"Du machst das noch kaputt." Kicherte ich und wälzte mich vor Lachen auf der Decke herum, die Chanyeol neben dem Pick-Up, was zur hälfte als Wohnmobil fungierte, ausgebreitet hatte.
Chanyeol fluchte zum tausendsten Mal und versuchte weiterhin den kleinen Campinggrill zusammen zu stecken.
"Ich krieg das hin!" protestierte er und brach im selben Moment eines der Standbeine ab.
Erneut brach ich in lachen aus, hatte davon mittlerweile schon Bauchschmerzen, aber Chanyeols Blick war einfach köstlich.
Er sah aus wie ein kleines Unschuldiges Kind, was eben etwas sehr verstörendes gesehen hatte, von dem es sich wohl nie erholen würde.
"Ich sehe, wie du das hinbekommst." führte ich ihm vor die Nase und bekam einen genervten Blick von ihm.
"Dann versuch du dich mal."
Er schob mir den Haufen an Blechteilen mit der Anleitung herüber und blickte mich erwartungsvoll anIch fuhr mir durch meine Haare und sammelte mich einen Moment, bevor ich einen Blick in die Anleitung warf und verstand wieso Chanyeol verzweifelte.
"Wieso musstest du das Ding in einem Ikea holen?" konfrontierte ich ihn und wäre am liebsten erneut in Lachen ausgebrochen.
Mein gegenüber verschränkte defensiv die Arme vor der Brust und sah mich von oben herab trotzig an.
"Weil der Grill schon in dem Anhänger lag und ich der Meinung war, dass es doch zusammen zu bauen geht.
Ich hab den nicht geholt, der muss noch von meinem Vater sein!" verteidigte er sich.
Seufzend legte ich das Bilderbuch einer unklaren Anleitung weg und schob die Einzelteile des Grills zusammen.
"Was wird das?" fragte Chanyeol mich verdutzt und sah auf die Teile.
"Kein Grill, keine Bratwurst. Heißt, dass wir hier irgendwo essen gehen müssen." meinte ich, war darüber aber auch nicht zu enttäuscht.
Bratwürste hatte ich noch nie gemocht.
Ich fand, dass sie komisch rochen und auch so schmeckten und war froh darüber, dass wir den Grill wohl nie zusammen gebaut bekommen würden.
"Willst du noch mehr von meinem Geld in den Wind schießen?" lachte Chanyeol und sah mich anpreisend an.
Ich grinste.
"Du musst nicht zahlen." bot ich ihm an und sofort sprang er auf und freute sich, wie ein kleines Kind.
"Das Angebot nehme ich doch gerne an.
Außerdem esse ich eh keine Bratwurst." gestand er und hielt mir eine Hand hin.
Ich nahm sie und er zog mich auf die Beine, während ich in mich hineinkicherte.
"Freut mich das zu hören, ich mag die Dinger auch nicht." gab ich zu und zuckte mit den Schultern."Und ich dachte es wäre romantisch am Abend in der Dunkelheit vor einem Wohnmobil auf einer Decke über einem kleinem Feuer Bratwürste zu grillen." seufzte Chanyeol verzweifelt und nahm meine Hand.
Ich lachte und lief mit ihm an den anderen Wohnwagen und Zelten vorbei auf eine kleine campingplatzeigene Ladenstraße mit Restaurants und Läden.
"Die Vorstellung ist auch romantisch, aber nur doof, wenn wir beide die eh nicht essen." äußerte ich mich.
Nun seufzte Chanyeol.
"Das war eine dumme Idee. Aber du hättest doch sagen können, dass du keine Bratwurst isst." warf er mir vor
"Du hast mich das nie gefragt!" konterte ich.
"Weil es bis eben nie wichtig war und jeder normale Mensch sowas isst."
Ich zog eine Augenbraue hoch und blickte Chanyeol wenig begeistert von dem Wort normal an.
"Ich war farbenblind, hatte einen Tumor in meinem Kopf, meine Mutter lebt am anderen Ende der Welt, ich habe einen Riesen als Freund, bin selber ein Zwerg und schwul und ich will violette Haare haben, plus ich höre Black Veil Brides.
Jetzt sag mir mal bitte, was an mir normal ist." konfrontierte ich Chanyeol, der mich nur selig anlächelte.
"Da hast du wohl recht, Baekie." säuselte er schließlich, als wir in der dösigen Dunkelheit des Abends über den Campingplatz liefen.Dafür dass es gegen elf war, war auf der kleinen Ladenstraße noch überraschend viel los.
Es waren keine Ferien, aber dennoch rannten Kinder mit Eis in den Händen umher, oder klebten an den Beinen ihrer Eltern.
Aber auch viele ältere Leute saßen an den Tischen der kleinen Cafes und genossen das angenehm warme Wetter des anfänglichen Sommers.
Im Hintergrund lief leise Musik, aber es war durch das Stimmengewirr der Menschen um uns unmöglich zu sagen was für ein Lied lief, geschweige denn von wem es war.
DU LIEST GERADE
Colourfull Desire
FanfictionMan sagt immer die Welt sei doch kunterbunt und zwischen schwarz und weiß verbirgt sich auch ein bunter Regenbogen, doch was wenn es in meinen Augen nie einen Regenbogen gab oder geben würde? Seit ich denken kann sah ich keine, wie man es beschrieb...