"Chanyeol... Ich werde das schaffen."
Waren Baekhyuns letzte Worte zu mir, bevor er in den OP gebracht wurde und ich nun als wandelnder Haufen angst und Nervosität mit seinen Vater vor der Tür zur Chirurgiestation saß und um sein Leben hoffte.
Eigentlich gab es nichts zu befürchten, dass hatte uns Dr. Choi klar gemacht.
Baekhyun ging es in seinem Status verhältnismäßig wirklich gut.
Wir hätten Pech haben können und es hätte noch schlechter um ihn stehen können.
Er hatte so unglaublich neben der Spur und nicht mehr ganz bei sich gewirkt, nachdem er diese Tabletten bekommen hat.
Noch nie hatte ich den kleinen so verpeilt erlebt, nichtmal an dem Tag an dem er vor meinen Augen zusammen gebrochen ist und zwei Tage später wieder aufwachte.
Da war er verpeilt, aber das war verständlich.
Aber vorhin wirkte er einfach nur, als wäre er nicht mehr Herr seiner selbst.
Er wirkte geistig nicht anwesend und wenn ich ihn etwas gefragt oder erzählt hatte, hatte er nur genickt wie ein kleiner Wackelkopf.
Nur war das nicht witzig oder niedlich, nein es machte mir unheimliche sorgen, dass dies vielleicht seinen Zustand in der OP bestimmen könnte."Wir sehen uns in ein paar Stunden. Ich warte auf dich.
Halte durch Baekhyun.
Ich liebe dich..."
Waren meine letzten Worte an ihn bevor man ihn auf dem Bett aus seinem Zimmer gerollt hat und ich ihm dennoch gefolgt bin.
Nur wusste ich nicht, ob er das in seinem ruhig gestelltem Delirium mitbekommen hatte.
Und ich wusste nicht, ob er mich dann tatsächlich sehen würde.
Vielleicht waren das die letzten Worte, die wir getauscht hatten und sein letzter Gedanke von ihm wäre, dass er sich an meine Worte nicht halten konnte.Ich schüttelte den Kopf, raufte meine Haare und lief ein weiteres Mal durch den langgezogenen Wartebereich vor der Station auf der Baekhyun grade um sein Leben kämpfte.
Obwohl noch andere Patienten auf die Station geschoben wurden, waren Baekhyuns Vater und ich die einzigen, die hier saßen und warteten.Sollte man seinen Liebsten nicht grade in so einem Moment so nah wie möglich sein?
Selbst wenn man Türen und Wände und Operationssäle voneinander entfernt ist, ist man dennoch da und wartet, hofft, betet zu allen Kräften im Himmel, dass alles gut läuft.
Baekhyun weiß das ich hier bin, ich habe es ihm versprochen hier auf ihn zu warten, wenn er aus der Operation in die Intensivstation zur Überwachung und zum Aufwachen gebracht wird.
Nie könnte ich es mir meinem Gewissen vereinbaren jemanden aus meinem Kreis in eine OP zu lassen, ohne dass ich nicht dabei sein würde.
Wenn das in meiner Familie der Fall war, dann hockten wir alle vor der Station.
Oma, Opa, Tanten, Onkels, meine Eltern und alles was noch zur Familie gehört.
Meistens blockierten wir dann alle Stühle, aber uns war das egal.
Hauptsache wir würden unserer Familie in solchen Momenten nahe stehen, selbst wenn es nur ein kleiner Eingriff war, es könnte immer etwas ungeplantes passieren.
Es hieß nicht im sonst: "Das Schicksal ist ein mieser Verräter.""Chanyeol. Du machst mich wahnsinnig." Mr. Byun versuchte amüsiert über mein herumgelaufe zu wirken, aber mit seinem Taschentuch, mit dem er sich andauernd den Schweiß von der Stirn tupfte, wirkte er nicht weniger nervös.
"Setzt dich wenigstens nur eine Minute mal hin. Das ist ja nicht mehr auszuhalten." Leitete er an mich.
Ich stieß die Luft aus, lief nocheinmal auf und ab und setzte mich auf den leeren Stuhl neben Baekhyuns Vater.
Eben war ich noch über den Gang gelaufen und nun knabberte ich an meinen Fingernägeln.
Das hatte ich ewig nicht mehr gemacht, hatte es mir abgewöhnt.
Doch jetzt wo ich es vor Angst und Sorge nicht mehr aushielt bekam ich es erst mit, als meine Hand von meinem Mund weggezogen wurde und ich meine Mutter vor mir stehen sah.
Neben ihr mein Vater und Jongin, die beide in Richtung der OP-Stationstür starrten.
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Colourfull Desire
FanfictionMan sagt immer die Welt sei doch kunterbunt und zwischen schwarz und weiß verbirgt sich auch ein bunter Regenbogen, doch was wenn es in meinen Augen nie einen Regenbogen gab oder geben würde? Seit ich denken kann sah ich keine, wie man es beschrieb...