"Und in welcher der Prachtvillen in deiner Nachbarschaft lebt unser Park Chanyeol?" war Kyungsoos Begrüßung auf dem Schulhof nach dem Wochenende.
Ich gab keine Antwort und sah nur in sein schwarz weißes Gesicht.
Die Wolken meinten es in letzter Zeit wirklich gut mit mir.Bevor Chanyeol mich gestern hat zu Suho in den Wagen steigen lassen, meinte er ausdrücklich, dass ich wirklich keinem sagen sollte, wo oder wie er lebte.
Ich versprach ihm niemandem ein Tönchen zu erzählen und er lächelte mich erleichtert und einfach nur dankbar an, als würde ich das Geheimnis für den Stein der Weise von nun an mit mir herumtragen und er würde wollen, dass ich niemandem etwas davon verraten würde.
Aber wenn man bedachte, dass er einst in dem Haus gelegt hatte, in dem ich nun hauste und er nun in so einer kleinen Wohnung lebte, konnte ich ihn schon verstehen.
Wie würde es denn aussehen, wenn einer der ehmals coolsten Jungs der Schule aufeinmal in dem heruntergekommensten Viertel der Stadt lebte?"Nur ein paar Häuser weiter, als meins, nicht sonderlich ein Wort wert." log ich mir zusammen und verkniff mir ein seufzen, noch nie hatte ich einen meiner beiden Freunde angelogen.
Und Geheimnisse hatte ich auch keine vor ihnen, seit sie mein größtes kannten.
"Zu mir hast du gesagt zwei Straßen weiter." mischte Chen, bei dem ich mich untergeharkt hatte, ein.
"Sind doch nur ein paar Häuser, da doch eh alle so weit auseinander stehen." versuchte ich richtig zu biegen.
Chen nickte nur und kratzte sich mit der freien Hand an der Nase.
Mir entwich ein seufzen und ein Gähnen.Das ganze Wochenende hatte ich versucht darüber nachzudenken, durch was Chanyeol aufeinmal so lebte, wenn er doch vor Jahren doch noch anders war.
Erzählen wollte es mir keiner und selber wurde ich auch nicht schlau.
Im Internet hatte ich erst recht nichts zu seinem Namen oder dem Namen seiner Familie gefunden, da es Park Familien in Korea wie Sand am Meer gab.
Und auch hier in der Stadt gab es unzählige Familien mit gleichem Nachnamen.
Man sollte es wie in Thailand machen.
Da gab es jeden Nachnamen in den Familien nur einmal.
Traf man in einer anderen Stadt auf jemandem mit dem gleichen Familien Namen, konnte man durchaus entfernt Verwandt sein.
Doch ich bezeifelte, dass sich alle tausende Parks in diesem Land kannten, wenn es nicht sogar noch mehr als tausdende sein würden."Ich hätt schon gedacht er wohnt auf der Straße, in den Sachen, in denen er herumläuft, hätte mich das nicht gewundert." spottete Kyungsoo.
Ich trat ihm auf den Zeh und entschuldigte mich sofort, da ich nicht wusste, wieso.
Er konnte doch über Chanyeol sagen was er wollte.
"Früher hatte er nur so Kram wie Tommy Hilfiger an und Nikes und so. Jetzt sehen seine Sachen total nach No-Name Marken aus. So richtig billig." ließ er sich weiter aus.
"Du kannst doch den Wert einer Person nicht an seinen Sachen definieren." setzte ich mich für den Riesen ein, dessen dunkle Silhouette ich eben auf den Hof laufen sah.
"Wenn du meinst? Aber in der letzten Woche hat er nicht ein Paar Air Max oder Vans angehabt, geschweige denn irgendein Markenoberteil. Sogar sein Rucksack ist No-Name."
Kyungsoo hatte Chanyeol ebenfalls gesichtet.
Ich rollte hinter meiner Sonnenbrille mit den Augen.
"Ich muss von uns doch wohl am besten wissen, wie er drauf ist und, wenn ich es dir ins Hirn tättowieren muss Soo, in Chanyeols Haus wimmelt es von Appleprodukten und italienischen Designermöbeln, die sogar meiner Mutter zu teuer sind." verteidigte ich Chanyeol mit einer weiteren Lüge.
Ich hatte es satt, dass man Menschen fast immer nur nach ihrem äußeren beurteilte.
Zumindest die, die Farben sehen konnten, die besser sehen konnten als ich.Mit den Jahren hatte ich mich auf die Ausstrahlung und nicht auf die Kleidung einzelner beschränkt und Chanyeol wollte definitiv nichts böses und nur weil er keine Markenklamotten trug, musste man auch nicht über ihn lästern.
Kyungsoo war einer meiner beiden besten Freunde, aber seine Worte passten mir so gar nicht in den Kram.
"Wow, komm mal runter du Diva." lachte Kyungsoo gelassen.
Chen schnaubte und verteidigte mich. "Baek hat recht, er weiß am besten, wie es um Chanyeols Wohlstand steht. Und in deinem Schrank liegt auch nicht nur Gucci und Dolce and Cabbana."
Jetzt lag es an Kyungsoo mit seinen schwarzen Augen zu rollen.
"Okay, das mag vielleicht sein aber..."
"Kein aber." murmelte ich und fühlte mich in Chanyeols Namen noch immer von Kyungsoos Worten angegriffen.
Man sollte mal hinter Fassaden sehen, doch wenn man Gesund und jeden Sinn hatte, vergaß man gerne mal schnell, dass es auch Menschen gab, bei denen es nicht immer so war oder nie so werden würde und genau so einer war Kyungsoo.
Ich zog Chen mit mir in Richtung Schulgebäude und er übernahm den Weg, als wie in die hellen Gänge traten.
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Colourfull Desire
FanfictionMan sagt immer die Welt sei doch kunterbunt und zwischen schwarz und weiß verbirgt sich auch ein bunter Regenbogen, doch was wenn es in meinen Augen nie einen Regenbogen gab oder geben würde? Seit ich denken kann sah ich keine, wie man es beschrieb...