106. Kapitel

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Es vergehen zwei Tage. Es ist Samstag, es ist sonnig und es ist warm. Ich sitze jedoch im Studio fest und blicke gelangweilt auf die Uhr. Ich will endlich Feierabend haben. Seufzend blicke ich auf den Computer. Für heute ist kein Termin mehr angesetzt; jedenfalls für mich. Aber trotzdem könnten ja spontan Kunden rein kommen, weswegen ich dennoch bis zum Ende hier bleiben muss. Noch eine Stunde. Dann kann ich endlich gehen. Louis kommt heute früh nach Hause. Er hat mir versprochen, dass er noch vor mir Zuhause sein wird. Ich hoffe wirklich, dass er einhält, was er verspricht.

Jackson kommt nach vorne und kassiert sein letztes Shooting ab, ehe er den Kunden die Bilder und die dazugehörige CD mit den Fotos darauf gibt. Genervt stöhnt er. Ich blicke ihn nur kurz an, sage aber nichts. Seitdem ich abgesagt habe, ist er wieder unfreundlich zu mir. Er behandelt mich wieder wie vorher. Ich finde es wirklich unprofessionell von ihm. Wir sind keine Freunde, ich habe ihm nichts getan. Wir sind nur Kollegen und es geht nur um den Job. Ich verstehe nicht, weswegen er deswegen so eine Welle macht.

Noch eine dreiviertel Stunde. Dann kommen zwei junge Frauen rein. Etwas schüchtern sehen sie sich um. Ich schätze sie auf ungefähr 17 oder 18. Älter werden sei kaum sein. „Guten Tag. Was kann ich für Sie tun?" spreche ich sie freundlich an und sie kommen auf mich zu.

„Wir würden gerne ein paar Fotos machen. Am liebsten jetzt, wenn das nicht zu spontan ist." sagt die Rechte. Sie hat dunkle Haare, die ihr locker über die Schulter fallen. Die Andere hat blonde, kurze Haare, die zu einem Bob beschnitten sind.

„Klar, das ist kein Problem." erwidere ich. „Willst du oder soll ich?" frage ich Jackson. Er verdreht die Augen. „Mach du." Ich weiß, dass er diese Art von Shooting nicht mag. Die Kunden wissen meistens nicht, was genau sie möchten und unerfahren sind sie noch dazu. Mir macht das jedoch nichts. Ich finde es hingegen sogar schön, wenn Freunde sich den Spaß machen, und ein Shooting zusammen machen. Es macht Spaß und tolle Erinnerungen hat man anschließend auch noch.

Ich gehe mit ihnen in Studio zwei. „Ich bin sofort wieder da." sage ich Bescheid und hole eine Kamera mit drei verschiedenen Objektiven.

„Haben Sie sich etwas Bestimmtes vorgestellt?" frage ich vorher. Die Blonde zuckt mit den Schultern. „Es war mehr eine spontane Idee. Wir wollen einfach schöne Fotos. Vielleicht ein bisschen verrückt." - „Das bekomme ich hin." lächle ich und weise sie ein wenig ein. Ich sage ab und an, wie sie sich stellen könnten und vor den verschiedenen Wänden des Raumes entstehen ein paar Verrückte, Lustige, aber auch schöne und süße Fotos. Die letzten Minuten verfliegen wie im Flug. Die beiden sind gut gelaunt, haben Humor und setzen meine Vorschläge direkt um.

Später, als sie sich ein paar Fotos aussuchen und am Computer sind, packe ich die Kamera schon einmal weg. In weniger als zehn Minuten schließt das Studio. Jetzt wird kaum noch jemand für ein Shooting rein kommen. Ganz abgesehen davon, dass es von der Zeit her gar nicht mehr passen würde. Zehn Minuten sind dann doch etwas knapp. Lediglich Passfotos könnte ich noch machen.

„Wir sind fertig." gaben sie mir Bescheid und ich nicke. Ich drucke die Fotos aus und ziehe sie zusätzlich auf eine Idee, ehe ich abkassiere.

„Dürfen wir Sie noch etwas fragen?" beginnt die Brünette schüchtern. „Klar."

„Sind Sie wirklich mit Louis Tomlinson zusammen?" Sie fragt es zwar vorsichtig und sieht mich unsicher an, aber sofort spanne ich mich an. Mein Blick ist perplex und kurz halte ich die Luft an. „Was?" frage ich ohne darüber nachzudenken. Tausende Gedanken fegen durch meine Gedanken. Tausende Fragen schwirren mir durch den Kopf. Wieso wissen sie von mir? Wieso wissen sie von meiner Beziehung zu Louis? Und wie sind sie an diese Informationen gekommen?

„Es gibt im Augenblick ein paar Gerüchte. Und daher fragen wir einfach." erklärt die Blonde ehrlich. Ich seufze. Das kann doch alles nicht war sein.

„Darf ich fragen, woher Sie diese.. Information haben?" Ich blicke sie an. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich könnte das ganze verneinen und sagen, dass es nicht stimmt, aber ich will nicht lügen. Es fühlt sich falsch an, ihnen ins Gesicht zu sagen, dass ich Louis nicht liebe und nicht mit ihm zusammen bin. Es fühlt sich falsch an, diese Wörter auch nur zu denken. Bisher musste ich es nie und es war gut, dass niemand von mir wusste, aber jetzt, in diesem Moment bin ich so vollkommen überfordert mit der Situation.

Die Blonde zückt ihr Handy und hält es mir kurz darauf unter die Nase. Man sieht ein Bild aus dem Jewel. Es ist ähnlich wie das andere, aber es ist an einem ganz anderen Tag gemacht. Leider sieht man mich. Man sieht mein Gesicht, man erkennt mich und zwar deutlich.

„Woher habt ihr das?" frage ich geschockt und mir rutscht mein Herz in die Hose. „Es ist plötzlich auf Instagram aufgetaucht. Irgendwann heute morgen." erklärt mir die Blonde. „Sind Sie das?" fragt sie und ich schlucke. „Sagt es bitte niemandem. Es war nicht geplant, dass das rauskommt. Jedenfalls noch nicht." Sie nicken. „Kein Problem. Aber dann sollten Sie vielleicht schauen, dass die Zeitungen nicht auch noch ihren Namen veröffentlichen." rät sie mir.

„Wie haben Sie mich eigentlich gefunden?" frage ich dann etwas irritiert. „Wirklich geplant war es nicht. Wir haben gelesen, dass Louis' Freund wohl Fotograf sein soll, aber mehr auch nicht. Daher sind wir auf die Idee gekommen, ein Shooting zu machen. Es war also mehr Zufall, dass wir genau hier gelandet sind." sagt sie und lächelt. Ich atme einmal tief durch. Es muss ein leck geben. Diese Fotos sehen nicht aus, als wären sie zufällig gemacht worden. Louis und ich stehen deutlich im Fokus. Jemand muss uns gezielt fotografiert haben.

„Alles gut?" fragt sie Brünette etwas besorgt. Ich nicke schnell. „Ich weiß nicht so recht, was ich jetzt tun soll... Ich muss mit Louis sprechen." Ich denke mehr laut, als dass ich wirklich antworte, aber als ich Louis' Namen erwähne werden ihre Augen kurz groß. Ich merke, dass sie sich ein grinsen verkneifen. Skeptisch mustere ich sie beide.

„Ihr seid Fans, kann das sein?" frage ich und sie nicken. „Ja, ziemlich lange schon." erwidern sie. Ich lächle. Dann nehme ich mein Handy heraus. Ich rufe Louis über Facetime an, jedoch erst einmal so, dass die beiden nicht sehen, was ich tue. Ich stelle gerade in den Hintergrund, dass ich die Sache mit der Presse klären muss.

„Hey, Baby." grinst Louis und ich lächle. Ich habe den Lautsprecher eingeschaltet. „Hey Lou." erwidere ich und die Augen der beiden jungen Frauen werden groß. „Was?" fragt die Blonde leise und ich blicke kurz zu ihr.

„Wann ist du aus dem Studio raus?" will Louis wissen und schnell winke ich ab. „In ein paar Minuten. Aber es gibt noch etwas anderes. Hier stehen gerade zwei Fans von dir und würden dir gerne Hallo sagen." erkläre ich. Kurz sieht er mich erstaunt an. Mit meinen Lippen forme ich nur ein später. Ich drehe das Handy um und die Brünette schlägt sich die Hand vor den Mund. „Omg Hi!" Beide grinsen breit. Ich gebe ihr mein Handy in die Hand und fahre den Computer herunter. Dann stelle ich die Kameras weg. Währenddessen spricht Louis mit seinen beiden Fans. Sie sehen in diesem Augenblick so unglaublich glücklich aus. Es ist so schön zu sehen, wie sie zu Louis aufsehen und sich über diesen kleinen Video-Anruf freuen.

Sie telefonieren noch weitere fünf Minuten. Dann bekomme ich mein Handy wieder. „Können wir Montag wieder kommen? Louis hat gesagt, er gibt dir Autogramme für uns mit!" sagt die Blonde aufgeregt. Dann sieht sie mich kurz perplex an, als sie merkt, dass sie mich geduzt hat. Mich stört es aber nicht. „Klar. Ich bin ab halb neun hier." antworte ich lachend.

„Danke!" Ich winke ab. „Dafür möchte ich nur, dass ihr geheim haltet, wie ich heiße." - „Ja! Klar! Kein Problem!" versprechen sie mir sofort. Dann verlassen sie das Studio und ich schließe lächelnd ab. Obwohl ich weiß, was jetzt noch alles auf mich zu kommt, macht es mich irgendwie glücklich zu sehen, wie Louis mit seinen Fans umgeht. Es war so unglaublich süß, wie sehr die beiden sich gefreut haben. Vor allem aber, war es süß, wie Louis mit ihnen gesprochen hat. Es freut mich so sehr, dass er bodenständig geblieben ist. Ich weiß, dass er das selbst nicht von sich denkt. Er hat Angst davor, anzuheben und zu vergessen, wie es ist, normal zu leben, aber ich mache mir in diesem Punkt keine Sorgen. Er wird so schön bodenständig bleiben; da bin ich mir sicher. Ich frage mich nur, wann es ihm endlich klar wird. Er macht sich so viele Gedanken darüber und ich weiß, dass es an ihm nagt. Er will es nicht zugeben, aber er macht sich einige Gedanken darüber. Genauso denkt er immer wieder darüber nach, dass er nicht genug für mich ist. Ich seufze. Wann versteht er es nur endlich.

... *drama on*

Always You || Larry Stylinson AU #iceSplinters19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt