Always You || Larry Stylinson AU #iceSplinters19

3. Kapitel

Freitag mache ich wirklich fast auf die Minute pünktlich Schluss, da ich immer mit der Tube nach Hause fahre und keine Lust habe wieder Stress zu bekommen, wenn ich eine verpasse, oder wenn sie (mal wieder) Verspätung hat. Freitags bleibe ich meistens noch länger und bin entsprechend spät Zuhause, doch ich will noch in Ruhe etwas essen und mich fertig machen.

Ich bin um vier Zuhause, das heißt, ich habe noch drei Stunden. In einer Stunde kommt Niall nach Hause, weswegen ich beschließe eben etwas zu essen. Es ist noch etwas von gestern Abend übrig, was ich nur in die Mikrowelle stelle und aufwärme. Nach dem Essen gehe ich ins Bad und stelle mich direkt unter die Dusche.

Ich bin eigentlich kaum bis gar nicht motiviert da heute Abend hin zu gehen, doch ich kann Niall diesmal wirklich nicht absagen. Es ist sein Abschluss und da kann ich es nicht bringen, nicht zu erscheinen, weil ich keine Lust habe. Ich trockne mich ab und beschließe meine Haare erst einmal so trocknen zu lassen. Föhnen kann ich sie nachher immer noch.

Niall ist mittlerweile ebenfalls da und verschwindet nach mit im Bad.

Die Zeit verstreicht erstaunlich schnell und ehe ich mich versehe, stehe ich in meinem neuen Anzug vor dem Spiegel und fahre mit ein letztes Mal durch die Haare. Niall fährt, da ich, um ehrlich zu sein, nicht genau weiß, wie man zum Jewel kommt. Ich weiß, wo es liegt, ungefähr jedenfalls, aber ich weiß, dass ich mich bei meinem Glück vermutlich komplett verfahren würde und irgendwo in Manchester raus kommen würde.

Wir sind um kurz nach halb Acht am Club und Niall zieht mich mit zu seinen Freunden. Corey und Tyler kenne ich noch und Brad habe ich ebenfalls schon ein paar mal gesehen und auch gesprochen, doch ebenso weiß ich, dass ich Brad gegenüber schon immer etwas skeptisch war, weswegen kann ich nicht genau sagen.

Wir betreten das Jewel und es ist, um ehrlich zu sein, so ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe, doch ich denke das liegt einfach an der Art der Veranstaltung. Ich werde hier kaum auf einen DJ, laute Musik und eine tanzende Menge treffen. Die Dekoration ist weiß bis champagnerfarben gehalten. Überall laufen Männer in Anzügen und Frauen in langen, teuer aussehenden Kleidern herum. Inzwischen diesen erblickt man immer wieder Kellner, die Tablette mit dutzenden gefüllten Champagnergläsern balancieren.

Ich fühle mich etwas fehl am Platz, doch Niall merkt es nicht und selbst wenn, ich bin sicher, es wäre ihm egal. Er zieht mich erneut mit und kurz darauf bin ich mitten in dem umfunktionierten Club, ohne dass ich sonst ein bekanntes Gesicht erblickt habe.

Niall stellt mich gefühlt hunderten Leuten vor und ich bin sicher, ich konnte mir kaum mehr als drei oder vier Namen merken, doch ich glaube nicht, dass ich diese Leute hier noch einmal wieder sehen werde. Das meiste waren Professoren oder sonst irgendwelche wichtigen Leute. Ich lebe in einer anderen Welt. Ich merke schnell, dass hier alles glitzern und glänzen muss, es muss perfekt erscheinen. Ich weiß, es wird niemals so sein, dass ich das Gefühl haben werde, hierher zu gehören, doch Niall zuliebe tue ich so, als wäre ich von dieser Feier ebenso begeistert wie alle anderen.

Dass sie sich freuen und dass sie lachen und die Feier mögen verstehe ich, sie haben ihren Abschluss und ihre Universität hat diese Veranstaltung daher organisiert. Ich schätze, mir würde es nicht anders gehen, wenn ich mein Studium nicht abgebrochen habe, doch auch jetzt bin ich mir sicher, dass es für mich die richtige Entscheidung gewesen ist. Ich gönne Niall das alles hier, das steht außer Frage, aber ständig muss ich das wirklich nicht haben.

Ich sehe mich um und sehe, dass Niall sich mit einem, ich schätze einfach mal, Professor unterhält Ich nehme mir noch einen Sekt und gehe zu ihm.

„Ich geh eben etwas an die frische Luft." sage ich nur und er nickt.

„Gehen Sie doch auf den Balkon. Er ist normalerweise nicht geöffnet, aber der Garten ist so schön, dass die UCL ihn direkt dazu gebucht hat." erklärt mir der Professor schnell.

„Danke, dann werde ich dahin gehen." antworte ich und mache mich auf den Weg dorthin. Es dauert einen Augenblick, bis ich ihn finde, denn dort ist so gut wie nichts los und erst dachte ich, ich bin jetzt im Personalbereich, oder dann stehe ich auf eben diesem Balkon und obwohl ich anfänglich etwas skeptisch war, muss ich sagen, es stimmt. Der Balkon ist zwar mehr eine Terrasse doch der Garten ist wirklich schön. Einen Garten, vor allem einen Garten dieser Größe hätte ich hier definitiv nicht erwartet. In der Mitte steht ein kleiner Springbrunnen, natürlich, was sollen die Leute hier auch sonst mit ihrem Geld anfangen.

Ich seufze und trinke meinen Sekt in einem Zug aus, ehe ich das Glas einfach auf den kleinen Tisch zu meiner linken Stelle.

„Ganz alleine hier?" höre ich plötzlich eine Stimme hinter mir und zucke daher erschrocken zusammen, ehe ich mich umdrehe. Ich sehe jedoch nur wenig, da es draußen dunkel ist und die dunklen Vorhänge an der Glastür und den Fenstern, welche vom Boden bis zur Decke gehen, so gut wie kein Licht durch lassen. Auch sonst ist die einzige Lichtquelle der Mond, welcher gerade einmal bis etwa zur Hälfte zu sehen ist.

„Ja, bin ich." erwidere ich daher nur und drehe mich wieder um.

„Wenn ich fragen darf, wieso das?" werde ich gefragt, aber ich zucke nur mit den Schultern, während ich aus dem Augenwinkel sehe, dass sich jemand neben mich stellt. Ich habe einen Moment das Bedürfnis mich zu ihm zu wenden, um ihn ansehen zu können, sehen zu können, wer mich angesprochen hat, aber dann lasse ich es schnell. Durch das begrenzte Licht würde ich sowieso nichts erkennen. Außerdem ist es nun einmal so, dass ich niemanden, bis auf Niall und vielleicht Corey, Brad und Tyler von den Leuten hier wieder sehen werde.

„Pause?" erwidere ich, aber es klingt weniger als kaum überzeugend, doch ich kann wohl kaum antworten, dass ich die Veranstaltung eigentlich irgendwie blöd finde, das ganze Perfekte zu perfekt finde, ich sowieso keinen kenne und am liebsten wieder gehen würde, das aber meinem besten Freund zuliebe nicht machen werde.

„Und Sie?" frage ich schnell um von mir abzulenken, doch ich bekomme nur die Antwort. „Pause."

guess, who is it? :