Privatsphäre steht. Es ist aus zehn Meter Entfernung zu sehen, dass er sich einen Dreck um mich schert.

Den ganzen Tag lang geschieht nichts. Es ist alles ganz normal, nichts außergewöhnliches. Als ich die Haustür aufschließe, ist Louis noch nicht da. Ich hatte nichts anderes erwartet. Ich werfe die Post auf den Tisch im Wohnzimmer. Dann gehe ich erst ins Bad und ziehe mich anschließend etwas bequemeres an. Louis' nächstes Interview ist erst heute Abend. Es ist für einige Magazine und wird nicht öffentlich ausgestrahlt. Ich setze mich auf das Sofa und ziehe die Beine. Dann sehe ich die Post durch. Vieles ist für Louis. Ich lasse es ungeöffnet auf dem Tisch liegen. Dann fällt mir ein Brief ohne Absender in die Hände. Es steht lediglich Styles und anschließend unsere Adresse auf dem Umschlag. Es ist kein gewöhnlich länglicher Umschlag. Es ist ein größerer grau-brauner Umschlag in Din-A4 Format. Verwundert öffne ich ihn und nehme den Brief heraus. Er ist gedruckt, nicht per Hand geschrieben.

1.000.000₤. Morgen, Mitternacht in einer schwarzen Tasche im Garten im Jewel im Gebüsch neben dem Brunnen.

Sollte Tomlinson, die Polizei oder sonst jemand davon erfahren sind sofort alle Informationen veröffentlicht. Wenn das Geld nicht genau dort liegt, genauso, oder es geschieht noch mehr.

Wenn das Geld dort ist, wird nichts veröffentlicht und alles gelöscht.

PS. Ich hoffe dir hat die Kostprobe mit dem Foto gefallen.

Ich schlucke. Ich lege den Brief weg und nehme mir den Umschlag. Vielleicht ist dort etwas, das mir einen Hinweis liefert, wer mir geschrieben hat. Die Schrift erkenne ich nicht. Es scheint, als wäre extra verzogen geschrieben worden, damit ich die Schrift nicht erkenne. Stattdessen fallen einige Bilder aus dem Umschlag. Ich hebe die Blätter auf und mir gefriert das Blut in den Adern. Es sind Bilder von mir und Louis. Es sind Fotos mit Datum daran. Ich erkenne direkt, dass die Fotos mit einer guten, aber keiner professionellen Kamera gemacht worden sind. Es könnte im Prinzip auch ein gutes Smartphone gewesen sein. Die Fotos wurden nachträglich aufgeschrieben, aber auch hier ist die Schrift unglaublich gekünstelt und gleich kaum einer echten Handschrift. Jeder Buchstabe sieht anders aus und wurde verzogen, verändert und der Schrift wurde somit ihren Wiedererkennungswert entzogen

Ich blättere mit zitternden Händen die Bilder durch. Mein Herz schlägt mir bis zum Herz. Louis und ich sind auf jedem Bild zu sehen. Mal im Jewel, mal in der Stadt in seinem Auto. Es gibt ein Foto davon, wie ich aus seinem Austin Healey steige, als er mich morgens zur Arbeit gefahren hat. Es gibt ein Foto davon, wie er mich bei der WG abholt. Ich schlage mir die Hand vor den Mund. Es ist so lange her. Als nächstes sehe ich ein Bild von Louis und mir im Jewel. Er küsst mich innig und verlangend und leider ist es mehr als deutlich zu erkennen. In diesem Augenblick flackert der Augenblick, in meinem inneren Auge auf. Es war auf der Aftershow-Party. Ich erkenne im Hintergrund einige Stars. Unter anderem auch die beiden Models, die ich an dem Tag fotografiert hatte. Es war kurz bevor ich nach oben ins Separee gegangen bin. Ich schlucke. Das kann einfach nicht stimmen.

Ich zittere immer mehr und ich versuche zu verstehen, was hier gerade passiert. Die Fotos liegen ausgebreitet auf dem Tisch. Dazwischen entdecke ich eine Notiz.

Hoffentlich gefallen dir die Bilder. Der Presse werden sie sicherlich gefallen.

In diesem Augenblick rollt die erste Träne über meine Wange. Ich realisiere nur langsam, welche Art von Brief ich gerade geöffnet habe. In meinem Kopf kommt nicht an, dass es sich um einen Stalker handeln könnte. Viel mehr glaube ich, dass es wirklich nur ums Geld geht. Nichtsdestotrotz wird mir augenblicklich eiskalt. Ich friere so sehr, es scheint, als wäre die Temperatur um mehr als zwanzig Grad Celsius gesunken. Ich sehe mich um. Ich habe das Gefühl, als würde mich jemand beobachten. Ich mache mich klein auf dem Sofa und ziehe die Knie an. Das stechende Gefühl in meinem Rücken vergeht aber auch weiterhin nicht. Immer wieder sehe ich mich panisch um. Ich spüre dutzende Blicke auf mir und doch bin ich hier ganz alleine. Ein Schauer fährt mir über den Rücken. Irgendjemand hat monatelang Fotos von mir uns Louis gemacht. Wenn ich mir vorstelle, wie viele Bilder diese Person nur haben muss, wenn ich daran denke, wie oft Louis und ich wohl doch nicht unbeobachtet oder gar alleine gewesen sein müssen mir schlecht. Die Bilder scheinen immer größer zu werden.

Panisch schiebe ich sie zusammen und stopfe sie zurück in den Umschlag. Ich umklammere ihn so fest, dass meine Knöchel weiß hervor treten. Die Post lasse ich ungemacht dort liegen. Ich stehe auf und stürme ins Bad. Ich sinke sofort auf die Knie und beuge mich über die Toilette, wo ich mich übergebe. Die Tränen renne nur so über mein Gesicht. Zitternd sehe ich auf das grau-braune Papier, welches auf der anderen Seite des Badezimmers liegt. Der bittere Geschmack in meinem Mund trägt nicht zur Besserung meines Zustandes bei und so übergebe ich mich ein zweites mal.

Weinend drücke ich mich gegen die Wand. Verzweifelt fahre ich mir durch die Locken. Das kann doch nicht wirklich geschehen. Ich will zu Louis, ich will zu Niall und zu meiner Familie. Ich kann aber nicht. Am liebsten würde ich sofort zu Louis fahren und ihm erzählen, was gesehen ist. Am liebsten würde ich sofort Niall, Gemma und meine Mum aufsuchen und sie bitten, mir zu helfen und mir zu sagen, was ich machen soll. Mein Kopf ist voller Gedanken und gleichzeitig leer, wie ein weißes Blatt Papier.

Ich kann nicht. Ich darf nicht. Ich schluchze und wimmere. Ich will nicht, dass das alles in die Presse kommt. Ich will mein Leben, so wie es ist behalten. Aber gleichzeitig habe ich das Geld nicht kann Louis nicht Bescheid sagen. Ich will gar nicht wissen, wozu diese Person noch alles im Stande ist. Über fünf Monate hat sie mich und Louis verfolgt. Es scheint also nicht unwahrscheinlich, dass es gefährlich werden könnte, wenn ich mit Louis spreche. Ich will nicht, dass Louis etwas geschieht. Mich bekommt eine unglaubliche Angst. Da beschließe ich, dass ich es schaffen werde. Selbst wenn meine Privatsphäre drauf gehen würde, werde ich Louis nicht in Schwierigkeiten bringen. Es war von Anfang an meine Entscheidung. Louis wäre es vermutlich auch recht gewesen, wenn ich in der Presse zu sehen gewesen wäre. Mich beschleicht der Gedanke, dass es besser gewesen wäre. Dann hätte ich dieses Problem jetzt nicht.

Ich blicke zu dem Umschlag. Diese Fetzen Papier drücken meine Lunge zusammen und nehmen mir die Fähigkeit zu atmen. Ich habe nur etwas mehr als einen Tag Zeit. Entweder muss ich das Geld beschaffen, oder ich werde keine Schritt mehr machen könnten, ohne das jemand Fotos von mir macht... doch genau das ist die ganzen letzten Monate auch geschehen. Weinend falle ich auf die Seite und ziehe die Knie an die Brust.

armer harry :((

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Always You || Larry Stylinson AU #iceSplinters19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt